Tag sechs Australian Open Update - Gauff und Djokovic weiter
Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News vom sechsten Tag beim Grand-Slam-Turnier in Melbourne aktuell und kompakt.
Das ging aber ratzfatz! Coco Gauff schlägt Leylah Fernandez überraschend deutlich mit 6:4 und 6:2. Gauff bewies damit eindrucksvoll, dass sie eine der heißesten Kandidatinnen auf den Titel in Melbourne ist. Wenn nicht sogar die heißeste. Vom Top-Trio Sabalenka – Swiatek – Gauff macht die Amerikanerin aktuell den besten und stabilsten Eindruck. Gauff trifft nun im Achtelfinale auf Belinda Bencic.
Osaka muss aufgeben
Es war das mit Spannung erwartete Duell: Naomi Osaka aus Japan gegen Belinda Bencic aus der Schweiz. Leider musste Osaka nach dem ersten Satz wegen einer Bauchverletzung aufgeben, den Bencic 7:6 gewann. Damit ist es nun an der 27-jährigen Bencic, ihre beeindruckende Geschichte weiterzuschreiben. Im April 2024 brachte sie Baby Bella zur Welt, kehrte im Oktober auf die Profi-Tour zurück und feierte nun beim ersten Grand-Slam-Turnier als Mutter ihre ersten drei Siege. Chapeau, Belinda Bencic!
Nummer 25 lebt
Novak Djokovic hat ein deutliches Statement in Richtung Grand-Slam-Titel Nummer 25 abgegeben. In meisterlicher Manier besiegte der serbische Superstar den aufstrebenden Tschechen Tomas Machac mit 6:1, 6:4 und 6:4. Nach zwei durchwachsenen Matches in den ersten beiden Runden ließ Djokovic seinem Gegner diesmal nicht den Hauch einer Chance. Nach dem heutigen Aus von Machac und Mensik ist damit nur noch einer des hochgewetteten Tschechen-Trios dabei, nämlich Jiri Lehecka. Und der trifft im Achtelfinale auf: Novak Djokovic.
Fokinas unbezwingbarer Kampfgeist
Wenn Alejandro Davidovich Fokina eines von seinem Vater geerbt hat, dann das Herz eines Boxers. Der Spanier hat es wieder getan: Zwei Sätze zurückgelegen, angeknockt gewirkt und dennoch triumphiert. Im Match gegen die tschechische Teenage-Sensation Jakub Mensik schien Davidovich Fokina bereits als sicherer Verlierer festzustehen und wehrte im dritten Satz sogar zwei Matchbälle ab. Doch mit unglaublichem Kampfgeist entschied er den Tie-Break für sich und dominierte anschließend das Match. Sein Gegner wirkte zunehmend gebrochen. Mit 3:6, 4:6, 7:6 (7), 6:4, 6:2 drehte Davidovich Fokina das zweite Fünfsatz-Match in Folge und steht nun zum ersten Mal in seiner Karriere im Achtelfinale der Australian Open.
Aus für Siegemund
Laura Siegemund gewann zwei Runden bei den Australian Open, bevor sie in der dritten ausschied. Gegen die Russin Anastasia Pawjlutschenkowa kassierte Siegemund eine deutliche Niederlage mit 1:6 und 2:6. Die Deutsche kam nie richtig ins Spiel und wurde von ihrer Gegnerin, die sehr sauber spielte, regelrecht erdrückt. Jetzt kann sich Siegemund auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, Doppel an der Seite von Beatriz Haddad Maia aus Brasilien.
Laura Siegemund im Match gegen Anastassija Pawljutschenkowa bei den Australian Open
Carlos Alcaraz mit Becker-Hecht
So, wie Carlos Alcaraz hier bisher spielt, ist er einer der Top-Favoriten auf den Titel. Obwohl der Spanier seinen ersten Satz im Turnier abgab, zeigte er in jeder Sekunde, wie konzentriert und fokussiert er auf den Sieg war. Am Ende siegte er mit 6:2, 6:4, 6:7 (3), 6:2 gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Portugiesen Nuno Borges in einem Match mit stellenweise spektakulären Ballwechseln. Im dritten Satz legte der Spanier einen lupenreinen Becker-Hecht auf den australischen Hardcourt. Alcaraz macht Spaß.
Carlos Alcaraz in Action bei den Australian Open
Alexander Zverev weiter ohne Satzverlust
Nicht überragend, aber ausreichend. Alexander Zverev steht nach einem glatten Dreisatz-Sieg gegen den Briten Jacob Fearnley im Achtelfinale. Das 6:3, 6:4, 6:3 klingt deutlicher, als es tatsächlich war. Zverev hatte ordentlich Gegenwehr, war nicht immer initiativ, profitierte aber regelmäßig von leichten Fehlern seines mutig spielenden Gegners. Verlassen konnte er sich wie gewohnt auf seinen Aufschlag, standesgemäß beendete der Deutsche das Match mit einem Service-Winner. Im Achtelfinale geht es gegen Hugo Humbert aus Frankreich.
Überragendes Match der Frühschicht
Ihr neuer deutscher Trainer Sascha Bajin erhob sich, nickte und lächelte vielsagend – 'Wir sind auf einem guten Weg', sollte das wohl bedeuten. Donna Vekic, die Kämpferin aus Kroatien, hatte soeben ihre Gegnerin Diana Schneider aus Russland in einem fantastischen und dramatischen Dreisatzsieg bezwungen, 7:6 (4), 6:7 (3) und 7:5. Dabei lag Vekic im dritten Satz schon mit Break 3:5 hinten, machte dann aber vier Spiele am Stück und gewann das verloren geglaubte Match doch noch. Die Zuschauer in der Maragaret-Court-Arena riss es begeistert von ihren Sitzen und Donna Vekic lachte. Sie steht im Achtelfinale.
Aryna Sabalanka springt wie ein gutes Pferd
Wieder gewonnen, ohne restlos zu überzeugen. Aryna Sabalenka, die Weltranglisten-Erste und Titelverteidigerin von Melbourne, steht ebenfalls im Achtelfinale. Mit offensichtlich mehr Mühe als ihr lieb war, besiegte sie Clara Tauson aus Dänemark, die in der Runde zuvor Tatjana Maria aus dem Turnier genommen hatte. 7:6 (5), 6:4, Sabalenka gab dabei fünfmal ihren Aufschlag ab. Souverän aber glanzlos geht die zur Zeit nominell beste Tennisspielerin bisher durch ihr Lieblingsturnier.
Deutsches Doppel nervenstark
Es war eng für Kevin Krawietz und Tim Pütz im zweiten Satz. Es lief nicht, Satz hinten, 0:1 im zweiten und 0:40. Ein Break wäre vermutlich der Knockout gewesen. Doch die beiden Deutschen behielten die Nerven, wehrten alle Breakbälle ab und drehten das Match gegen das rumänisch-argentinische Duo Cornea/Navone. 4:6, 6:1, 6:4 - Krawietz / Pütz stehen im Achtelfinale.