Nach verkorkster Saison DSV will sich im April auf Skisprung-Trainer festlegen
Das Weltcup-Finale war der negative Höhepunkt einer verkorksten Saison für die deutschen Skisprung-Frauen. Die Hiobsbotschaften zogen sich wie ein roter Faden durch die Saison. Erst der Blitzabschied von Trainer Maximilian Mechler, dann die ausbleibenden Erfolge und zu guter Letzt auch noch die schwere Verletzung von Luisa Görlich (Kreuzbandriss).
Damit die Skispringerinnen wieder zu Leuchttürmen im deutschen Winterteam werden, will der Deutsche Skiverband (DSV) noch vor der Pause den Trainer für die kommende Saison verkünden. Man sei in dieser Frage schon weit fortgeschritten, erklärte der DSV auf Sportschau-Anfrage. Die Personalie sei aber noch nicht spruchreif, deshalb hüllte sich der DSV mit Namen und Details in Schweigen. Noch im April soll das Trainergeheimnis aber gelüftet werden.
Rücktritt zur ungünstigsten Zeit
Der plötzliche Abschied von Maximilian Mechler kurz vor dem Weltcup-Auftakt im November kam zumindest für Außenstehende aus heiterem Himmel. Seit April 2021 war der 40-Jährige Bundestrainer der deutschen Skispringerinnen gewesen und hatte durchaus Erfolg gehabt.
Auch im Sommer deutete sich die Trennung nicht an. Ex-Springer Mechler, unter dessen Regie Katharina Schmid immerhin Olympia-Silber und dreimal WM-Gold gewann, zog die gesamte Vorbereitung durch. Bis es nicht mehr ging, wie Mechler selbst sagte. Er zog nur zwei Wochen vor dem Weltcupstart die Reißleine. Er habe das Team "nicht mehr so erreicht, wie es notwendig wäre", um auch in Zukunft die bisher erreichten Erfolge zu erreichen.
Juffinger - von der Interims- zur Dauerlösung
Thomas Juffinger sprang ein. Eigentlich interimsweise. Am Ende blieb der 31-Jährige die ganze Saison und wurde zur Dauerlösung. Flügel konnte er dem Team nicht verleihen. "Wir sind nach einer guten Saison letztes Jahr mit hohen Erwartungen gestartet. Diese konnten wir am Anfang nicht erfüllen. Da waren wir zu verkrampft", schätzte Juffinger in seinem Saisonfazit ein.
In der zweiten Saisonhälfte wurde es zwar etwas besser, aber "richtig ins Laufen sind wir nicht gekommen", resümierte Juffinger und ergänzte: "Es braucht einen vernünftigen Sommer. Wir werden die richtigen Schlüsse ziehen und motiviert in die Saison starten."
Gesamtwertung: Schmid als Zehnte bester Deutsche
Die einst so erfolgreichen DSV-Frauen segelten der Weltspitze regelmäßig deutlich hinterher. Als beste Deutsche landete Schmid in der Gesamtwertung auf dem zehnten Platz. Für die Ausnahmespringerin und Weltmeisterin war es eine frustrierende Saison ohne Saisonsieg und mit nur vier Podestplätzen. "Heute war mein Springen genauso schlecht wie das Wetter. Es passt aber auch zu der ganzen Saison. Es war nicht gut“, sagte Schmid nach dem letzten Weltcupspringen in Planica.
Wir geht es bei Schmid weiter?
Ob sie nach diesem Winter weitermacht, hatte die 27-Jährige bislang offen gelassen. "Ich bleibe erstmal daheim und bin dann im Mai noch im Urlaub“, erklärte Schmid nach einer enttäuschender Saison.