Federica Brignone beim Riesenslalom in Sölden

Weltcup-Auftakt in Sölden Italienerin nutzt Shiffrin-Patzer - Brignone triumphiert im Riesenslalom

Stand: 26.10.2024 15:54 Uhr

Federica Brignone ist die erste Siegerin der neuen Saison im Ski Alpin. Die Italienerin distanzierte im Riesenslalom in Sölden auch Mikaela Shiffrin, die zur Halbzeit geführt hatte.

Shiffrin hatte im ersten Durchgang den Weltcup-Winter eröffnen dürfen und profitierte auch davon, ideale Bedingungen gehabt zu haben. "Technisch war das ganz gut, ich muss aber noch mehr Intensität und Körperspannung reinbekommen. Im zweiten Lauf könnte ich schauen, ob ich noch was drauflegen kann", sagte die US-Amerikanerin im Sportschau-Interview.

Tatsächlich gelang das Shiffrin, die wegen einer Verletzung ihren ersten Riesenslalom seit Januar bestritt, aber nicht. Sie fuhr deutlich verkrampfter, hatte schlechtere Verhältnisse und verlor mit fortlaufender Dauer immer mehr Zeit. Brignone hatte zuvor einen fantastischen Lauf hingelegt und Druck auf die Ski-Königin gemacht - und die konnte ihren Vorsprung von 0,4 Sekunden nicht nur nicht behaupten, sondern rutschte auch noch vom Treppchen.

Shiffrin nur Fünfte bei Rennen ohne Gut-Behrami

Am Ende hatte Shiffrin einen Rückstand von 1,21 Sekunden und wurde nur Fünfte. Hinter Brignone, die ihren 29. Weltcupsieg feierte, landete Alice Robinson (Neuseeland/+0,17 Sekunden) auf Rang zwei, Dritte wurde Julia Scheib (+1,08 Sekunden). Die Österreicherin hatte nach dem ersten Durchgang nur Rang 14 belegt.

Brignone nutzte bei ihrem Erfolg den Ausfall einer ihrer größten Konkurrentinnen. Lara Gut-Behrami, die im vergangenen Winter - auch wegen Verletzungen bei Shiffrin - den Gesamtweltcup und die kleinen Kristallkugeln im Riesenslalom und Super-G gewonnen hatte, musste kurzfristig absagen. "Es ist eine harte Entscheidung. Aber ich fühle mich nicht zu 100 Prozent bereit", sagte die Schweizerin unter Tränen.

Dürr rast in die Top 10

Für Lena Dürr hatte der Riesenslalom in Sölden im ersten Durchgang mit einem tollen Lauf und einem "Glücksschrei" begonnen. Die Slalomspezialistin war mit hoher Startnummer trotz schwieriger Verhältnisse auf Rang 14 (zeitgleich mit Scheib) gefahren und verschaffte sich so eine auch für sie überraschend gute Ausgangslage.

Dürr legte im zweiten Lauf sogar noch einen drauf. Zwar übernahm sie nicht die Führung, wegen ihrer Klasse im steilen Teil der Piste legte sie aber eine derart gute Zeit hin, dass mehrere Läuferinnen nach ihr ihr Tempo nicht mitgehen konnten. Mit einem Rückstand von 1,56 Sekunden auf Brignone landete Dürr am Ende auf dem zehnten Rang. "Ich bin glücklich, dass es so aufgegangen ist", freute sich die 33-Jährige im Sportschau-Interview.

Dorigo bejubelt erste Punkte im Ski-Weltcup

Als 30. war Fabiana Dorigo noch gerade so ins Finale gerutscht und durfte dieses eröffnen. Die 26-Jährige konnte mit einer mutigen Fahrt sogar noch weiteren Boden gutmachen und sammelte als 24. die ersten Weltcuppunkte in ihrer Karriere ein. "Ich hätte mir nicht erträumen können, so in die Saison zu starten. Mega, das hat mir richtig Spaß gemacht", sagte Dorigo im Sportschau-Interview.

Emma Aicher hatten zuvor 0,09 Sekunden gefehlt, um es in die Top 30 zu schaffen, für die 20-Jährige war der Weltcup-Auftakt in Sölden bereits nach einem Lauf beendet.