Alpine Ski-WM Shiffrin gewinnt ihr erstes WM-Gold im Riesenslalom
Mikaela Shiffrin hat keine Schwäche gezeigt: Die Topfavoritin lieferte im Riesenslalom ab und feierte ihr erstes WM-Gold in dieser Disziplin. Tessa Worley verpasste die Medaille vor Heimpublikum dramatisch.
Ski-Superstar Mikaela Shiffrin hat bei den alpinen Weltmeisterschaften in Frankreich Gold im Riesenslalom gewonnen. Die US-Amerikanerin siegte nur zwei Tage nach der überraschenden Trennung von ihrem Trainer Mike Day mit 0,12 Sekunden Vorsprung vor Kombinations-Weltmeisterin Federica Brignone aus Italien. Bronze holte die Norwegerin Ragnhild Mowinckel. Für Shiffrin ist es die insgesamt 13. WM-Medaille und die zweite bei den laufenden Titelkämpfen in Frankreich nach Silber im Super-G.
Shiffrin führte bereits nach dem ersten Lauf
Die US-Amerikanerin hatte auch den ersten Durchgang als Führende abgeschlossen vor der Lokalmatadorin Tessa Worley und der Italienierin Federica Brignone. Lara Gut-Behrami aus der Schweiz schielte nach dem ersten Lauf als zwischenzeitlich Vierte auf das Podest. Anders als bei vielen Rennen in der laufenden Saison konnte sich Shiffrin im ersten Durchgang noch nicht deutlich von ihrer Konkurrenz absetzen, weshalb der zweite Lauf viel Spannung versprach.
Alice Robinson setzte im zweiten Durchgang zunächst die erste Bestzeit, die lange Bestand hatte. Nach einem für sie enttäuschenden ersten Lauf machte das Toptalent aus Neuseeland insgesamt 13 Plätze gut. Mit der Medaillen-Entscheidung hatte die 21-Jährige dennoch nichts zu tun - ihre Zeit aus Durchgang eins war schlichtweg zu schlecht.
Italienerin mit starker Aufholjagd
Näher kam da Marta Bassino: Bereits als 17. startete die eigentliche Mitfavoritin in dieser Disziplin in den zweiten Lauf. Denn am Morgen hatte die Italienerin einen großen Patzer in ihr Rennen eingebaut und auch diesmal blieb sie nicht fehlerfrei, setzte aber trotzdem eine starke neue Bestzeit. Wie viel das wert war, zeigte sich schnell: Eine Fahrerin nach der nächsten reihte sich hinter ihr ein.
Topathletinnen wie Petra Vlhova, Maryna Gasienica-Daniel und Sara Hector verzweifelten an Bassinos Zeit. Das Podest kam immer näher, doch auch die Vorsprünge der Fahrerinnen aus dem ersten Lauf wurden immer größer und so beendete Ragnhild Mowinckel die große Aufholjagd der Italienerin. Mit über einer halben Sekunde Vorsprung setzte sich die Norwegerin an die Spitze. War das bereits der Podestplatz?
Bitterer WM-Abschied für Worley
Mowinckel musste zunächst zittern, denn Federica Brignone packte wieder ihr gesamtes Skigefühl aus und setzte sich mit nur zehn Hundertsteln Vorsprung an Rang eins. Und auch die Zweite nach dem ersten Lauf, Tessa Worley, lag bei ihrer Heim-WM bis kurz vor dem Ziel auf Medaillenkurs. Die Französin rutschte dann aber auf dem Innenski aus und verpasste den perfekten Abschied vor Heimpublikum. Für Mowinckel bedeutete das mindestens Bronze.
Nun waren alle Blicke auf die aktuell beste Riesenslalom-Fahrerin Mikaela Shiffrin gerichtet: Die US-Amerikanerin blieb cool, verwaltete ihren Vorsprung smart und fuhr mit knappem Vorsprung zu ihrem ersten WM-Gold im Riesenslalom. Nur 22 Hundertstel trennten am Ende die drei Besten im WM-Riesenslalom, Ragnhild Mowinckel (3.), Federica Brignone (2.) und die neue Weltmeisterin Mikaela Shiffrin.
Shiffrin nach Gold ungläubig und stolz
Selbstverständlich war der Erfolg für Favoritin Shiffrin jedoch nicht: "Ich fühle eine Mischung aus Ungläubigkeit, Stolz und Glück", sagte die US-Amerikanerin und bekannte: "Ich hatte Angst, dass ich den zweiten Lauf vermassle."
Auch auf die Trainer-Trennung ging die Weltmeisterin noch einmal ein: "Ich bin traurig, dass es so weit gekommen ist. Es ist ein bisschen unglücklich gelaufen." Weiter ergänzte sie stockend: "Ich möchte Mike einfach nur danke sagen für die sieben Jahre, in denen er ein integraler Bestandteil meines Teams war. In einer Phase, die eine der erfolgreichsten, aber auch herausforderndsten meines Lebens war." Day sei "Familie" gewesen.
DSV-Starterinnen chancenlos
Speed-Spezialistin Kira Weidle und Jessica Hilzinger waren bereits im ersten Durchgang ausgeschieden. Emma Aicher durfte als 32. im finalen Lauf noch einmal starten, konnte sich aber kaum verbessern. Die 19-Jährige sammelte insgesamt über sechs Sekunden Rückstand auf Shiffrin und wurde 31..