Nordische Ski-WM Skispringen - Deutsches Mixed-Team jubelt nach Hängepartie
Der alte Mixed-Team-Weltmeister ist der Neue: Die deutschen Skispringer holten bei der Nordischen Ski-WM die Gold-Medaille.
Das DSV-Team um Katharina Althaus, Selina Freitag, Andreas Wellinger und Karl Geiger trotzte am Sonntag (26.02.2023) den zähen Bedingungen und verdrängte Norwegen und Slowenien in einem spannenden Springen auf die Plätze.
"Es war eine ganz enge Kiste. Der Sprung von der Katha war der Game-Changer. Es ist das Größte, zusammen mit der Mannschaft zu gewinnen", freute sich Geiger im ZDF.
Während Deutschland zum Medaillenhamster wird, war es für die Slowenen die erste Medaille bei der Heim-WM. Bejubelt wurde sie dennoch nur von wenigen Fans, weil die Ticketpreise exorbitant hoch sind, blieben wieder viele Plätze leer.
Althaus überragend
Gewaltigen Anteil am Gold für Deutschland hatte Althaus, die sensationell im dritten Wettbewerb ihr drittes Gold gewann und Deutschland im Finale mit einem Traumsprung erst an die Spitze brachte. Wellinger segelte Gold dann nach Hause.
Zur Halbzeit lagen die Deutschen noch 4,4 Punkte hinter Norwegen. Auf dem dritten Platz rangierte Slowenien. Dahinter klaffte schon eine größere Lücke zu Japan und Österreich. Die Medaillen waren vergeben, wer Gold, Silber und Bronze gewinnen würde, aber noch völlig offen. Und zwar bis zum letzten Springer. "Es war gewaltig. Cool, wir haben den Titel verteidigt", sagte Männer-Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF und legte nach: "Es hätte nicht besser laufen können."
Der Mixed-Wettbewerb ist einfach die Schokoladenseite der Deutschen, die zum fünften Mal gewannen und sich auch nicht von einer zähen Angelegenheit aus der Ruhe bringen ließen. Wegen wechselnder Winde mussten die Springer und Springerinnen teilweise minutenlang auf dem eiskalten Startbalken verharren.
Freitag sorgt für gute Ausgangslage
Auch Selina Freitag, die das Mixed-Springen für die DSV-Adler eröffnete, kauerte vor ihrem ersten Sprung eine gefühlte Ewigkeit in der Kälte, ehe sie springen durfte. Umso beachtlicher war der Satz auf 99 Meter. Im zweiten Durchgang lief es bei Rückenwind nicht rosig. Mit 95 Metern fiel Deutschland wieder auf den dritten Platz zurück.
Selina Freitag beim Skispringen in Aktion.
Geiger stark - Zajc überragend
Karl Geiger wirkte einen Tag nach Bronze im Einzel tiefenentspannt, kämpfte aber im ersten Durchgang mit schwierigen Bedingungen (92,5 Meter). Im Finale lief es deutlich besser: Der Oberstdorfer überzeugte mit 98 Metern, der Rückstand zu Slowenien wuchs aber, weil Timi Zajc auf 103 Meter segelte. Auch Norwegen (André Johann Forfang/ 98 Meter) blieb vor den DSV-Adlern.
Althaus bringt Deutschland auf Goldkurs
Dann war Doppel-Weltmeisterin Katharina Althaus an der Reihe und egal, was sie in den Tagen von Planica anpackt, es funktioniert einfach. Nach 94,5 Metern im ersten Durchgang legte Althaus famose 102 Meter im Finale nach und machte damit Druck auf Norwegen und Slowenien (Ema Klinec), die deutlich kürzer sprangen und Deutschland vorbeiziehen lassen mussten.
Wellinger cool zu Gold
Deutschland führte vor dem letzten Springer. Jetzt lag es an Andreas Wellinger Gold nach Hause zu bringen. Der Bayer musste sich wieder ewig gedulden, weil der Wind nicht mitspielte. Trotzdem hatte er seine Nerven im Griff und machte die Goldmedaille mit 98 Metern perfekt. Am Ende hatte Deutschland stolze 12,7 Punkte Vorsprung auf Norwegen. "Unwirklich, aber megageil", lachte Wellinger nach dem Goldcoup. Der freie Montag kommt gerade recht. Es könnte spät werden im Haus der Deutschen.