Laura Nolte im Zweierbob mit Deborah Levi

Bob-Weltcup Lillehammer Nolte und Friedrich schnappen sich Gesamtweltcups

Stand: 16.02.2025 15:17 Uhr

Deutscher Jubel in Lillehammer: Laura Nolte gewinnt den Gesamtweltcup der Frauen, Francesco Friedrich den der Männer. Die teaminterne Konkurrenz bleibt weiter groß für sie.

Die Hoffnungen der Konkurrenz auf den Gewinn des Gesamtweltcups waren ohnehin nur noch theoretischer Natur vor dem letzten Weltcup in Lillehammer. Doch Laura Nolte vom BSC Winterberg zerstörte auch diese relativ früh am Sonntagmorgen (16.02.2025) mit ihrem Sieg im Zweierbob vor ihrer Teamkameradin Lisa Buckwitz.

Am Nachmittag tat es dann Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg Nolte gleich. Ihm genügte dafür im Viererbob ein zweiter Rang hinter seinem ärgsten Widersacher Johannes Lochner aus Schönau am Königssee. Am Samstag hatte sich Friedrich ebenso mit einem zweiten Rang hinter Lochner bereits den Zweier-Gesamtweltcup gesichert.

Deutsche in Bobs nicht zu schlagen im Eiskanal

Die Nennungen der Platzierten verraten: Auch in dieser Saison waren die Deutschen wieder einmal nicht zu schlagen in der Formel 1 des Wintersports, also diesen Bobs, die durch den Eiskanal rasen. Und für die es neben der Anschubkraft aller bis zu vier Teilnehmer eben auch erfolgreicher Techniktüftelei bedarf.

Schon nach dem ersten Lauf war der feine Fahrer Lochner neun Hundertstelsekunden schneller als der Top-Starter Friedrich. Diesen Vorsprung baute er auf über drei Zehntelsekunden aus und siegte in Norwegen eben vor Friedrich und dem Briten Brad Hall, der die Deutschen im Vierer durchaus ärgerte.

Nolte siegt vor Buckwitz im Zweierbob

Nolte ging am Vormittag von der Führungsposition in die Entscheidung - und behielt auch dort die Oberhand, baute ihren Vorsprung ebenfalls gar noch einmal aus.

Sie gewann vor Buckwitz und der Kanadierin Melissa Lotholz, die Deutsche profitierte jeweils von der stärksten Startzeit: "Ich bin sehr zufrieden", sagte sie hinterher im ZDF. Buckwitz hatte sich am Samstag den Gesamtweltcupsieg im Monobob gesichert.

Deutsche Bobs auch große Favoriten für WM in Lake Placid

Laura Nolte, 2022 gemeinsam mit ihrer Anschieberin Deborah Levi Olympiasiegerin in Peking, ist in diesem Winter 2024/25 also nicht Zweierbob-Gesamtweltcupsiegerin geworden. Sondern sie hat auch fünf der sieben Zweierbob-Wettbewerbe gewonnen. Zudem sicherte sie sich den EM-Titel - und den aus Zweierbob mit Monobob kombinierten Gesamtweltcup.

Die Dominatorin des Zweierbobs gilt also auch als große Favoritin für die Anfang März beginnenden WM-Titelkämpfe in Lake Placid. Ihre größten Herausforderinnen werden wohl auch dann wie sie in gelben Bobs unterwegs sein: die Zweierbob-Gesamtweltcup-Zweite Kim Kalicki und die -Dritte Buckwitz.

Ähnlich stellt sich das Szenario bei den Männern dar, in denen erneut ein spannender Zweikampf zwischen Friedrich und Lochner erwartet wird und höchstens der Dritte im Bunde, Adam Ammour, etwas abfällt. Am Sonntag wurde er Siebter.

Ärger im deutschen Team? Kalicki: "Jeder kämpft für sich"

Trotz der Erfolge war aber beim Weltcup-Finale in Lillehammer auch nicht alles eitel Sonnenschein im Team des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD). Zehn Punkte Vorsprung hatte die Sonntags-Vierte Kalicki letztlich in der Gesamtweltcup-Wertung auf Buckwitz und bezeichnete das als "Karma": "Sagen wir mal so: Man redet immer vom Team Deutschland. Das war diese Woche nicht so", berichtete Kalicki.

Gab es zuletzt also Ärger in der deutschen Mannschaft? "Jeder kämpft für sich, man lernt seine Lektion draus. Und ja, machen wir weiter, würde ich sagen." Auch bei den Männern überlagerten zu Beginn des Winters ja schon interne Wechsel-Diskussionen im so starken Team Deutschland den Weltcup-Start. Es gilt also sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen: Fortsetzung folgt - beim Saisonhöhepunkt, der WM in Lake Placid.