Biathlon-WM in Oberhof Denise Herrmann-Wick gewinnt Gold im Sprint
Denise Herrmann-Wick hat für den ersten deutschen Goldmoment bei der Biathlon-WM in Oberhof gesorgt. Im Sprint am Freitag (10.02.2023) ist sie ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und sicherte sie sich den WM-Titel. Für sie war es die zweite Goldmedaille bei den internationalen Titelkämpfen in ihrer Karriere.
Denise Herrmann-Wick hat sich dank einer fehlerfreien Leistung den Titel im Sprint bei der Heim-WM in Oberhof gesichert. In einer knappen Entscheidung setzte sich die Oberwiesenthalerin nach 7,5 Kilometern und zwei Schießeinlagen vor Hanna Öberg aus Schweden durch. Rang drei ging an Öbergs Landsfrau Linn Persson.
"Es ist unglaublich. Heute war ich wirklich total aufgeregt und bin schon beim Einlaufen vom Puls gar nicht mehr runtergekommen. Ich habe echt extrem kämpfen müssen, damit ich bei mir bleibe", sagte die freudestrahlende Herrmann-Wick im Anschluss im ZDF. Sie steht zum zweiten Mal bei einer WM ganz oben auf dem Podest. 2019 hatte sie in Östersund (Schweden) Gold in der Verfolgung gewonnen. Nun aber bei einer Heim-WM Gold zu holen, "kann man mit Worten nicht beschreiben", erklärte die 34-Jährige weiter.
Cheftrainer Mehringer "stolz" auf die Leistung
Nicht nur Herrmann-Wick war glücklich über den Sieg, auch ihrem Trainer konnte man die Erleichterung ansehen. "Natürlich ist das gesamte Team stolz. Denise ist mit einer gewissen Lockerheit und einer gewissen Sicherheit heute rangegangen. Wir sind super happy. Auch über die Leistung der anderen Athletinnen", sagte Kristian Mehringer, der Cheftrainer der deutschen Frauen.
Schneider wird bei WM-Debüt starke Siebte
Ebenfalls einen grandiosen Auftritt legte Sophia Schneider hin. Bei ihrem ersten WM-Auftritt wurde sie trotz eines Fehlers im Stehendanschlag Siebte (+57,6 Sekunden) und erreichte damit ihr bestes Karriere-Resultat. "Das hat heute echt wahnsinnig Spaß gemacht", so die 25-Jährige im Anschluss: "ich war ziemlich locker und hatte trotzdem noch die richtige Anspannung. Ich habe versucht, alles positiv aufzusaugen. Es war ein extrem cooler Tag."
Auch Hanna Kebinger schaffte es als 17. unter die besten 20 (1 Fehler/+1:15,9 Minuten). Janina Hettich-Walz kam als 23. (1/+1:33,1 Min.) ins Ziel. Etwas enttäuschend verlief der Sprint für Lokalmatadorin Vanessa Voigt. Die wenige Kilometer von Oberhof entfernt geborene Schmalkalderin musste sich nach zwei Fehlern mit Rang 41 (+2:05,7 Min.) begnügen.
Herrman-Wick schnell in der Loipe und sicher beim Schießen
Schon nach wenigen Starterinnen war klar, dass es für den WM-Titel einer fast fehlerfreien Schießleistung bedurfte. Herrmann-Wick ging mit Startnummer 24 ins Rennen und kam mit der bis dahin schnellsten Laufzeit zum ersten Schießen. Dort ließ sich die Weltcupführende im Sprint zwischen den Schüssen etwas mehr Zeit, traf aber alle Scheiben. Nach einer weiteren schnellen Runde erhöhte sie stehend den Rhythmus etwas und konnte erneut fünf Treffer setzen. Nun musste sie in der letzten Runde noch einmal alles raushauen, um weitere Sekunden im Kampf gegen ihre Kontrahentinnen gutmachen zu können.
Denise Herrmann-Wick am Schießstand
Denn die Schwedin Hanna Öberg blieb ebenfalls zweimal fehlerfrei und hatte vor der Schlussrunde knapp neuneinhalb Sekunden Vorsprung. Sie konnte aber das Tempo von Herrmann-Wick nicht mitgehen und verlor auf der Strecke Sekunde um Sekunde. Deutschlands Vorzeige-Skijägerin stand im Zielbereich und blickte gespannt auf die Anzeigetafel. Schließlich hatte Öberg im Ziel 2,2 Sekunden Rückstand.