Bob-WM in St. Moritz Deutscher Doppelsieg und Schreckmoment im Zweierbob der Frauen
Was für eine aufregende WM-Entscheidung im Zweierbob der Frauen: Kim Kalicki schnappte sich vor Lisa Buckwitz den Titel. Kaillie Humphries (USA) gewann Bronze. Laura Nolte stürzte schwer.
Freud und Leid lagen beim deutschen Bob-Team bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz am Samstag (04.02.2023) dicht beisammen. Während Kim Kalicki nach vier Läufen die Schnellste war und über Gold jubelte, freute sich Lisa Buckwitz über Silber.
Tränen bei Laura Nolte
Für Laura Nolte endeten die Titelkämpfe mit einem Drama. Die Monobob-Weltmeisterin stürzte im dritten Lauf und vergoss genau wie Anschieberin Nele Schuten Tränen der Enttäuschung.
Nolte hatte als Dritte Gold noch im Blick und ging volles Risiko. Doch die 24-Jährige aus Winterberg stürzte im dritten von vier Wertungsläufen und rutschte mit ihrem Bob auf dem Rücken nach unten. Wie schon zuvor im Abschlusstraining fuhr Nolte zu früh aus der Kurve "Horse-Shoe", bekam dann zu viel Druck und stürzte an derselben Stelle.
"Die Mannschaft ist wohlauf", sagte der Bahnsprecher und gab Entwarnung. Auch Thomas Schwab, Vorstandsvorsitzender des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland, war erleichtert, nachdem die Frauen selbst aus dem Schlitten steigen konnten: "Wir halten da immer die Luft an, aber es ist noch gut ausgegangen."
Kalicki kontert Topfahrt von Buckwitz
Unbeeindruckt von diesem Malheur zeigte sich im vierten und letzten Lauf Kalicki. Gemeinsam mit Anschieberin Leonie Fiebig verteidigte sie ihren knappen Vorsprung und hatte am Ende fünf Hundertstelsekunden Vorsprung vor Buckwitz. Kalicki rang nach ihrem ersten WM-Titel nach Worten: "Es ist unglaublich. Ich freue mich einfach", sagte sie in der Sportschau. Über die Party hatte sie sich noch keine gar keine Gedanken gemacht, sondern wollte jetzt "erst einmal die Männer anfeuern".
Buckwitz fuhr bei ihrer WM-Premiere als Pilotin prompt zu Silber. Sie hatte nach einem kleinen Fehler am Start im dritten Lauf ihre Pole Position eingebüßt, fuhr im Finale stark, doch auch Kalicki blieb abgebrüht, zündete den Turbo und war einen Wimpernschlag schneller.
Zimmer mit Blitzstarts auf Platz sechs
WM-Debütantin Maureen Zimmer, die mit starken Startzeiten aufhorchen ließ, beendete ihre erste Weltmeisterschaft gemeinsam mit Anschieberin Lauryn Siebert als starke Sechste und krönte damit das großartige deutsche Abschneiden. "Wir freuen uns, dass wir zur Siegerehrung dürfen", jubelte Zimmer, die mit kleinen Schwächen im dritten Lauf eine noch bessere Platzierung vergab.