Biathlon Denise Herrmann-Wick beendet ihre Karriere
Deutschlands erfolgreichste aktive Biathletin beendet ihre Karriere. Nach dieser Saison ist für Denise Herrmann-Wick Schluss.
"Nach 16 Jahren Skilanglauf und sieben Jahren Biathlon ist es an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ich freue mich auf die Abenteuer, die das Leben jetzt für mich bereithält", teilte die 34-Jährige am Dienstag bei Instagram mit.
Olympiasiegerin und zweimal Weltmeisterin
Die Sächsin konnte im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Erfolge verbuchen. Sie wurde unter anderem 2022 in Peking Olympiasiegerin im Einzel, 2019 gewann sie WM-Gold in der Verfolgung und 2023 bei ihrer Heim-WM in Oberhof ebenfalls Gold im Sprint.
Der Deutsche Skiverband (DSV) verliert damit nach Magdalena Neuner, die 2011 mit nur 24 zurückgetreten war, und Laura Dahlmeier, die 2019 im Alter von 25 keine Motivation mehr hatte, erneut ein Aushängeschild.
"Unsere Mami"
Welche Bedeutung Herrmann-Wick für die deutsche Mannschaft hatte, unterstrich zuletzt bei der Heim-WM die junge Sophia Schneider. Sie sei "unsere Mami. Und wenn es der Mami gut geht, geht es uns allen gut".
Bis 2016 war Herrmann-Wick im Langlauf aktiv - und auch das mit Erfolg. 2014 holte sie mit der Langlauf-Staffel bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi die Bronzemedaille.
Sperre und Erfolge
Herrmann-Wick, die mit ihrem Mann in Ruhpolding lebt, ist die zweite prominente Biathletin, die in den Tagen vor dem Saisonfinale in Oslo ihr Karriereende bekannt gibt. Ebenfalls am Dienstag hatte Marte Olsbu Röiseland erklärt, nach der Saison aufzuhören.
Die 1988 geborene Herrmann-Wick nahm bereits mit acht Jahren an Langlauf-Wettkämpfen teil und besuchte das Ski-Gymnasium in Oberwiesenthal. 2007 wurde sie wegen eines Dopingvergehens für ein Jahr gesperrt - sie hatte einen Hustensaft mit dem verbotenen Wirkstoff Clenbuterol eingenommen.
Höhepunkt am Ende der Karriere
Den Höhepunkt ihrer Karriere hob sich Herrmann-Wick bis zum Schluss auf. Bei der Heim-WM in Oberhof gewann sie gleich das erste Rennen, den Sprint. Im Anschluss wurde sie nicht nur im Stadion, sondern auch auf der Medal Plaza in Oberhof von Tausenden gefeiert. "Der Gang durch die Zuschauer zur Medaillenübergabe ist unglaublich - ein Gefühl, von dem man nicht satt werden kann.“
Außerdem holte sich Herrmann-Wick noch zwei Silber-Medaillen in der Verfolgung und mit der Staffel. "Bei ihrer letzten oder vorletzten WM mit dem Druck und den Erwartungen so umzugehen und abzuliefern, das hat mich wirklich tief beeindruckt", sagte Sportschau-Experte Arnd Peiffer. Wie man jetzt weiß, war es tatsächlich ihre letzte WM.
14 gemeinsame Weltcup-Jahre seien "eine Ehre" gewesen, teilte der DSV mit: "When dreams come true, it’s time to say goodbye!" Rekord-Weltmeisterin Marte Olsbu Röiseland, die am Dienstag auch ihren Abschied ankündigte, kommentierte den Post ihrer Kollegin mit drei roten Herzen. .