"Wollen uns entwickeln" DFB-Team in Ungarn - Nagelsmann rotiert durch
Vor dem letzten Gruppenspiel in der Nations League in Budapest gegen Ungarn kündigt Bundestrainer Julian Nagelsmann viele Wechsel an. Unter anderen dürfen Leroy Sané und Alexander Nübel auf einen Startelfeinsatz hoffen.
Es ist der Jahresabschluss der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League (Dienstag, 20.45 Uhr/live in der Radioreportage). Nach der 7:0-Gala gegen Bosnien-Herzegowina wartet Ungarn. Ein Spiel ohne großen sportlichen Wert, denn Deutschland steht als Gruppensieger fest und Ungarn wird die Gruppenphase auf Platz drei beenden. Die von Bundestrainer Julian Nagelsmann geforderte "Gier" soll in Budapest trotzdem zu sehen sein.
Nagelsmann: Motivation ist, "dass wir uns entwickeln wollen"
"Die Konstellation in der Gruppe gibt keine besondere Motivation her. Wir ziehen unsere Motivation daraus, dass wir uns entwickeln wollen", so Nagelsmann bei der Pressekonferenz vor der Partie. Im Interview mit BR24Sport fügte er an, er habe "immer das Gefühl, dass die Mannschaft Lust hat".
Bei der Nationalmannschaft hat er für einen neuen Spirit gesorgt. Angesichts der kleinen "Zeittoleranz" bis zur WM-Qualifikation und der WM 2026 wolle er deshalb nicht viel liegenlassen und erfolgreich spielen: "Dass wir gewinnen wollen, ist morgen auch gefragt."
Die Mannschaft vom vergangenen Wochenende weiter einzuspielen, ist aber nicht drin. Nagelsmann steht bei den Vereinen im Wort, einige der hoch belasteten Stars zu schonen und anderen im Kader Spielpraxis zu geben, wenn es möglich ist. "Und es ist möglich."
Bis zu zehn Wechsel möglich - Nübel wieder im Tor
Das heißt: Es wird rotiert werden gegen Ungarn. "Stand heute werden es viele Wechsel sein, weil wir einen sehr guten Kader haben", sagte er und ergänzte: "Es kann sein, dass wir neunmal oder zehnmal wechseln, aber auch nur viermal." Endgültig werde das erst am Dienstagvormittag entschieden.
Fest steht bisher: Torhüter Alexander Nübel wird seinen Rivalen Oliver Baumann im Tor wieder ablösen und sein zweites Länderspiel bestreiten. Das Jobsharing zwischen dem Stuttgarter und dem Hoffenheimer in Abwesenheit von Stammkeeper Marc-André ter Stegen soll laut Nagelsmann erst im März enden, wenn das Viertelfinale der Nations League ansteht.
Zu einem weiteren Wechsel ist der Bundestrainer gezwungen: Der gelbgesperrte Jonathan Tah wird im Abwehrzentrum von Nico Schlotterbeck vertreten. "Nico spielt, das ist klar", sagte Nagelsmann.
Kimmich einsatzbereit - Sané soll längere Spielzeit nutzen
Kapitän Joshua Kimmich hat nach seiner leichten Knöchelblessur Entwarnung gegeben und ist einsatzbereit. "Dem Sprunggelenk geht es sehr gut, es kann sein, dass er beginnen wird, aber ich gehe nicht davon aus, dass er durchspielen wird", sagte Nagelsmann. Die Alternative für Kimmich heißt Benjamin Henrichs.
In der Offensive drängen sich ebenfalls Wechsel auf: Nagelsmann ließ durchblicken, dass Leroy Sané starten wird, auch dessen Münchner Kollege Serge Gnabry stünde bereit. "Bei uns wie bei Bayern hat er zuletzt frischen Wind reingebracht", so der Bundestrainer über Sané. Nun erwarte er Konstanz von dem 28-Jährigen. "Dass er alles kann und alles mitbringt, ist seit Jahren bekannt. Es geht darum, das auf den Platz zu bringen. Ich gehe davon aus, dass er morgen die längere Spielzeit so nutzen wird wie er gegen Bosnien die kurze genutzt hat."
Erwartet wird wieder mal ein Spiel gegen einen tief stehenden Gegner, in einem "lauten, aggressiven Stadion", so Nico Schlotterbeck. Beide Mannschaften wollen gewinnen. Für Nagelsmann ist das aber nicht das Wichtigste: "Siege sind immer wichtig, aber es bricht auch nicht alles zusammen, wenn wir nicht gewinnen würden. Die Art und Weise ist morgen wichtiger als das Ergebnis."