
Nordische Ski-WM Langläuferin Gimmler fehlt zum Auftakt - Gepäckpanne im deutschen Team
Schon vor dem Startschuss der Nordischen Ski-WM müssen die deutschen Langläuferinnen einen Rückschlag verkraften. Sprint-Spezialistin Laura Gimmler wird zum Auftakt fehlen. Auch das Gepäck ließ auf sich warten.
Gimmler fällt mit gesundheitlichen Problemen aus. Die 31-jährige Oberstdorferin sollte eigentlich beim Freistil-Sprint am Donnerstag (27.02.2025) an den Start gehen. Erst im Januar war sie beim Weltcup in Cogne erstmals in ihrer Karriere in einem Einzelrennen aufs Podest gelaufen. In Trondheim zählt sie zwar nicht zu den Favoritinnen, hatte aber Außenseiterchancen auf eine Medaille.
Schlickenrieder: "Wieder Maske aufsetzen, wieder Bubble bilden"
Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, sei die Mannschaft nun besonders vorsichtig, sagte Teamchef Peter Schlickenrieder: "Wieder Maske aufsetzen, wieder Hygiene machen, wieder Bubble bilden." Darauf habe zwar natürlich niemand Lust, "aber es hilft nichts". Für Gimmler wird nun Helen Hoffmann am Donnerstag neben Victoria Carl, Coletta Rydzek und Sofie Krehl starten.
Allerdings ist auch Rydzek deutlich geschwächt. "Es hat uns schon einigermaßen hart getroffen. Quasi das gesamte Sprint-Team hatte Fieber", sagte Schlickenrieder dem SID: "Coletta ist zwar jetzt wieder gesund, aber nach der Krankheit noch nicht wieder voll da. Für Laura ist es ganz bitter, die war echt super drauf."
"Brutale Strecken" - Schlickenrieder will abwägen
Auch Krehl hatte zuletzt mit Krankheitsproblemen zu kämpfen und gerade erst die "Quarantäne" verlassen. Für Allrounderin Carl ist es der eher druckfreie Auftakt einer WM mit großen Hoffnungen. Die Thüringerin kommt für alle Strecken infrage, soll aber ebenso wie Katharina Hennig, mit der sie 2022 in Peking Olympiagold im Teamsprint geholt hatte, dosieren.
"Die Strecken sind brutal hart, da müssen wir abwägen", sagte Schlickenrieder, der deshalb wohl eher auf die Teamwettbewerbe setzt: "Mit einer Einzelmedaille wird es sehr, sehr schwer. Fairerweise muss man sagen, dass die Frauenstaffel unsere einzige realistische Medaillenchance ist."
Langläufer warten auf Gepäck
Doch auch abseits der Loipe ist das deutsche Team zum Auftakt nicht vom Glück verfolgt. Wegen 40 fehlender Gepäckstücke mussten die DSV-Langläufer nach der Anreise improvisieren, konnten aber immerhin trainieren.
Schlickenrieder nahm es gelassen. "Früher war das ja so: Das war ein Mordsdrama, wenn da irgendwas passiert ist. Das passiert mittlerweile mit einem Schulterzucken. Da wird kurz von Zimmer zu Zimmer gegangen, dann hat man in einer halben Stunde das Zeug zusammen".
Multi-Talent aus Haiti eröffnet WM
Bevor am Donnerstag mit den Sprints der Frauen und Männer die ersten von insgesamt 25 WM-Entscheidungen anstehen, haben die Titelkämpfe bereits am Mittwoch mit der Qualifikation der kleinen Langlauf-Nationen und einem bemerkenswerten Doppelstart begonnen. Celine Marti aus Haiti ging mit der Startnummer 1 ins Rennen über 7,5 km. Die 45-Jährige war bereits zwei Wochen zuvor bei der Alpin-WM in Saalbach-Hinterglemm im Slalom und Riesenslalom angetreten.
Marti, für die es nach fünf alpinen Weltmeisterschaften die ersten im Skilanglauf sind, schlug sich tapfer, ließ ein halbes Dutzend Läuferinnen hinter sich. Bei 13:58 Minuten Rückstand auf Quali-Siegerin Chen Lingshuang aus China, die 22:44 Minuten lang unterwegs war, verpasste sie den Einzug ins "Hauptfeld" über 10 km am kommenden Dienstag aber deutlich.
Neben Marti ragte die Brasilianerin Jacqueline Mourao, ebenfalls bereits 45 Jahre alt, als Multitalent heraus. Mourao hat seit 2004 an drei Olympischen Sommerspielen im Radsport und fünf Winterspielen im Skilanglauf sowie Biathlon teilgenommen. 2014 in Sotschi und 2022 in Peking war sie Brasiliens Fahnenträgerin.
Offiziell eröffnet wird die WM am Mittwochabend auf dem Torvet-Platz in der Innenstadt Trondheims.