Weltcup in Nove Mesto Röiseland zurück auf dem Biathlon-Thron - Deutsche verpassen Podest
Nach der WM-Party von Oberhof sind die deutschen Biathletinnen zum Start des Weltcups im tschechischen Nove Mesto knapp am Podest vorbeigelaufen. Vanessa Voigt und Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick beendeten das Sprintrennen über 7,5 km bei schweißtreibenden Temperaturen auf den Plätzen fünf und sechs.
Den Sieg schnappte sich Marte Olsbu Röiseland. Die Norwegerin, die schon bei der WM aufsteigende Form zeigte, feierte am Freitag (3.3.2023) ihren ersten Saisonsieg. Die einstige Überfliegerin blieb fehlerfrei und gewann vor ihrer Teamkollegin Ingrid Landmark Tandrevold (+ 18,5 Sekunden/1 Fehler) und der Französin Anais Chevalier-Bouchet (+ 29,2 Sekunden/1 Fehler).
Voigt begeistert mit fehlerfreier Serie
Mit dem fünften Platz sorgte Vanessa Voigt für eine faustdicke Überraschung. Die Thüringerin, die bei der WM schwere Momente verkraften musste, legte den Grundstein zu ihremTop-Ergebnis am Schießstand. Bei schwierigen Bedingungen kam die 25-Jährige fehlerfrei durch - das gelang im Feld der 91 Athleten nur 13 Starterinnen. "Das Rennen ist mir sehr gut gelungen", befand Voigt im Ersten. In der Loipe fehlen ihr noch ein paar Körner zur absoluten Weltspitze.
Zu dieser gehört zweifelsfrei Denise Herrmann-Wick. Die Sprint-Weltmeisterin war trotz einer Strafrunde nur knapp zwei Sekunden langsamer als Voigt und wurde damit Sechste.
Herrmann-Wick: "Schock für den Körper"
Herrmann-Wick ging nach ihrem Sprint-WM-Titel in Oberhof und den Erfolgen bei den vergangenen Weltcups in Nove Mesto als Top-Favoritin an den Start, vergab die Chance auf den Sieg aber schon beim ersten Schuss.
Es blieb am Ende bei einem Fehler, weil sie jedoch auf der ersten Runde auch Zeit liegen ließ, reichte es nicht zum Platz auf dem Podest. Wo die Sekunden flöten gegangen sind, konnte sich sich die beste deutsche Skijägerin selbst nicht erklären. "Ich bin eigentlich als Schnellstarterin bekannt. Es wundert mich", sagte Herrmann-Wick, die nach der WM-Pause von einem "Schock für den Körper" sprach. Die schnellste Laufzeit in der zweiten Runde macht aber Hoffnung auf weitere starke Rennen im tschechischen Wald.
Ihren Vorsprung im Kampf um die "kleine Kristallkugel" im Sprint baute Herrmann-Wick aber aus, weil Verfolgerin Elvira Oeberg angeschlagen an den Start ging und abgeschlagen als 63. mit drei Fehlern und einem Rückstand von 2:22,7 Minuten sogar das Verfolgungsrennen verpasste.
Kebinger geht die Puste aus
Hanna Kebinger beendete ihren ersten Sprint in Nove Mesto nicht in den Top Ten, erarbeitete sich als Zwölfte aber eine gute Ausgangslage für den Verfolger und wird am Samstag 45,4 Sekunden nach Sprintsiegerin Röieseland starten. Mit einem Fehler am Schießstand und einer nicht ganz so schnellen Schlussrunde verpasste Kebinger eine noch bessere Platzierung. "Bei dem Fehler war ich nicht ganz bei mir", ärgerte sich die Deutsche, die bei ihrer ersten WM prompt Silber mit der Staffel gewonnen hatte.
Mit Platz 18 (1 Fehler / + 1:13 Minuten) beendete Janina Hettich-Walz den ersten Weltcup nach der WM. Anna Weidel (1 Fehler) landete auf dem 27. Platz und kann damit auch noch auf ein gutes Ergebnis im Verfolger hoffen.
Schneider nach drei Fehlern abgeschlagen
Anders sieht das bei Sophia Schneider aus. DIe 25-Jährige erwischte am Schießstand einen gebrauchten Tag und verbaute sich mit drei Fehlern auch eine gute Ausgangslage. Als 46. geht sie 1:53,9 Minuten später als Röiseland auf die Jagd.