Skispringen am Holmenkollen Althaus stürzt in Oslo und wird trotzdem Fünfte
Skispringerin Katharina Althaus hat auch beim zweiten Springen der Raw-Air-Tour das Treppchen verpasst. Nachdem sie am Vortag Pech mit dem Wind hatte, brachte sie dieses Mal ein Sturz um jede Chance. Der Sieg am Sonntag (12.03.2023) ging an Ema Klinec, während Selina Freitag nur knapp am Podium vorbeisprang.
Die Slowenin Klinec gewann den zweiten Wettbewerb am Holmenkollen mit Weiten auf 125 und 134,5 Meter. Vor allem ihr zweiter Sprung war extraklasse. So schob sie sich noch von Rang fünf auf Platz eins und verteidigte ihre Gesamtführung in der Raw-Air-Serie. Mit sechs Punkten Rückstand wurde Vortagessiegerin Chiara Kreuzer aus Österreich Zweite (126/122 Meter). Lokalmatadorin Anna Odine Strom, die zur Halbzeit noch in Führung lag, komplettierte das Podium (127,5/120).
Freitag nur knapp am Podest vorbei
Beste Deutsche wurde dieses Mal nicht Katharina Althaus. Die dreifache Weltmeisterin musste sich nach ihrem eher enttäuschenden fünften Platz vom Vortag erneut mit Rang fünf zufriedengeben. Allerdings hatte die Oberstdorferin Pech, als sie im zweiten Durchgang bei viel Aufwind die Landung nicht stehen konnte und stürzte. So wurde Selina Freitag beste DSV-Athletin auf Rang vier. Am Ende fehlten der Sächsin knapp vier Punkte auf das Podest.
Althaus konnte kurz nach ihrem Sturz bereits wieder lachen. "Es ist schon ein bisschen ärgerlich, denn der Sprung war richtig gut. Den kann ich eigentlich auch locker stehen", erklärte sie im ZDF-Interview. "Ich habe schon gemerkt, dass ich von der Höhe herunterkomme und mir unten der Speed ausgeht. Zum Glück geht es mir gut, es werden ein paar blaue Flecken, aber Hautpsache es ist gut ausgegangen."
Althaus kommt ins Fliegen und stürzt
Althaus hatte nach dem ersten Durchgang und einem Sprung auf 123,5 Meter noch auf Platz vier gelegen. Beim Absprung hatte sie das perfekte Timing verpasst, im Auslauf schüttelte sie den Kopf. Das Podium war angesichts von 0,9 Punkten aber allemal in Reichweite. Im zweiten Durchgang kam die Oberstdorferin bei Aufwind mächtig ins Fliegen, verlor bei der Landung (133 Meter) dann aber die Kontrolle und stürzte zur Seite. Kurz darauf konnte sie glücklicherweise Entwarnung geben. Trotzdem bitter: Hätte sie den Sprung gestanden, wäre das wohl der Sieg gewesen.
Auch Freitag konnte sich nach ihrem ersten Sprung gute Chancen auf eine Top-Platzierung ausrechnen. Die Auerin sprang - wie bereits in den vergangenen Wochen - mit viel Selbstvertrauen und landete nach 125 Metern. Dennoch haderte sie danach im ZDF-Interview: "Ich bin ein bisschen spät vom Schanzentisch gekommen. Das kann ich besser. Aber so langsam komme ich ins Rollen." Ihr zweiter Versuch ging mit 123,5 Metern zwar nicht ganz so weit, für die schwierigen Windbedingungen bekam sie aber sehr gute Noten und machte in der Endabrechnung noch zwei Plätze gut.
Görlich "verzweifelt" - Seyfarth disqualiziert
Anna Rupprecht präsentierte sich nach ihrem eher enttäuschenden 26. Rang vom Vortag deutlich verbessert. Bei günstigen Bedingungen flog sie im ersten Durchgang auf 118,5 Meter. Daran konnte sie im Finale mit 117,5 Metern trotz hoher Anlaufgeschwindigkeit nicht ganz anknüpfen. Platz 16 in der Endabrechnung bestätigte aber ihre aufsteigende Form.
Für Luisa Görlich und Pauline Heßler lief es weniger zufriedenstellend. Schon nach dem ersten Durchgang lagen sie weit hinten im Feld der für das Finale qualifizierten Springerinnen. Für Görlich wurde es am Ende Rang 24 (110,5 und 112 Meter), Heßler landete direkt dahinter (107/109). "Ich tue mich mit der Schanze extrem schwer. Die Schanze verzeiht einfache keine Fehler", erklärte Görlich im Anschluss. "Ich bin schon ein bisschen verzweifelt, weil sich die Sprünge nicht so schlecht angefühlt haben."
Pech hatte Juliane Seyfarth. Eigentlich hätte ihr erster Sprung locker für das Finale gereicht. Doch wegen eines nicht regelkonformen Anzuges wurde sie disqualifiziert. Am Samstag war die Thüringerin noch als 20. drittbeste DSV-Athletin gewesen.
Quali für die Skiflug-Premiere läuft
Weiter geht's für die Frauen bereits am Montag in Lillehammer. Dort steht ab 11.30 Uhr die Qualifikation an, ehe ab 16.30 Uhr der Wettkampf folgt (Liveticker auf sportschau.de). Anders als bei den Männern endet der offizielle Teil der Norwegen-Tour für die Frauen bereits in Lillehammer, da die Premiere des Skifliegens vom Monsterbakken in Vikersund nicht in die Gesamtwertung einfließt. Umso wichtiger sind die Punkte im Vorfeld, da sich nur die ersten 15 Plätze für das Skifliegen von der weltweit größten Skiflugschanze qualifizieren.
In der Gesamtwertung liegt Klinec nach sechs von zwölf Wertungssprüngen in Führung. Althaus hat bereits einen ordentlichen Rückstand als Fünfte und nur noch Außenseiter-Chancen auf den Sieg. Das gilt auch für Freitag, die nun einen Rang vor Althaus liegt.
Startzeit | Wettbewerb | Ort | Siegerin |
---|---|---|---|
10.03. | Einzel Frauen, Quali HS 134 | Oslo | Ema Klinec (SLO) |
11.03. | Einzel Frauen HS 134 | Oslo | Chiara Kreuzer (AUT) |
12.03. | Einzel Frauen, Quali HS 134 | Oslo | Anna Odine Stroem (NOR) |
12.03. | Einzel Frauen HS 134 | Oslo | Ema Klinec (SLO) |
13.03., 11.30 Uhr | Einzel Frauen, Quali HS 140 | Lillehammer | |
13.03., 16.30 Uhr | Einzel Frauen HS 140 | Lillehammer | |
14.03., 19.30 Uhr | Einzel Frauen, Quali HS 140 | Lillehammer | |
15.03., 16.30 Uhr | Einzel Frauen HS 140 | Lillehammer | |
19.03., 10 Uhr | Einzel Frauen HS 240 | Vikersund |