Nordische Kombination Rydzek: "DSV-Team baut gerade eine Dynamik auf"
Vom 26. Februar bis zum 9. März findet in Trondheim die Nordische Ski-WM statt. Für die Nordischen Kombinerer sind die Titelkämpfe in Norwegen das Highlight der Saison. Routinier Johannes Rdyzek geht mit Spaß, Freude und Angriffslust in die Wettbewerbe.
Für Johannes Rydzek sind es die achten Weltmeisterschaften. Sechs Mal stand der Allgäuer ganz oben auf dem Treppchen. Er und seine Kollegen präsentieren sich diese Saison stark: Vier Siege und insgesamt zwölf Podiumsplätze haben die DSV-Athleten schon auf dem Konto. In der kompletten Vorsaison waren lediglich drei dritte Plätze im Einzel herausgesprungen.
Rydzek: "Jarl kommt ins Grübeln"
Rydzek feierte in Ruka seinen ersten Weltcupsieg seit fast sechs Jahren - es war ein deutscher Dreifacherfolg: Auch Julian Schmid und Vinzenz Geiger standen damals auf dem Treppchen. Die deutschen Kombinierer haben in dieser Saison bislang eindrucksvoll gezeigt, dass man den Dominator der letzten Jahre, Jarl Magnus Riiber, schlagen kann. "Jarl merkt, dass wir viel näher dran sind, er kann nicht mehr alles so souverän lösen und kommt ins Grübeln", erklärt Rydzek im Sportschau-Podcast.
Rydzek: "Wir sind wieder näher dran"
Und das schürt die deutschen Hoffnungen auf eine erfolgreiche WM in Trondheim. Der letzte WM-Titel liegt schon einige Jahre zurück: 2019 gewann der heutige Bundestrainer Eric Frenzel Gold in Seefeld. Rydzek traut dem DSV-Team "viel bis alles zu". Gerade Geiger und Schmid hätten nach einer verkorksten letzten Saison im Sommer akribisch an sich gearbeitet, so der Oberstdorfer. "Jetzt sind wir wieder näher dran, jetzt geht es wieder ums Podest und um den Sieg."
Die anderen deutschen Kombinierer wie Manuel Faißt, Wendelin Thannheimer oder David Mach stehen auch in den Startlöchern: "Sie haben ähnliche Trainingsleistungen gezeigt. Wir bauen gerade eine Dynamik auf, die es auch braucht. Denn wenn eine Mannschaft die Dynamik aufnimmt, ist alles möglich. Die Energie nehmen wir mit", sagt Rydzek.
Rydzek: "Energie der Fans nutzen"
Die Weltmeisterschaften finden im Heimatland von Riiber statt. Norwegen ist ein skisportverrücktes Land. Zehntausende Fans werden ihre Sportler anfeuern. Ein Nachteil für die anderen Nationen? "Nein", sagt Rydzek. "Man wird nicht ausgebuht. Diese Energie der Zuschauer kann man sich selbst zu Nutze machen. Ich freue mich, dass so viele Leute da sind. Das ist ja auch mein Rennen und nicht nur das der Norweger", stellt der Allgäuer fest und blickt auf die Heim-WM 2021 in Oberstdorf zurück. Wegen der Corona-Pandemie waren damals keine Zuschauer bei den Wettkämpfen erlaubt. "Das war wirklich komisch, da fehlte die Energie der Zuschauer."
Rydzek zu WM-Chancen: "Muss auf meine Stärken vertrauen"
Und wie sieht der Allgäuer seine eigenen Chancen bei der WM? "Ich bringe mich in einen angriffslustigen Modus. Bei Olympia und Weltmeisterschaften zählen nur die Plätz eins bis drei. Die anderen Plätze sind nicht mehr ganz so wichtig - so hart das klingt".
Rydzek will "was reinlegen. Das ist nicht leicht, weil man ja keine Fehler machen will. Aber wenn man in den Modus kommt, 'Hey ich trau mir jetzt was zu riskieren', und das dann auf die Schanze und die Strecke bringt, dann kann da etwas Großes entstehen. Das hab ich in Fallun, in Oslo und vor allem Lahti gut geschafft." In Lahti wurde Rydzek vier Mal Weltmeister.
"Man muss auf seine Stärken vertrauen, mit Spaß, Freude und angriffslustig in die Wettkämpfe gehen", lautet Rydzeks Erfolsgformel und er ergänzt; "Jeder ist vor Großereignissen aufgeregt. Das kann einen ganz schnell hemmen. Man muss in den Modus kommen, wo man die Anspannung in etwas Positives ummünzt."