Slalom-Weltcup in Gurgl Straßer verpatzt Auftakt - Ärger wegen Klima-Protesten
Beim Slalom-Auftakt in Gurgl verpasst Linus Straßer einen Podestplatz deutlich wegen zwei großen Fehlern. Beim Sieg von Manuel Feller sorgen Klima-Aktivisten für Ärger.
Linus Straßer hat beim ersten Männer-Weltcuprennen der Saison wegen zwei großen Fehlern einen Podestplatz deutlich verpasst. Bei der Premiere in Gurgl/Österreich fuhr der Münchner nur auf Platz neun. Sein Rückstand auf Sieger Manuel Feller betrug 1,56 Sekunden.
"Die Platzierung ist sehr enttäuschend", sagte Straßer nach seinem zweiten Lauf: "Ich habe vorher gewusst, dass ich noch nicht ganz auf dem Level bin, wo ich sein möchte, um ganz vorne mitzufahren. Aber ich bin auf einem guten Weg und das kommt auch."
Vor dem Start war Straßer noch voller Vorfreude in den "Traum-Auftakt" in Gurgl gegangen. "Der Hang schaut traumhaft aus, da ist alles drin", sagte der Fahrer vom TSV 1860 München vorab. Erstmals in seiner Karriere eröffnete Straßer ein Weltcup-Rennen, doch schon nach acht Toren folgte der Schock: Ein Innenski-Fehler kostete Straßer viel Zeit.
"Ziemlich dumm": Straßer zu aggressiv
"Das war ziemlich dumm. Ich wollte angreifen, aber das war ein bisschen too much", analysierte Straßer im Anschluss: "Danach hab ich meinen Plan über Bord geschmissen und geschaut, dass ich den Ski laufen lasse." Trotz seines Fehlers lag Straßer nach Lauf eins nur 0,67 Sekunden hinter Platz drei und war entsprechend optimistisch: "Da ist noch was drin."
Doch auch im zweiten Lauf saß der Fehlerteufel mit auf dem Ski. Mitte des zweiten Laufes kam Straßer an einer Stange zu spät und musste die Skier querstellen. Die große Aufholjagd blieb aus, stattdessen haderte der Olympia-Zweite von Peking im Ziel mit seiner Leistung.
Österreich feiert Dreifach-Triumph
Der Österreicher Feller brachte derweil vor heimischem Publikum seinen großen Vorsprung von einer Sekunde ins Ziel. Das Podium komplettierten zwei weitere Österreicher mit Marco Schwarz und Michael Matt und machten den Tag für die Gastgeber perfekt.
Holzmann auf Rang 15: "Ich kann das besser"
Der zweite Deutsche, Sebastian Holzmann, erwischte zwei solide Läufe und landete am Ende auf Rang 15. "Ich bin gut reingekommen und hab einen geilen Rhythmus gefunden", sagte der WM-Fünfte von 2023 zu seinem zweiten Durchgang: "Bei einem Tor hat es mich weit raugetragen. Dann habe ich aufgehört, Ski zu fahren und dann kriegst du natürlich eine geklebt im Ziel. Ich nehme das mit, aber ich kann das besser."
Die übrigen deutschen Fahrer, Linus Witte, Fabian Himmelsbach und Anton Tremmel schieden allesamt im ersten Durchgang nach Fahrfehlern aus.
Rennen wegen Klima-Protesten unterbrochen
Kurz vor dem Ende gab es dann Ärger. Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" hatten im Zielhang protestiert und dabei ein Farbpulver verstreut. Der Norweger Henrik Kristoffersen, der bereits im Ziel war, ging daraufhin wütetend auf die Aktivisten los und musste vom Sicherheitspersonal zurückgehalten werden.
"Wenn ich jetzt am Start stehen würde, würde ich mich so dermaßen aufregen", sagte ARD-Experte Felix Neureuther zu der Aktion. "Sie sollen von mir aus friedlich protestieren. Lasst uns reden oder was weiß ich." Das Rennen war minutenlang unterbrochen, dann war der Zielbereich wieder befahrbar und die letzten Fahrer konnten regulär weiterfahren.