Marlene Fichtner

Weltcup in Antholz Biathlon-Staffel der Talente läuft (noch) hinterher

Stand: 26.01.2025 18:04 Uhr

Ohne ihre Top-Athletinnen war die deutsche Biathlon-Frauen-Staffel beim Weltcup in Antholz chancenlos. Der Rückstand auf Sieger Schweden war am Ende deutlich. Lou Jeanmonnot verpasste als Dritte mit Frankreich nach zwei Einzelsiegen ihren "Antholz-Hattrick".

Schwedens Frauen-Staffel setzte sich über die 4x6 Kilometer am Sonntag (26.01.2025) in Antholz nach 1:07:26,0 Stunden vor Norwegen (+13,4 Sekunden) durch. Frankreich (+ 23,6 Sekunden) wurde Dritter.

Dabei wurde es kurz vor dem Ziel dramatisch, als Schwedens Schlussläuferin Hanna Öberg in der Sprint-Vorbereitung ihrer Kontrahentin Ingrid Landmark Tandrevold über den Ski fuhr, woraufhin die Norwegerin stürzte. Tandrevold lief sichtlich sauer ins Ziel und schien die Entschuldigung von Öberg zunächst gar nicht annehmen zu wollen. Norwegen verzichtete jedoch auf einen Protest.

Fichtner, Schneider, Kink und Puff weit hinterher

Die deutsche Staffel, die ohne die Weltcupführende Franziska Preuß, Selina Grotian und Co. in den Wettkampf ging, belegte mit Marlene Fichtner, Sophia Schneider, Julia Kink und Johanna Puff bei zehn Nachladern mit deutlichem Rückstand auf das Podium Platz 8 (+3:24,7 Minuten).

Das war nach der Absagenflut im Vorfeld keineswegs überraschend. Preuß hatte, ausgelaugt von acht Rennen in 17 Tagen, eine frühere Heimreise erbeten. Am Sonntagmorgen musste dann auch noch die als Schlussläuferin eingeplante Selina Grotian wegen Halsschmerzen passen. Da Vanessa Voigt, deren WM-Start auf der Kippe steht, und Julia Tannheimer ohnehin krankheitsbedingt fehlten, ging eine Nachwuchsstaffel an den Start.

Öberg entschuldigt sich für Kollision

Nachdem Jeanmonnot Frankreich als zweite Läuferin Frankreich noch auf Platz eins gebracht hatte, verloren die Favoritinnen danach den Kontakt zur Spitze. Maren Kirkeeide übergab für Norwegen mit zehn Sekunden Vorsprung auf Schweden an Tandrevold.

Öberg lief die Lücke allerdings bis zum Schießen zu und auch bei beiden Anschlägen taten sich die Teams nichts, so dass die Entscheidung erst durch den Zusammenstoß kurz vor dem Ziel fiel.

Puff fährt als Achte über die Ziellinie

Für die deutsche Staffel begann Fichtner zwar mit einem fehlerlosen Schießen, übergab nach einem Nachlader beim Stehendanschlag und deutlich schwächerer Laufleistung nach sechs Kilometern dann allerdings auf Platz 15 liegend an Schneider.

Die 27-Jährige schoss zwar routiniert, musste aber die Konkurrenz auf der Strecke noch weiter ziehen lassen. Am Ende machte Schneider zwar sieben Plätze gut, aber der Rückstand auf die Spitzengruppe war schon auf knapp eineinhalb Minuten angewachsen.

Kink feiert Geburtstag

Julia Kink, die am Renntag ihren 21. Geburtstag feierte, schoss dann zwar liegend fehlerlos. Beim Stehendanschlag hatte sie allerdings drei Nachlader und so ging Johanna Puff mit bereits über zwei Minuten Rückstand als letzte Deutsche los.

Auch sie musste nachladen und so stand am Ende mit Platz acht und über drei Minuten Rückstand die schlechteste Staffel-Platzierung für die deutschen Frauen in der aktuellen Saison. Sportdirektor Felix Bitterling hatte vor dem Start allerdings schon jeglichen Druck vom jungen Team genommen, das vor allem Erfahrungen auf höchstem Niveau sammeln sollte.

Für die Biathletinnen und Biathleten steht als nächstes der Saison-Höhepunkt mit der WM vom 12. bis 23. Februar in Lenzerheide (Schweiz) an.