Die Kombinierer beim Schlusssprint

Nordische Ski-WM Geiger gewinnt bei grandioser Riiber-Show Bronze

Stand: 01.03.2025 17:45 Uhr

Der Nordische Kombinierer Jarl Magnus Riiber hat sein zehntes WM-Gold gewonnen. Riiber schnappte sich den Sieg im Individual Compact bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim. Die Entscheidung fiel nach 7,5 Kilometer im Schlusssprint. Vinzenz Geiger gewann Bronze.

Riiber hat mal wieder Geschichte geschrieben. Der Mann, der am Saisonende seine Karriere beenden wird, ist der erste Kombinierer, der viermal in Folge den WM-Titel auf der kleinen Schanze gewinnen konnte.

Nach dem Springen liebäugelten auch die Deutschen mit einem Sieg, am Ende hatten die Norweger die Nase vorn: Riiber gewann vor seinem Landsmann Jens Luras Oftebro. Vinzenz Geiger lief zu Bronze. Julian Schmid verpasste als Vierter die Medaillen knapp. Johannes Rydzek verbesserte sich vom elften auf den siebten Platz. Manuel Faißt verlor einen Rang und wurde 23.

"Wir haben bei so einem engen Fight gehofft, dass Vinz den Anschluss hält. Unsere Jungs haben sehr viel richtig gemacht, aber wir haben natürlich mit einem etwas glücklicheren Ende für uns geliebäugelt", sagte Bundestrainer Eric Frenzel im ZDF. DSV-Sportdirektor Horst Hüttel sprach von "einem etwas unglücklichen Rennen."

Schmid und Geiger mit "scharfen" Start

Nach dem Springen von der Normalschanze lagen Schmid (3.) und Geiger (6.) aussichtsreich im Rennen. Mit einer ausgeklügelten Taktik gingen die DSV-Kombinierer in den Skilanglauf über 7,5 Kilometer. Beide gingen "scharf" an und versuchten, die Lücke auf Riiber zu schließen. Den nach dem Springen Zweitplatzierten Japaner Ryota Yamamoto schnappte sich Schmid rasch. Die Jagd nach Riiber war strapaziöser. Der Überflieger suchte sein Glück in der Flucht nach vorn und begann wie die Deutschen schnell.

Das kostete Körner, zumal Schmid extrem flott unterwegs war und Riiber nach 3,5 Kilometern einfangen konnte. Beide stiefelten vornweg, allerdings nicht mehr mit Volldampf. So konnte auch Geiger aufschließen. Der Oberstdorfer setzte sich nach vier Kilometern an die Spitze. Im Schlepptau neben Riiber und Schmid waren auch Johannes Lamparter (Österreich) und Yamamoto.

Norweger mit Zauber-Ski

Weil die Top-5 bummelte, konnte sich auch eine große Gruppe um Johannes Rydzek heransaugen. 14 Athleten lagen 2,5 Kilometer vor dem Ende innerhalb von acht Sekunden beisammen und steuerten dem Ziel entgegen. An der Spitze versuchten Geiger und Schmid mit Tempoverschärfungen, die Gruppe zu sprengen.

1000 Meter vor dem Ziel mussten ein Großteil abreißen lassen. Sechs Kombinierer liefen um die Medaillen - und flogen sogar den Berg hinauf. Das Tempo war unfassbar und die Norweger Oftebro und Riiber hatten die größten Kraftreserven und schnelle Ski. Auf der Zielgerade sprintete Riiber dann an Oftebro vorbei. Geiger kam nicht mehr an das Top-Duo heran, überquerte als Dritter das Ziel und holte seine zweite Medaille im zweiten Wettbewerb. "Ich hätte schon gern gewonnen", gab Geiger zu, der selbstkritisch meinte: "Ich hab vielleicht nicht optimal reingeschoben."

Zeitabstände stehen fest

Im Individual Compact profitieren stärkere Läufer, weil die besseren Springer nicht wegspringen können. Die Zeitabstände nach dem Springen stehen fest und errechnen sich anhand der Platzierung. Der letzte Läufer geht maximal 1:30 Minuten nach dem Sprungsieger ins Rennen. Damit soll die Spannung steigen.

Zum Auftakt Silber im Mixed-Team

Vinzenz Geiger und Julian Schmid sind schon mit WM-Silber dekoriert. Im Mixed-Team gewannen beide gemeinsam mit Nathalie Armbruster und Jenny Nowak am Freitag Silber hinter Norwegen.