Tennisprofi Carlos Alcaraz beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon 2024

Wimbledon, Viertelfinale Alcaraz wackelt nur kurz - Medwedew stoppt Sinner

Stand: 09.07.2024 22:19 Uhr

Titelverteidiger Carlo Alcaraz zieht beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon ins Halbfinale ein und trifft auf Daniil Medwedew. Bei den Frauen endete das Märchen von Qualifikantin Lulu Sun im Viertelfinale. In den Doppelkonkurrenzen sind noch fünf Deutsche vertreten.

Alcaraz schlug am Dienstag (09.07.2024) nach Startschwierigkeiten den US-Amerikaner Tommy Paul mit 5:7, 6:4, 6:2, 6:2. In einem hochklassigen Match hielt Paul zu Beginn bei langen Rallys von der Grundlinie mit, sicherte sich den ersten Satz und führte nach einem Break im zweiten schnell mit 2:0.

Doch sein spanischer Kontrahent konnte sein Niveau noch einmal steigern, befreite sich auch aus schwierigen Situationen und schloss das Match schließlich nach etwas über drei Stunden Spielzeit mit seinem ersten Matchball ab.

Sinner muss behandelt werden

Alcaraz' Halbfinalgegner Medwedew hatte zuvor gegen den italienischen Weltranglistenersten Jannik Sinner nach genau vier Stunden mit 6:7 (7:9), 6:4, 7:6 (7:4), 2:6, 6:3 gewonnen.

Medwedew hielt gegen Sinner von Beginn an dagegen. Der Italiener musste sich Anfang des dritten Satzes beim Stand von 1:2 behandeln lassen und konnte erst nach einer knapp zehnmütigen Pause weitermachen. "Ich habe mich schon heute Morgen nicht gut gefühlt. Ich hatte körperlich zu kämpfen", sagte Sinner, der trotz der Niederlage auch nach Wimbledon die Nummer eins der Welt bleiben wird. Ihm sei "ziemlich schwindelig" gewesen.

Medwedew behält die Nerven

Danach ging Sinner ohne durchschlagenden Erfolg auf schnelle Punktgewinne. Im vierten Satz berappelte sich der Favorit - doch Medwedew behielt die Nerven und brachte sein letztes Aufschlagspiel zu Null zum Matchgewinn durch.

Nachdem Medwedew zuletzt fünfmal in Folge gegen Sinner verloren hatte, steht er nun wie im Vorjahr in Wimbledon in der Vorschlussrunde. Für den Moskauer ist es bereits das neunte Grand-Slam-Halbfinale und er peilt sein siebtes Endspiel an.

Qualifkantin Sun muss sich geschlagen geben

Für Qualifikantin Lulu Sun endete die Wimbledon-Reise im Viertelfinale. Dabei ging es für die Neuseeländerin gegen Donna Vekic gut los. Die Außenseiterin gewann den ersten Satz mit 7:5 und durfte als erste Qualifikantin seit 1999 vom Halbfinale träumen. Doch danach spielte ihre kroatische Gegnerin stark auf und sicherte sich die weiteren Durchgänge nach 2:06 Stunden mit 6:4 und 6:1.

Für Vekic ist der Einzug unter die besten vier auf dem "heiligen Rasen" der größte Grand-Slam-Erfolg ihrer Karriere. Als erst zweite kroatische Wimbledon-Halbfinalistin nach Mirjana Lucic vor 25 Jahren spielt Vekic am Donnerstag um den Finaleinzug.

"Es war ein richtig hartes Match. Sie hat unglaublich gespielt und mich bis ans Limit getrieben", sagte Vekic nach dem Erfolg beim Court-Interview und konnte dabei ihre Freudentränen kaum zurückhalten.

Paolini gegen Navarro souverän

Im Halbfinale trifft die ungesetzte Vekic auf Jasmine Paolini, die ihr Viertelfinalmatch gegen Emma Navarro aus den USA souverän mit 6:2 und 6:1 gewann. Für den ersten Halbfinaleinzug einer Italienerin in Wimbledon brauchte Paolini gerade einmal 57 Minuten.

"Es ist etwas ganz Besonderes und ein Traum", sagte Paolini, die zuletzt bei den French Open im Finale gestanden hatte: "Ich habe ein wirklich richtig gutes Match gespielt."

Doppel eine deutsche Domäne

Anders als im Einzel sind in der Doppel-Konkurrenz noch einige Deutsche vertreten. Kevin Krawietz und Tim Pütz sind nach Constantin Frantzen und Hendrik Jebens ebenfalls ins Viertelfinale eingezogen.

Das deutsche Olympia-Doppel setzte sich 6:3, 6:4 gegen Nathaniel Lammons/Jackson Withrow (USA) durch. Das deutsche Duo fordert nun das topgesetzte Team Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien) heraus.

Frantzen/Jebens überraschen weiter

Frantzen/Jebens hatten bereits zuvor durch ein 7:6 (7:5), 7:6 (7:3) gegen das niederländisch-britische Duo Jean-Julien Rojer und Lloyd Glasspool die Runde der letzten acht erreicht. Das Team aus Düsseldorf und Stuttgart hatte in Wimbledon seinen ersten Sieg überhaupt auf Major-Level gefeiert und ließ dann zwei weitere Erfolge folgen.

In der Frauen-Konkurrenz ist Doppel-Spezialistin Laura Siegemund ebenfalls weiter vertreten. An der Seite der Tschechin Barbora Krejcikova gewann die 36-Jährige ihre Achtelfinalpartie gegen Chan Hao-Ching/Weronika Kudermetowa (Taiwan/Russland) 6:1, 6:2.