Tor des Jahres 2024 Kanes Kung-Fu-Kopfballtor ist Tor des Jahres
Alle Jahre wieder kommt bei der Sportschau die schönste Bescherung erst nach Weihnachten. Der Torschütze des Jahres wird ausgezeichnet. Diesmal geht Gold nach München, an Harry Kane.
Seit 53 Jahren wählen die deutschen Fußballfans jeweils zu Beginn eines neuen Jahres den spektakulärsten, besten, schönsten oder einfach geilsten Treffer des vergangenen Jahres. So auch im Januar 2025. Zwölf Tore des Monats standen im Wettbewerb um den Titel "Tor des Jahres 2024".
Und wie schon bei der ersten Abstimmung im Jahr 1971 war die Resonanz auch diesmal wieder atemberaubend. Über 280.000 Zuschauer und User der Sportschau haben sich beteiligt und ihr Votum könnte klarer kaum sein: Mit gut 94.000 Stimmen gewinnt Harry Kane die traditionsreiche goldene Medaille der Sportschau.
Harry Kane, Bayern München | 33,11% |
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Florian Wirtz, Bayer Leverkusen | 14,61% |
Christian Flath, FSV Luckenwalde | 9,24% |
Silas, VfB Stuttgart | 8,61% |
Thore Jacobsen, TSV 1860 München | 8,41% |
Sophie Weidauer, Werder Bremen | 5,76% |
Paulina Krumbiegel, TSG 1899 Hoffenheim | 4,34% |
Niclas Füllkrug, deutsche Nationalmannschaft | 4,33% |
Elisa Senß,, deutsche Nationalmannschaft | 3,06% |
Jamie Gittens, Borussia Dortmund | 2,89% |
Daniel Frahn, SV Babelsberg 03 | 2,85% |
Dominik Nothnagel, VfB Stuttgart II | 2,78% |
500.000 Postkarten beim ersten Tor des Jahres
Als 1971 der Gladbacher Ulrik Le Fevre als erster Torschütze des Jahres ausgezeichnet wurde, wurden die Stimmen noch per Postkarte abgegeben. Fast 500.000 kamen damals in die Sportschau Redaktion. Man mag sich die Überraschung und Überwältigung der damaligen Sportschau-Macher vorstellen, als sie Montags die Berge von Post in der Redaktion sahen. Um überhaupt eine Auswertung hinzubekommen, halfen Studenten, Schüler und Häftlinge aus der Kölner Haftanstalt Klingelpütz. 53 Jahre später werden die Stimmen online und telefonisch abgegeben und die Auswertung kommt per Mausklick.
Die Begeisterung für den Wettbewerb aber hat auch nach einem halben Jahrhundert nicht nachgelassen. "Das liegt sicher auch daran, dass die Faszination für den Fußball nie nachgelassen hat", vermutete der mittlerweile verstorbene Erfinder des Wettbewerbs, Klaus Schwarze, einst: "Und Tore sind nun mal das schönste beim Fußball."
Kane brilliert mit artistischer Ballannahme
Das ist so einfach wie wahr und gilt damals wie heute. In jeder Hinsicht hat Harry Kane die Auszeichnung zum Torschützen des Jahres mehr als verdient. Denn der Engländer schießt nicht nur besonders viele Tore, sondern auch besonders spektakuläre. Wie das Tor am 22. November 2023 zum 3:0 gegen Augsburg.
Bayern Münchens Harry Kane mit der Medaille in der Hand
Der Treffer fällt in die Kategorie Kopfballtor, aber das eigentlich Spektakuläre passiert, bevor Kane den Ball mit der Stirn über die Torlinie drückt. Der Pass von Teamkollege Leon Goretzka gerät eigentlich einen Tick zu lang. Aber in der Klasse von Harry Kane spielt so eine kleine Unzulänglichkeit keine Rolle. Der Stürmer lauert vor dem Augsburger Kasten, erreicht die Kugel mit einem artistischen Kung-Fu-Schritt, legt sie sich volley hoch vor und köpft den Ball anschließend lässig in die Maschen. Augsburgs Keeper Nediljko Labrovic liegt da schon geschlagen am Boden.
Kane pulverisiert Rekord von Haaland
Bei diesem sagenhaften Treffer wird Kanes ganze Klasse so offensichtlich, dass auch dem neutralen Fußballfan ein anerkennendes "Boaah" aus dem vor Staunen offenen Mund entfährt.
Alles sprach seiner Zeit von der Naturgewalt eines Erling Haaland in der Bundesliga, aber ganz ruhig und sachlich hat Kane einen Rekord von Haaland pulverisiert. In 43 Bundesligaspielen erzielte der Engländer 50 Tore. Kein Spieler vor ihm brauchte für die 50 so wenige Spiele. Der Zweitplatzierte Haaland erzielte seinen 50. Bundesliga-Treffer erst in seiner 50. Partie.
Erst der vierte Engländer
Kane ist erst der vierte Engländer, der als Torschütze des Monats ausgezeichnet wurde und der erste, der den Titel Torschütze des Jahres mit auf die Insel nimmt. Die erste goldene Medaille der Sportschau ging im November 1971 an Alun Evans, gefolgt von Kevin Keegan im September 1978 und Tony Woodcock im Januar 1980.