Weltcup-Riesenslalom am Kronplatz Shiffrin schreibt Ski-Geschichte und sichert sich Weltcup-Rekord
Mikaela Shiffrin aus den USA hat sich am Kronplatz in Italien zur erfolgreichsten Skirennläuferin aller Zeiten gekrönt. Sie gewann den Weltcup-Riesenslalom am Kronplatz - ihr 83. Weltcupsieg.
Mit 82 Siegen standen bis heute Shiffrin und ihre Landsfrau Lindsey Vonn gleichauf an der Spitze der ewigen Siegerbestenliste bei den Alpin-Frauen. Nun gehört Shiffrin der Rekord alleine. Mit zwei grandiosen Läufen setzte sich die 27-jährige US-Amerikanerin am Kronplatz in St. Vigil/Italien wieder mal gegen die gesamte Konkurrenz durch.
Zweimal Laufbestzeit
Schon nach dem ersten Durchgang hatte die Freundin von Aleksander Aamodt Kilde in Führung gelegen. Nach einem famosen zweiten Lauf der Schweizerin Lara Gut-Behrami schien es zunächst so, als könnte sie den knappen Vorsprung verspielen. Doch Shiffrin zündete vor allem im unteren Streckenabschnitt den "Turbo" und hatte in der Endabrechnung 0,45 Sekunden Vorsprung vor Gut-Behrami und sage und schreibe 1,43 Sekunden vor der drittplatzierten Lokalmatadorin Federica Brignone.
Mental stark bei aller Nervosität
Laufbestzeit in beiden Durchgängen also für Shiffrin, die damit im Februar als eine der Gold-Topfavoritinnen im Riesenslalom zur Ski-WM nach Courchevel und Méribel reisen wird.
"Es war einfach so toll, hier zu fahren", sagte Shiffrin dem ORF. "Die Bedingungen waren perfekt." Vor dem zweiten Lauf, in den sie als Führende gegangen war, sei sie nervös gewesen. "Für mich ist es nach all den Jahren immer noch schwer zu glauben, dass ich als Führende meine mentale Stärke im zweiten Durchgang behalten kann", so die 27-Jährige aus Colorado. "Das nehme ich nicht als selbstverständlich hin."
Bassino enttäuscht - Olympiasiegerin Hector kommt in Form
Etwas enttäuschend das Abschneiden der bisher im Riesenslalom-Weltcup führenden Marta Bassino vor heimischem Publikum - die Italienerin wurde diesmal nur Zehnte (+ 2,60 Sekunden) und musste in der Disziplinenwertung Shiffrin an sich vorbeiziehen lassen.
Aufsteigende Form zeigten die sechstplatzierte Olympiasiegerin Sara Hector mit der zweitschnellsten Zeit im zweiten Durchgang sowie Tessa Worley aus Frankreich (5.) und die Neuseeländerin Alice Robinson, die auf Rang acht landete.
DSV-Desaster: Hilzinger und Filser mit verpatzten Läufen
Für den Deutschen Skiverband (DSV) geht indes das Desaster bei Riesentorläufen der Frauen weiter. Erneut konnte sich keine DSV-Athletin für den zweiten Durchgang qualifizieren.
Beide deutschen Starterinnen verpassten die Top 30 und damit den zweiten Durchgang deutlich: Jessica Hilzinger hatte im Ziel mehr als vier Sekunden Rückstand auf Shiffrin, Andrea Filser nach einer völlig verkorksten Fahrt sogar fast sechs Sekunden.
Beim zweiten Kronplatzrennen am Mittwoch (Live-Ticker ab 10.25 Uhr) wird Filser nicht mehr an den Start gehen. Sie konzentriert sich wie Lena Dürr auf die beiden Weltcup-Slaloms am Wochenende in Spindlermühle.