Biathlon-WM Bö bleibt in Oberhof weiterhin unschlagbar
Der Norweger Johannes Thingnes Bö ist weiterhin nicht zu stoppen: Im WM-Einzel feiert er seine vierte Goldmedaille. Benedikt Doll verpasst das Podest als Fünfter.
Bei elf Grad und Sonnenschein kämpften die Biathleten am Dienstag in Oberhof um Gold im Einzel. Der bisherige Dominator der WM, Johannes Thingnes Bö, griff nach seiner vierten Goldmedaille, doch zwei im Feld wollten das unbedingt verhindern: der französsiche Olympiasieger Quentin Fillion Maillet und Bös Landsmann Sturla Holm Laegreid.
Im Sulzschnee von Oberhof erwischten beide einen Traumtag, zumindest bis zum letzten Schießen. Bis dahin blieben beide fehlerfrei und es sah lange Zeit so aus, als könnten sie die Oberhofer Bö-Party crashen. Denn der Dominator hatte nach dreimal Schießen bereits zwei Fehler und somit zwei Strafminuten gesammelt.
Entscheidung im letzten Stehendanschlag
Beim letzten Stopp am Schießstand drehte sich das Rennen dann jedoch: Fillon Maillet und auch Laegreid patzten erstmals, Bö hingegen blieb fehlerfrei. Dank einer starken Leistung auf der Loipe ging der Dominator aus Norwegen nun wieder in Führung und lief zu seiner dritten Einzelmedaille bei dieser WM, dem dritten Gold. Als Zweiter sorgte Laegreid für den nächsten norwegischen Doppelerfolg. Fillon Maillet wurde im Ziel noch vom Schweden Sebastian Samuelsson auf Rang vier verdrängt.
Doll bester Deutscher im Einzel
Benedikt Doll war vor Heimpublikum der beste deutsche Starter, nach einem Patzer im ersten Liegendanschlag blieb er im restlichen Rennen fehlerfrei. Auch auf der Loipe konnte er mit der Spitze mithalten und verpasste am Ende als 5. nur knapp das Podest. Nach dem Rennen sagte er im Interview: "Die Bedingungen sind knüppelhart. Jede Runde wurde gefühlt noch länger." Er habe "ein sehr gutes Rennen gemacht, aber hatte es nicht selbst in der Hand. Andere waren besser."
Philipp Nawrath überzeugte in seinem ersten Wettkampf bei dieser WM. Er lief trotz zwei Fehlern am Schießstand noch auf Rang neun. Justus Strelow, der eigentlich gar nicht im Einsatz sein sollte, lieferte ebenfalls ein starkes Rennen ab und blieb bis zum letzten Schießen fehlerfrei. Nach einer Strafminute zum Abschluss verpasste er nur knapp die Top 10.
Roman Rees gelang ein solides Rennen, zwei Strafminuten verhinderten aber eine Platzierung unter den besten zwanzig. Für David Zobel war es ein Tag zum Vergessen: Er sammelte insgesamt drei Schießfehler und blieb auch auf der Loipe weit hinter der Spitze zurück.