Skifliegen in Planica Team Österreich schnappt sich den Sieg vor Gastgeber Slowenien
Im Skiflug-Teamwettbewerb in Planica hat sich das österreichische Quartett vor Gastgeber Slowenien durchgesetzt. Die DSV-Skiadler um Andreas Wellinger wurden Fünfte.
Die Skispringer mussten am Samstag (01.04.2023) im slowenischen Planica nach dem Einzel noch für das Team-Event über den Schanzentisch. Vor der mit 35.000 Zuschauern großen Kulisse feierte das österreichische Quartett mit Einzelsieger Stefan Kraft vor den Gastgebern um Topspringer Anze Lanisek den Sieg. Überflieger Halvor Egner Granerud wurde mit Norwegen Dritter. Andreas Wellinger, Karl Geiger, Markus Eisenbichler und Felix Hoffmann fehlten am Ende 237,7 Punkte auf die Sieger. Für das Quartett reichte es deshalb nur für Platz fünf.
Die Nationenwertung hatte Österreich schon vor dem letzten Wettkampf souverän vor Norwegen und Slowenien für sich entschieden.
Planica verleiht Wellinger kurz Flügel
Das DSV-Quartett gehörte nicht zu den Mitfavoriten um den Sieg. Auch für die große Überraschung reichten die gezeigten Leistungen beim Saisonfinale nicht.
Hervor stach allerdings Andreas Wellinger, der kurz Flügel bekam und im ersten Versuch auf satte 240 Meter segelte. Erleichtert riss der 27-Jährige vom SC Ruhpolding im Auslauf beide Arme in die Luft. Leider ging es danach nur noch auf 206,5 Meter. "Die Saison war echt nicht einfach für uns", sagte der Weltmeister, für den es in der Saison noch am besten gelaufen war: "Wir haben definitiv als Mannschaft nicht abrufen können, was wir an Qualität drauf haben". Und: "Die Qualität, die Leichtigkeit, dass wir es abrufen können in der langen Saison, war nicht da", analysierte Wellinger die teils enttäuschenden Leistungen im WM-Winter.
Auch Geiger kann es noch
Geiger, Skiflugweltmeister von 2020, gelang immerhin im Vergleich zum kurz zuvor absolvierten Einzelwettbewerb eine Steigerung von 27 Metern. 228 Meter konnte er auflegen und zeigte sich zufrieden. "Ganz gepasst hat es noch nicht. Aber nah dran, dass es richtig abgeht", so der 30-jährige Oberstdorfer nach dem ersten Durchgang im Sportschau-Interview. Richtig ab ging es dann allerdings auch im zweiten Durchgang nicht, da war der Flug für Geiger schon nach ernüchternden 217 Metern wieder zu Ende.
Eisenbichler: Brechstange war nicht der richtige Weg
Immerhin gab es für Markus Eisenbichler (202,5/222,5m) noch ein kleines Erfolgserlebnis. Im finalen Sprung konnte er seinen Flug über die 220-Meter-Marke ziehen. "Ich bin die letzten Tage nicht so rübergekommen übers Gerät", sagte Eisenbichler, der kurzfristig noch einmal auf einen härteren Ski umstellte und mit dem Ergebnis zufrieden war. Ansonsten sei er "ja einer, der es gerne mit der Brechstange probiert beim Skifliegen, und das kann auch ganz schnell in die Hose gehen". Deshalb sei es so "noch ein ganz guter Schritt" gewesen.
Youngster Felix Hoffmann konnte seine guten Leistungen aus der Qualifikation für das Einzel nicht mehr wiederholen. Im Teamspringen kam er auf 201,5 und 193,5 Meter. Sein Fazit fiel dennoch sehr positiv aus. "Vieles richtig gemacht," strahlte der 25-Jährige.