Alpine Ski-WM Odermatt neuer Weltmeister im Riesenslalom
Nächstes Gold für die Schweiz: In einem selektiven WM-Riesenslalom hat sich Marco Odermatt durchgesetzt. Alexander Schmid hatte schon nach dem ersten Lauf aussichtslos zurückgelegen.
Der Riesenslalom bei der Alpinen Ski-WM in Courchevel hat am Freitag (17.02.2023) selbst die besten Athleten der Welt an ihre Grenzen gebracht. Auf der selektiven Piste in den französischen Alpen kam der Schweizer Topfavorit Marco Odermatt am besten zurecht und sicherte sich nach Abfahrts-Gold den zweiten WM-Titel seiner Karriere. Das Podest komplettierten Odermatts Landsmann Loic Meillard (+0,32 Sekunden) und Marco Schwarz aus Österreich (+0,40 Sekunden). Parallel-Weltmeister Alexander Schmid hatte schon nach dem ersten Lauf einen großen Rückstand und schaffte es am Ende nur knapp in die Top 15.
Die L’Éclipse-Piste in Courchevel war extrem eisig präpariert, der Kurs im ersten Durchgang sehr drehend gesetzt und damit eher langsam. Das sorgte bereits zur Halbzeit für teils riesige Abstände zwischen den Athleten. Nur drei Fahrer (Schwarz, Odermatt und Kranjec) lagen innerhalb einer Sekunde, der Neunte war schon über zwei Sekunden entfernt. Im Finale war der Lauf zwar etwas flüssiger gesetzt, allerdings sorgten die wechselnden Lichtbedingungen für eine zusätzliche Schwierigkeit.
Schmid unzufrieden
Schmid erwischte zwei Tage nach seinem Coup im Parallel-Event keinen guten Tag und lag zur Halbzeit bereits drei Sekunden hinter der Spitze auf dem 19. Rang. Im zweiten Durchgang ging es aus seiner Sicht in die "richtige Richtung". "Ich habe mich heute aber ziemlich schwer getan bei dem Untergrund. Ich hatte nicht so den Zug gehabt und mit dem Rückstand war es einfach nur schwierig", sagte er. Trotzdem ging er im zweiten Lauf noch einmal voll auf Angriff. "Letztlich hatte ich nichts mehr zu verlieren gehabt", so Schmid: "Ich habe es aber mehr über die Linie probiert, das war vielleicht der Fehler." Am Ende wurde er mit 3,19 Sekunden Rückstand 15..
Odermatt zieht noch an Schwarz vorbei
Odermatt, der in diesem Winter vier der sechs Riesenslalom-Wettbewerbe gewonnen hatte und damit als klarer Favorit ins Rennen ging, hatte vor dem Finale etwas mehr als eine halbe Sekunde Rückstand auf den zu diesem Zeitpunkt führenden Schwarz. Der 25 Jahre alte Eidgenosse zeigte aber im zweiten Durchgang die beste und aggressivste Linie aller Fahrer. Vor allem im Steilhang fuhr Odermatt seinem direkten Kontrahenten davon. Damit holte er sich nach dem Sieg in der Abfahrt seinen zweiten WM-Titel in diesem Winter. Für die Schweiz war es bereits die dritte Goldmedaille, Jasmine Flury hatte etwas überraschend die Abfahrt der Frauen gewonnen.