Ski Alpin in Kranjska Gora Odermatt siegt und holt sich Riesenslalom-Kugel
Auch den zweiten Riesenslalom in Kranjska Gora bestimmt der Ski-Dominator des Jahres: Der Schweizer Marco Odermatt gewinnt vor Henrik Kristoffersen. Im DSV-Team reißen die schlechten Nachrichten nicht ab.
Die Münder standen den konkurrierenden Athleten im Zielstadion offen. Das war schlicht eine Paradefahrt, die sie da gerade von Henrik Kristoffersen beobachten durften. Als Drittletzter angetreten, zauberte der Norweger den stärksten zweiten Lauf in den Schnee von Kranjska Gora in Slowenien. Da würden es auch Alexis Pinturault und Marco Odermatt schwierig haben, waren nun die Gedanken im Ziel.
Pinturault ordnete sich dann wirklich hinter Kristoffersen ein, aber der Dominator war nicht zu schlagen. Die Münder der Konkurrenz öffneten sich noch ein wenig mehr - was war das für ein furioses Finale: Nach seinem Erfolg am Samstag sicherte sich Marco Odermatt auch am Sonntag (12.03.2023) den Sieg in Slowenien. Auch der zweite Riesenslalom-Nachmittag in Kranjska Gora endete im Schweizer Freudentaumel. "Ich war heute ein bisschen relaxter", sagte er im Zielstadion. "Es ist verrückt, ich kann das wirklich nicht glauben."
Drei Kristallkugeln für Odermatt
Den Gesamtweltcupsieg hatte Odermatt bereits vorzeitig geschafft, nun hat der Schweizer Ski-Dominator der großen Kristallkugel auch noch vorzeitig zwei weitere kleine hinzugefügt. Den Super-G-Gesamtweltcup hatte er sich ja ebenfalls schon gesichert, am Sonntag galt dies also auch für den Riesenslalom. In der kommenden Woche stehen die Abschlussveranstaltungen der Skirennfahrer in Soldeu/Andorra an (ab 15.03., 9.55 Uhr im Sportschau-Livestream).
Konkurrent Kristoffersen auf Distanz
Schon am Samstag (11.03.2023) hatte Odermatt in Kranjska Gora triumphiert, tags darauf legte er im ersten Durchgang schon wieder 28 Hundertstelsekunden zwischen sich und den Franzosen Alexis Pinturault. Und diesen Vorsprung verteidigte er bis ins Ziel.
Nur wurde eben Kristoffersen mit 0,32 Sekunden Rückstand Zweiter, Pinturault komplettierte das Podium (+0,70 Sekunden). Schon dieser dritte Platz hätte Odermatt bei einem Kristoffersen-Sieg zum sicheren Disziplin-Gesamterfolg gereicht.
Schweizer Trainer steckt den Weg zur Kristallkugel
Ein weiteres gutes Omen kam für Odermatt ja noch dazu: Den zweiten Durchgang in Slowenien setzte der Schweizer Trainer, so war der Weg zur Kristallkugel geebnet. Aus den Reihen des Deutschen Skiverbandes konnte den Lauf kein Fahrer mehr erleben. Anton Grammel verpasste im ersten Durchgang die Top 30, Fabian Gratz und Julian Rauchfuß schieden aus.
Aus deutscher Sicht reißen die schlechten Nachrichten bei den Riesenslalom-Männern nicht ab: Alexander Schmid fällt nach einem Kreuzbandriss im Training lange aus, nun meldete sich auch Stefan Luitz nach einem Sturz am Samstag angeschlagen: Sein Knie fühle sich "nicht stabil genug an, um heute konkurrenzfähig zu sein", schrieb er bei Instagram. "Ich bin froh, hoffentlich keine gröberen Verletzungen davonzutragen, werde dies aber noch final checken lassen."
Saisonfinale ohne Deutschlands Top-Fahrer Schmid und Luitz
Damit ist die Saison für den Allgäuer beendet, weil er sich für das Saisonfinale in Soldeu nicht qualifizieren konnte. Und wie es danach für ihn weitergeht, scheint auch noch nicht ganz klar zu sein. "Es war für mich eine extrem schwere Saison… ich werde jetzt in aller Ruhe die nächsten Steps überlegen."