Ski Alpin Odermatt stellt Rekord von Tomba ein
Im bulgarischen Bansko stand der erste Platz am Samstag (10.02.2024) nicht zur Disposition: Den hatte Riesenslalom-Dominator Marco Odermatt schon mit der Bestzeit im ersten Lauf besetzt und auch im Finale sicher ins Ziel gebracht. Es war sein sechster Saison-Sieg in dieser Disziplin und der Neunte in Folge. Damit stellte Odermatt einen Rekord des ehemaligen italienischen Skistars Alberto Tomba ein.
Als erst dritter Athlet feierte Odermatt zudem in zwei aufeinanderfolgenden Wintern mindestens zehn Siege. Das gelang nur dem Schweden Ingemar Stenmark (1979 bis 1981 dreimal) und Hermann Maier aus Österreich (2000/2001). "Er spielt mit der Konkurrenz und fährt wie eine Maschine. Da kann man nur den Hut vor ziehen", sagte ARD-Experte Felix Neureuther.
Odermatts feines Gespür für die schnellste Linie
Am Schweizer kommt derzeit kein Konkurrent vorbei. Odermatt findet anscheinend bei allen Schnee-Bedingungen und Strecken, die der Weltcup-Winter bietet, die schnellste Linie zwischen den Stangen. Auch im sechsten von bislang sechs Riesenslalom-Wettbewerben der Saison war er mit feinem Gespür durch den Kurs zum Sieg gekurvt.
Schon im ersten Durchgang hatte der 26-Jährige souverän die Richtzeit in den Schnee gelegt und den ersten Verfolger Alexsander Steen Olsen um 0,35 Sekunden distanziert. Der Österreicher Manuel Feller lag schon eine halbe Sekunden zurück. Filip Zubcic (Kroatien) wies als Vierter einen Rückstand von 0,74 Sekunden auf.
Fast eine Sekunde Vorsprung
Der zweite Durchgang war ohne große Richtungsänderungen und "flotter gesetzt", so ARD-Experte Felix Neureuther. Zubcic, Sieger von 2021, ging das Rennen zu agressiv an und verpasste den Sprung aufs Podest. Feller brachte seinen Lauf dagegen sicher ins Ziel. Doch Steen Olsen und Odermatt standen noch oben. Der Norweger fuhr zwar ebenfalls nicht fehlerfrei, doch im Ziel leuchtete es grün für die Führung auf. Nur der Schweizer konnte ihm jetzt noch den Sieg verhageln.
Und Odermatt lieferte, leistete sich zwar auch Fehler, aber im Ziel war er zum neunten Mal in Folge in dieser Disziplin der strahlende Sieger. 0,91 Sekunden nahm er dem Norweger ab. Feller war am Ende 1,08 Sekunden langsamer unterwegs gewesen.
Schmid gelingt die Aufholjagd nicht
Nicht ganz so einfach lief es auf der anspruchsvollen Piste für den besten DSV-Fahrer Alexander Schmid. "Der Steilhang war doch glatter als man erwartet hätte", sagte er über die überraschend eisige Präparierung des Hangs. Es war schon "ein bisschen tricky". Mit Platz neun hatte er sich dennoch eine gute Ausgangsposition herausgefahren. 1,25 Sekunden fehlten ihm auf Odermatt. Aber nur 0,78 Sekunden auf einen Podestplatz.
Doch die angriffslustige Aufholjagd ging am Ende nicht auf. "Er hat nicht jeden Schwung gut getroffen", analysierte Neureuther im zweiten Durchgang. Der 29-jährige Oberstdorfer rutschte von Rang neun auf 16 ab. "Eigentlich war es recht gut zu fahren und ich habe Spaß gehabt. Aber ich bin nicht auf die Zeit gekommen", so Schmid. "Ich wollte nach vorne." Geklappt hat es nicht. Nach seiner schweren Verletzung fehlt Schmid mit Rücksicht auf das Knie noch "die Routine, die Selbstverständlichkeit und die Risikobereitschaft".
Die Teamkollegen Jonas Stockinger, Fabian Gratz, Stefan Luitz und Anton Grammel konnten dagegen nicht zufrieden sein. Sie verpassten auf den Rängen 35, 43, 44 und 53 die fürs Finale erforderlichen Top 30 klar.