Abfahrten am Matterhorn Dreßen will zurück an die Weltspitze
Am Wochenende startet Thomas Dreßen in die neuen Saison - vor spektakulärer Kulisse: am Matterhorn. Für den besten deutschen Abfahrer ist es wieder mal ein Neubeginn.
Die vergangenen drei Jahre waren für Dreßen vornehmlich von körperlichen Problemen geprägt. Nun also wieder ein Neubeginn mit zwei Rennen am Matterhorn in der Schweiz (Livestream beim BR).
Tolle Siege, schwere Verletzungen
Dreßen ist ein großes Versprechen, seit er im Januar 2018 auf der Streif in Kitzbühel gewann. Es folgte ein weiterer Sieg in Kvitfjell, aber danach geriet die Karriere aus der Bahn: Im November 2018 stürzte er in Beaver Creek - Kreuzbandriss, Knie kaputt, Hüfte beschädigt.
Genau ein Jahr später: Sieg beim Comeback in Lake Louise, danach bis Saisonende zwei weitere Erfolge sowie zwei dritte Plätze. Zwischen März 2020 und November 2022, also zweieinhalb Jahre lang, bestritt Dreßen mit Ausnahme der WM-Abfahrt in Cortina d'Ampezzo im Februar 2021 (18.) kein Rennen: Die Hüfte und das Knie bedurften weiterer Operationen.
Riesenslalom-Training für die Technik
Auch als er im vergangenen Winter wieder regelmäßig starten wollte, spielte der Körper oft nicht mit, hinzu kamen technische Fehler. Gut fuhr Dreßen, trotz Krankheit und Knieschmerzen, nur bei der WM: Zehnter in der Abfahrt, nur 0,26 Sekunden weg von Bronze.
Sein Körper müsse mittlerweile gepflegt werden "wie ein Formel-1-Auto", also bis hin zur letzten Schraube, sagt Dreßen. Aber neue Baustellen haben sich nicht aufgetan. Und so hat Dreßen nach seinem Befinden eine gute Vorbereitung hinter sich, dabei hat er durch verstärktes Riesenslalom-Training "Anfängerfehler" ausgemerzt, die vergangene Saison zu Stürzen in Kitzbühel oder im WM-Training geführt hatten.
Drei Trainingsläufe am Matterhorn
Dreßen sagt, er könne nun wieder "mehr auf mein Gefühl hören". Dieses Skigefühl wird er brauchen bei den Rennen am Matterhorn, die im vergangenen Jahr wegen Schneemangels abgesagt werden mussten. Die Strecke von Zermatt hinunter ins italienische Cervinia ist Neuland, was nicht so schlimm sei, behauptet Dreßen.
Es sind drei Trainingsläufe angesetzt, "wenn du danach nicht weißt, wo du hin musst, brauchst eh nicht fahren". Seine Ziele für die Rennen: "Ich will einfach wieder meine Leistung abrufen, dann steht auch einem guten Ergebnis nichts im Weg."