Abfahrt in Wengen Kilde mit Doppelschlag am Lauberhorn
Nach dem Super-G am Freitag hat der Norweger Aleksander Aamodt Kilde auch die Abfahrt in Wengen gewonnen. Dabei ließ er der Konkurrenz um Rückkehrer Thomas Dreßen keine Chance.
Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde hat in überragender Manier die Lauberhornabfahrt im schweizerischen Wengen gewonnen. Bei seinem Sieg am Samstag (14.01.2023) hatte er fast neun Zehntelsekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Lokalmatador Marco Odermatt und etwas mehr als eine Sekunde auf den Italiener Mattia Casse.
Thomas Dreßen war bei seiner Rückkehr in den Weltcup nach einer knapp einmonatigen Verletzungspause wegen eines Muskelbündelrisses als 23. zweitbester DSV-Rennläufer hinter Romed Baumann, der auf Rang 16 kam. Von den Top 10 waren sie aber deutlich entfernt.
Kilde im oberen Abschnitt unschlagbar
Wie schon am Vortag im Super-G fuhr Kilde seinen Sieg im oberen Streckenabschnitt heraus, dort kam er am besten auf Geschwindigkeit und schluckte die Schläge in den Kurven am besten. "Es war ein echt gutes Rennen heute. Ich habe von ganz oben bis ganz unten Vollgas gegeben", sagte der Sieger. Das Gesamtpaket stimme bei ihm einfach, das Material, die Balance beim Skifahren und die Dynamik seien da, so Kilde.
Seine Linie kann in Wengen aktuell einfach kein anderer Athlet fahren. Auch nicht sein Dauerrivale Odermatt, der bei seinem Heimrennen besonders motiviert war, aber wie im Super-G den Sprung nach ganz oben verpasste.
Die deutschen Fahrer hatten keinerlei Chance auf das Podest. Baumann ging als erster Starter auf die legendäre Strecke mit den weltbekannten Abschnitten Hundschopf, Kernen-S und Silberhornsprung, seine Bestzeit aber sollte nur zwei Fahrer überdauern, dann wurde er von Casse in der Leadersbox abgelöst, der eine knappe Sekunde schneller war als er.
Dreßen spricht hochemotional über seine Rückkehr
Dreßen hatte am Ende 2,22 Sekunden Rückstand auf den Sieger, war über sein Comeback nach einer Oberschenkelverletzung aber trotzdem zufrieden. "Es ist unglaublich und einfach so schön, dass ich wieder hier sein kann. Am Start sind mir die Tränen gekommen", sagte der sichtlich aufgewühlte 29-Jährige am Sportschau-Mikrofon. Das Ergebnis sei zweitrangig für ihn, für ihn gehe es darum, Freude am Skifahren zu haben: "Der Start in Lake Louise war super, aber danach habe ich mich zu sehr auf die Ergebnisse fokussiert, deswegen lautet jetzt die Devise 'Spaß haben und das Ganze aufsaugen'."
Einen Platz hinter Dreßen landete Josef Ferstl (+2,30 Sekunden). Andreas Sander zeigte einen größtenteils fehlerfreien Lauf, fuhr aber nicht wirklich auf Angriff und hatte Defizite beim Material, er wurde 38. (+2,93). Dominik Schwaiger hatte nach einem Ausrutscher im Kernen-S viel Zeit verloren und musste sich mit Rang 43 begnügen (+3,63).