Iga Swiatek überzeugte bei den French Open im Finale gegen Jasmine Paolini

Australian Open Update Taylor Fritz ist raus, Swiatek zerlegt Raducanu

Stand: 18.01.2025 08:43 Uhr

Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News von Tag 7 beim Grand-Slam-Turnier in Melbourne aktuell und kompakt.

Von Frank Meyer

Schneller als der Ball

Alex de Minaur – Francisco Cerundolo 5:7 7:6 6:3 6:3

Es gab diese eine Szene im letzten Satz, als Alex de Minaur im Zurücklaufen vom Netz den Ball überholte. Spätestens da war klar, was der Australier nachher im On-Court-Interview bestätigte: „The legs are back!“ Die Winterpause hat de Minaur genutzt, um nach seiner verschleppten Verletzung aus dem vergangenen Sommer wieder in Top-Shape zu kommen. Nicht nur, aber auch physisch machte der Lokalmatador seinen argentinischen Gegner Francisco Cerundolo in vier Sätzen platt, zur Freude aller Australier.

Mit 38 Jahren, da fängt das Leben an

Gael Monfils – Taylor Fritz 3:6 7:5 7:6 6:4

Er tanzte, lachte, riss ungläubig die Augen auf, tanzte weiter und konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen!  Gael Monfils, der in diesem Jahr 39 Jahre alt wird, hatte soeben den haushohen Favoriten Taylor Fritz geschlagen , der in diesem Jahr die Nummer 1 der Welt werden will. Monfils spielte wie einer, der schon alles gesehen hat und nur noch genießt, Fritz kam mit dieser Lockerheit überhaupt nicht klar. 3:6, 7:5, 7:6, 6:4 stand am Ende auf der Anzeigetafel. Alexander Zverev wird es mit Interesse bemerkt haben. Auf der großen weiten ATP-Tour hat er genau drei Angstgegner: Tsitsipas, Medwedew, Fritz. Alle drei sind raus.

Mach’s wie Dänemark, Eva!

Eva Lys – Jaqueline Cristian 4:6 6:3 6:3

Sie steht für eines der schönsten Sport-Märchen aller Zeiten: Die dänische Fußballnationalmannschaft, sie war im Sommer 1992 bereits im Urlaub, als sie für die EM ganz kurzfristig nachnominiert wurde. Völlig unvorbereitet, ohne jeden Druck, dafür mit jeder Menge Spaß rollten die Dänen durchs Turnier und wurden sensationell Europameister. Nun erlebt die junge deutsche Qualifikantin Eva Lys ihr persönliches Dänemark. Als Lucky Loser zehn Minuten vor dem ersten Spiel nachnominiert, erstes Spiel gewonnen, zweites Spiel gewonnen, und jetzt auch das dritte Spiel gewonnen. Gegen die Rumänin Jaqueline Cristian siegte Lys mit 4:6, 6:3, 6:3 und steht damit sensationell unter den besten 16 der Australian Open. Es ist der größte Erfolg für die 23-Jährige aus Hamburg in ihrer Karriere. Zur Belohnung gibt’s den Sprung in die Top 100 der Weltrangliste. Und ein Achtelfinale gegen Iga Swiatek. Mach’s wie Dänemark, Eva!

Der Iga-Express rollt

Iga Swiatek – Emma Raducanu 6:1 6:0

Nein, es wurde auch diesmal nicht enger. Im Gegenteil. Die Weltranglistenzweite Iga Swiatek aus Polen fegte ihre britische, naja, Gegnerin Emma Raducanu – wer sich nicht erinnert, die US-Open-Siegerin von 2021 – regelrecht vom Platz. Nach 1:1 im ersten Satz gewann Swiatek die nächsten 11 (!) Spiele und verpasste Raducanu damit ein 6:1 6:0. Die Polin hat damit für ihre drei Matches in Melbourne zusammengenommen gerade mal dreieinhalb Stunden gebraucht. Zum Vergleich: Der Brite Jack Draper, der dreimal über fünf Sätze gehen musste, hat schon über zwölfeinhalb (!) Stunden auf der Uhr.

Rybakina hat die Ruhe weg

Elena Rybakina – Dayana Jastremska 6:3 6:4

Elena Rybakina ist das Pokerface auf der WTA-Tour. Man sieht nie, was in ihr vorgeht. Dass ihr Trainer Vukov von der WTA gesperrt ist, scheint ihr jedenfalls nichts auszumachen. Auch in der dritten Runde gab sich die Kasachin keine Blöße und schlug Dayana Jastremska aus der Ukraine  mit 6:3 und 6:4. Rybakina, die Tennis so schön schnell und kraftvoll und gleichzeitig federleicht  aussehen lässt, schleicht sich Richtung Finalspiele.

Emma an Papa: Danke für die schlauchende Radtouren

Emma Navarro – Ons Jabeur 6:4 3:6 6:4

Sie ist und bleibt die Spezialistin für Dreisatz-Matches: De Amerikanerin Emma Navarro, Nummer 8 der Weltrangliste, machte es auch in Match drei in drei. Nach dem 6:4, 3:6, 6:4 gegen Ons Jabeur verriet Navarro, woher sie ihre Resilienz hat. Sie dankte augenzwinkernd ihrem Papa, der sie und ihre Geschwister als Kind andauernd zu extrem langen und schlauchenden Radtouren in die Berge mitnahm. Papa Navarro saß auf der Tribüne, hörte das und lachte sich kaputt.