Weltcup in Altenberg Viererbob: Friedrich schlägt Lochner erneut
Schwarz-Rot-Goldene Festspiele in Altenberg: Bei seinem Heim-Weltcup hat sich Francesco Friedrich auch im Viererbob den Auftaktsieg vor Johannes Lochner gesichert. Der Sachse hat damit ein dickes Ausrufezeichen im brisanten deutschen Duell gesetzt
Das Dauerduell Friedrich-Lochner geht zum Saison-Auftakt klar an Francesco Friedrich. Der Rekord-Weltmeister triumphierte am Sonntag (08.12.2024) im Flutlicht auf seiner Heimbahn im Erzgebirge im Vierer ebenso wie bereits am Samstag im Zweier.
Das Vierer-Rennen am Sonntag war aufgrund eines Sturzes des Chinesen Kaizhi Sun im ersten Durchgang auf einen Lauf beschränkt worden.
Lochner zieht erneut den Kürzeren
Johannes Lochner blieb auch im Viererbob nur die Rolle des "ersten Verlierers" auf Platz zwei. Dem Berchtesgardener fehlten 0,17 Sekunden auf Friedrich, der im Vorjahr beide Gesamtweltcups gewonnen hatte. Zeitgleich gemeinsam auf dem Silber-Platz landete der Österreicher Markus Treichl vor dem dritten Deutschen Adam Ammour auf Platz vier (+0,19 Sekunden).
"Völlig verrückt": Rennen nach Sturz halbiert
Entsprechend glücklich präsentierte sich Friedrich trotz des "völlig verrückten" Verlaufs mit nur einem Durchgang. Nach dem Sturz von Sun im ersten Lauf musste dieser abgebrochen werden. Da der Chinese mit einem Krankenwagen abtransportiert werden musste, konnte die medizinische Versorgung an der Bahn nicht gewährleistet werden.
"Es ist nicht ganz fair für alle", sagte Friedrich in der Sportschau: "Es war für uns vielleicht ein minimaler Vorteil, weil ein paar schon vor uns gefahren sind. Wir hoffen, dass wir das nächste Mal wieder faire Bedinungen für alle haben."
Lochner: "Nicht ganz so funktioniert"
Auch Lochner, der mit leichten Adduktorenproblemen an den Start ging, zeigte sich recht zufrieden: "Wir haben uns ganz gut gefühlt. Es hat aber nicht ganz so funktioniert." Die Entscheidung, das Rennen auf einen Durchgang zu verkürzen, hielt der 34-Jährige für die "richtige, so ist es für alle am sichersten".
Friedrich setzt Ausrufezeichen
Schon am kommenden Wochenende geht es für den Bob-Zirkus in Lettland weiter. "Sigulda liegt uns auch sehr gut", sagte Friedrich, erinnerte sich aber: "Da hat uns Adam (Ammour, Anm.d.Red.) letztes Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht."
Friedrichs Doppelerfolg ist ein klares Zeichen im Prestigeduell der Bob-Giganten. Der Sachse hatte im Sommer einen neuen Anschieber gesucht und war dabei auch bei Lochners Teamkollegen Georg Fleischhauer vorstellig geworden. Lochner hatte Fleischhauer halten können und hatte seinerseits Friedrichs Erfolgs-Anschieber Thorsten Margis ins Team geholt. Margis hatte nach der abgelaufenen Saison seinen Rücktritt angekündigt, sich dann aber für Lochner entschieden.
Alle Hintergründe zum Kampf zwischen Friedrich und Lochner liefert die neue Sportschau-Dokumenation "Tunnelblick - Das Bob-Duell Lochner gegen Friedrich".
Nolte siegt im Monobob und Zweierbob
Einen starken Auftakt in die Saison legte auch Laura Nolte bei den Frauen hin. Die Winterbergerin siegte am Samstag im Monobob und am Sonntag im Zweierbob.