Julian Schmid in der Luft

Weltcup in Schonach DSV-Kombinierer brauchen eine Aufholjagd

Stand: 19.01.2025 10:26 Uhr

Dominator Jarl Magnus Riiber aus Norwegen hat auch am zweiten Tag in Schonach die Nase nach dem Springen vorn. Die Entscheidung im Compact-Rennen fällt ab 14.15 Uhr über acht Kilometer in der Loipe.

Zehn der 57 Kombinierer, die am Start sind, kommen aus Deutschland - eine Top-Ausgangslage hat aber keiner beim Heimspiel. Dabei wollten sich Vinzenz Geiger und Co. nach der Nullnummer am Samstag am Sonntag rehabilitieren. Der Plan ging - zumindest beim Springen - schief.

Nach dem Springen ist David Mach als Zwölfter (94 m/+ 42 Sekunden) bester Deutscher. Julian Schmid (93,5 m/+ 44 Sekunden) folgt auf Rang 13, Vinzenz Geiger (93,5 m/+ 52 Sekunden), der vor der Weihnachtspause in Topform war, rangiert nur auf dem 17. Platz und geht damit noch hinter Wendelin Tannheimer (16./93,5 m/+ 50 Sekunden) in die Spur.

Österreicher jagen Riiber

Die Abstände sind schon groß. Der Grund: Beim Compact-Format ist es egal, wie weit man springt. Die Zeitabstände stehen vorher fest und errechnen sich anhand der Platzierung. Damit kommt es normalerweise stärker auf die läuferische und Finish-Qualität auf den letzten 500 oder 1.000 Metern an, allerdings werden auch zwei Kilometer weniger als üblich gelaufen.

In Schonach waren die Springer bei Top-Bedingungen relativ nah beisammen, durch die vorher feststehenden Zeitrückstände haben die DSV-Kombinierer nun sogar ein wenig Pech.

Dagegen haben sich die Österreicher beim Kampf um den Sieg in Stellung gebracht. Franz-Josef Rehrl (+ 6 Sekunden), Johannes Lamparter (+12 Sekunden) und Martin Fritz (+ 17 Sekunden) jagen den besten Skispringer unter den Kombinieren, Jarl Magnus Riiber.

Riiber kein Freund der Compact-Rennen

Mit 99,5 Metern zauberte Riiber auch in Schonach den weitesten Sprung in Tal, sein Vorsprung wäre normalerweise größer als sechs Sekunden. Logisch, dass Riiber kein Freund der Compact-Variante ist. Man darf gespannt sein, wie sich der Norweger, der wochenlang mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte und am Samstag auf der Strecke einen Einbruch erlitt, heute schlägt.

Das neue Format macht die Kombination spannender und erhöht die Chancen für Athleten, die auf der Schanze Probleme haben. Zuletzt haderten auch die DSV-Starter immer mal wieder mit ihren Sprüngen. Auch in Schonach lief nicht viel rund.

Nächster Paukenschlag von Youngster Stenzel

Manuel Faißt (SV Baiersbronn) erlebte bei starkem Rückenwind einen "Absturz", setzte schon nach 88 Metern auf und hat als 30. 1:15 Minute Rückstand. Auch Terence Weber (SSV Geyer/92 m/+ 1:05 Minuten) braucht eine Aufholjad. Youngster Tristan Sommerfeldt (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) quälte sich wie in den letzten Wochen auf der Schanze und liegt mit 84,5 m nur auf dem 46. Platz.

Aus der nationale Gruppe machte erneut Richard Stenzel (SC Motor Zella-Mehlis/94 m/20. Platz) den stärksten Eindruck. Für Simon Mach (TSV Buchenberg/91 m) und Jakob Lange (WSV Kiefersfelden/87 m) ist der Weg nach vorn schon weiter.

Rydzek angeschlagen abgereist

Johannes Rydzek sitzt erschöpft im Ziel

Johannes Rydzek ist aus Schonach abgresit. (Archvivbild)

Bundestrainer Eric Frenzel hatte eigentlich elf Athleten nominiert. Am Sonntag waren aber nur noch zehn DSV-Kombinierer am Start, weil Johannes Rydzek angeschlagen abgereist ist. Der Routinier vom SC Oberstdorf war beim Rennen am Samstag vom 23 von den 35. Platz zurückgefallen und lag völlig entkräftet im Zielbereich. Später entschieden die Verantwortlichen, dass Rydzek eine Pause bekommt, um sich zu regenerieren.