Premiere in Vikersund Ema Klinec gewinnt erstes Skifliegen der Frauen
Ema Klinec ist die Premierensiegerin des historischen ersten Skifliegens der Frauen. Beim Wettkampf am Sonntag (19.03.2023) auf dem "Monsterbakken" in Vikersund, an dem die 15 besten der Raw-Air-Tour-Wertung teilnehmen durfte, war die Slowenin nicht zu schlagen. Beste deutsche Fliegerin war Katharina Althaus auf Position vier. Dazwischen reihten sich die Norwegerin Silje Opseth und Yuki Ito aus Japan ein.
Endlich Schanzengleichheit! Nach jahrelangen Debatten über die Machbarkeit von Frauen-Skifliegen ist es am Sonntag nun zum ersten Mal soweit gewesen. Den Wettkampf zeichnete trotz aller Konkurrenz eine familiäre Atmosphäre unter den Aktiven aus, man sah überall strahlende Gesichter. "Das macht Bock" oder "es ist geil" waren vielverwendete Vokabeln.
Aber auch der sportliche Aspekt hat gepasst. Natürlich gab es eine gewisse Streuung im Feld, aber diese war und ist auch bei den Männern vorhanden. Insgesamt sechs Flüge über die magische 200-Meter-Marke gab es zu sehen. Ema Klinec aus dem skiflugverrückten Slowenien war in allen Versuchen die überlegene Athletin und stellte mit 226 Metern zudem einen neuen Frauen-Weltrekord auf.
Sie sicherte sich nicht nur den Tagessieg und geht damit als erste Siegerin eines Skiflug-Wettbewerbs in die Geschichte ein, sondern gewann auch die Gesamtwertung der Raw-Air-Tour.
DSV-Springerinnen verpassen die 200-Meter-Marke
Nach 198,5 Meter im Probedurchgang hoffte auch Katharina Althaus auf einen Flug über 200 Meter. Im ersten Durchgang fehlten ihr sechs Meter, bei schwierigen Rückenwindverhältnissen im Finale kam sie auf 190 Meter. Damit fiel auch der Angriff auf den Gesamtsieg in der Raw-Air-Wertung flach, weil Klinec vorne nicht zu schlagen war. So wurde Althaus dort Zweite.
Entsprechend unzufrieden war Althaus auch unmittelbar nach dem Wettkampf. "Mein Traum ist leider nicht in Erfüllung gegangen. Ich hätte mir gewünscht, dass ich einen 200er dabei habe. Es war trotzdem cool, das erste mal zu fliegen und mit Geschichte schreiben zu dürfen", sagte die Oberstdorferin am Sportschau-Mikrofon, blickte aber bereits nach vorne: "Ich muss auf jeden Fall weiter machen, die 200 sind ein Kindheitstraum, den will ich mir schon noch erfüllen. Ich werde alles reinlegen."
Freitag behauptet Rang drei in der Raw-Air-Tour
Selina Freitag erwischte zum Abschluss einen ihrer schlechteren Sprünge, die anvisierten 200 Meter verpasste sie deutlich und musste schon knapp 30 Meter vorher landen. Im ersten Durchgang war sie noch auf 188 Meter gesegelt. Als Zehnte der Tageswertung konnte sie aber ihren dritten Rang in der Abschlusswertung der Raw-Air-Tour behaupten.
Mit Anna Rupprecht war noch eine dritte DSV-Starterin dabei. Im ersten Durchgang erzielte sie mit 173 Metern einen neuen persönlichen Rekord. Bei ihrem zweiten Sprung stand sie etwas zu steil in der Luft und konnte so keine Geschwindigkeit mitnehmen. So war bereits nach 142,5 Metern Schluss. Damit landete sie auf dem 14. Rang.