Finale gegen Pegula Sabalenka triumphiert erstmals bei den US Open
Aryna Sabalenka hat erstmals die US Open gewonnen. Nach ihrer erfolgreichen Titelverteidigung in Melbourne Anfang des Jahres jubelte die Weltranglistenzweite aus Belarus am frühen Sonntagmorgen (MESZ) auch in New York über einen 7:5, 7:5-Finalsieg gegen die US-Amerikanerin Jessica Pegula.
Sabalenka, die für ihren insgesamt dritten Major-Triumph 3,6 Millionen US-Dollar erhält, schaffte als fünfte Spielerin den Doppelschlag bei den beiden Hartplatz-Grand-Slams in Australien und den USA in einer Saison.
Sabalenka: "Ich war so oft so nah dran"
Zuvor war dies unter anderem auch Steffi Graf (1988, 89) sowie Angelique Kerber (2016) gelungen. Pegula, die mit 30 Jahren ihr erstes Finale bei einem der vier Jahres-Highlights erreichte, muss weiter auf einen großen Coup warten. Auch im vergangenen Jahr hatte Sabalenka in New York bereits nach dem Titel gegriffen, aber eine überraschende Finalniederlage gegen Coco Gauff erlitten.
"Ich bin sprachlos, ich war so oft so nah dran an einem Titel bei den US Open", sagte Sabalenka und stemmte die silberne Trophäe strahlend in die Höhe, "es bedeutet mir sehr viel. Wenn man wirklich hart arbeitet, erfüllt man sich eines Tages seine Träume."
Kein erneutes Desaster wie 2023
Ihr sei durch den Kopf gegangen, "was ich letztes Jahr hier erlebt habe". Doch dieses Mal verhinderte Sabalenka einen ähnlichen sportlichen Einbruch wie 2023. Damals war die zweimalige Australian-Open-Siegerin im Endspiel gegen US-Publikumsliebling Coco Gauff ebenfalls auf Siegkurs gewesen, verspielte aber den Titel noch in drei Sätzen.
Nun vergab sie zwar zwischenzeitlich eine 3:0-Führung im zweiten Durchgang, kämpfte sich aber nach 3:5-Rückstand wieder zurück und behielt dieses Mal doch die Nerven. Nach 1:53 Stunden verwandelte Sabalenka ihren zweiten Matchball. "Ich wünschte, sie hätte mir nur einen Satz gelassen", scherzte Pegula: "Hier zu stehen, in meinem ersten Grand-Slam-Finale - das habe ich nicht erwartet."
Sabalenkas gepeitschte Vorhand extrem schnell
Sabalenka hatte im Vorfeld des Finales mit einer Statistik für Aufsehen gesorgt: Ihre gepeitschte Vorhand war als schnellste des Turniers gemessen worden - bei Männern und Frauen. Mit 129 Stundenkilometern übertrumpfte sie auch die Männer-Stars Carlos Alcaraz (127 km/h) und Jannik Sinner (126 km/h). Und Sabalenka setzte ihren Paradeschlag auch gegen Pegula ein, die mit Unterstützung des Publikums Großes vorhatte.
Die US-Hoffnungsträgerin, deren Vater Terry Pegula das NFL-Team Buffalo Bills und die NHL-Franchise Buffalo Sabres besitzt, fühlte sich vor dem ersten Aufschlag nach eigener Aussage "ziemlich gut" und nahm sich vor, sich in der besonderen Atmosphäre nicht von den Emotionen leiten zu lassen.
Auch jede Menge Stars wie der US-Basketballer Stephen Curry, Formel-1-Ikone Lewis Hamilton und Sprint-Olympiasieger Noah Lyles schauten in der legendären Arena zu und sahen ein hochklassiges Match.
Pegula bietet einen großen Kampf
"Sie spielt sehr starkes Tennis, spielt sehr schnell und aggressiv", hatte Sabalenka kurz vor Matchbeginn vor ihrer Gegnerin gewarnt. Und Pegula bewies diese Qualitäten zu Beginn. Im Halbfinale hatte die 30-Jährige gegen die Tschechin Karolina Muchova einen desaströsen Start erlebt und zwischenzeitlich 1:6, 0:2 zurückgelegen. Nun nahm sie Sabalenka früh den Aufschlag zum 2:1 ab. Die Belarusin ließ sich aber zunächst nicht beirren. Mit ihrem Powertennis dominierte sie die Ballwechsel, machte viele Punkte mit direkten Gewinnschlägen, ging immer wieder erfolgreich ans Netz, führte mit 5:2.
Doch beim Stand von 5:3 und Breakball für Pegula applaudierte das Publikum nach einem Fehler Sabalenkas beim ersten Aufschlag lautstark. Sabalenka wackelte, donnerte die nächste Vorhand weit ins Aus. Die Spannung stieg, die Stimmung wurde immer heißer. Sabalenka versuchte, dies mental für sich zu nutzen, animierte die Zuschauer nach einem brillanten Schlag von sich zu noch lauterem Jubel.
Pegula bekommt das Zittern
Als Pegula beim Stand von 5:6 eine leichte Rückhand ins Netz beförderte, schlug der viermalige NBA-Champion Curry entsetzt die Hände vors Gesicht. Wenig später machte Sabalenka den Gewinn des ersten Satzes per Break perfekt. Und die Favoritin ließ nicht locker. Sofort nahm sie Pegula wieder den Aufschlag ab, enttäuscht warf diese ihren Schläger zu Boden. 3:0 führte Sabalenka und hatte Breakball. Pegula kämpfte sich noch einmal zurück. Plötzlich lag die Amerikanerin 5:3 vorn und bekam ihrerseits das Zittern. Kein Spielgewinn gelang der Außenseiterin mehr - als ihre Vorhand ins Aus segelte, war der Traum vom Titel dahin.