Novak Djokovic jubelt im Spiel gegen Nishesh Basavareddy.

Tennis bei den Australian Open Djokovic übersteht erste Runde, Licht und Schatten im deutschen Team

Stand: 13.01.2025 14:19 Uhr

Nach großen Startschwierigkeiten hat Novak Djokovic letztlich souverän die zweite Runde der Australian Open erreicht.

Djokovic (37) hatte mit dem 19 Jahre alten US-Amerikaner Nishesh Basavareddy zunächst große Probleme. Doch der Außenseiter powerte sich früh aus und der 24-maligen Grand-Slam-Sieger, der neuerdings von Andy Murray trainiert wird, setzte sich letztlich klar mit 4:6, 6:3, 6:4, 6:2 durch. 

Carlos Alcaraz dagegen dominierte von Beginn an. Der amtierende Wimbledon- und French-Open-Sieger setzte sich mit 6:3, 7:5, 6:1 gegen den Kasachen Alexander Schewtschenko durch und zog in die zweite Runde ein. Während Djokovic nun auf den Portugiesen Jaime Faria trifft, ist der Japaner Yoshihito Nishioka der nächste Gegner von Alcaraz. "Ich versuche, jeden Tag besser zu werden", sagte der 21-Jährige: "Das fängt bei der Person an, aber natürlich auch als Spieler. Ich bin zufrieden mit meinem Niveau und hoffe, dass ich auch die nächste Partie genießen kann."

Perfekter Auftakt für die deutschen Tennisfrauen

Nach Tatjana Maria haben es auch die beiden anderen Starterinnen im Hauptfeld, Laura Siegemund und Jule Niemeier, bei den Australian Open in die zweite Runde geschafft. 

Siegemund schlug nach einem Marathon-Match über 3:16 Stunden die US-Amerikanerin Hailey Baptiste. Die 36-Jährige gewann die intensive Partie trotz eines Satz-Rückstandes mit 4:6, 7:5, 6:4 und trifft nun auf Olympiasiegerin Zheng Qinwen aus China. 

"Es bedeutet mir wahnsinnig viel. Ich bin wieder ein Jahr älter und habe einmal mehr gezeigt, dass ich physisch noch ein gutes Level habe. Ich bin einfach stolz auf mich, dass so etwas auch an einem nicht so guten Tag, wo ich so lala spiele, trotzdem ziehe", sagte Siegemund, die an ihre kommende Aufgabe noch keinen Gedanken verschwenden wollte.

"Ich bin mittlerweile in einem Stadium meiner Karriere, wo ich mir zwei, drei Stunden Zeit nehmen will, das Aktuelle zu genießen." Vor zwei Jahren hatte die Doppel-Expertin Siegemund (US-Open-Siegerin von 2020) bereits die dritte Einzelrunde in Melbourne erreicht.

Matthias Cammann, Sportschau, 13.01.2025 08:28 Uhr

Jule Niemeier macht kurzen Prozess

Die bestens aufgelegte Niemeier machte anschließend beim 6:0, 6:1 mit der Qualifikantin Maja Chwalinska aus Polen in 1:14 Stunden kurzen Prozess. Die Dortmunderin Niemeier ließ ihrer unerfahrenen Kontrahentin nicht den Hauch einer Chance. Für die einstige Wimbledon-Viertelfinalistin, die sich nach schweren Zeiten im vergangenen Jahr wieder gefangen hat, ist es die erste Teilnahme an der zweiten Runde der Australian Open.

Tatjana Maria hatte sich am Sonntag als erste der drei deutschen Starterinnen mit einem Sieg über Bernarda Pera (USA) für die zweite Runde qualifiziert. Im nächsten Match am Mittwoch wartet auf Maria, die älteste Spielerin im Hauptfeld, nun die Dänin Clara Tauson.

Deutsche Männer ohne Erfolg

Weniger gut lief es am Montag für die deutschen Männer: Jan-Lennard Struff war beim 3:6, 0:6, 6:4, 1:6 gegen den an Nummer 29 gesetzten Kanadier Felix Auger-Aliassime größtenteils chancenlos. 

Marcel Stober, Sportschau, 13.01.2025 12:55 Uhr

Auch für Dominik Koepfer war in der ersten Runde des Hauptfelds Endstation. Der Qualifikant aus Furtwangen lieferte dem australischen Lokalmatadoren Jordan Thompson zwar einen harten Kampf, musste sich aber mit 6:7 (3:7), 4:6, 6:4, 3:6 geschlagen geben.

Iga Swiatek und Coco Cauff ohne große Mühe

Die Topfavoritinnen geben sich weiter keine Blöße. Nachdem Titelverteidigerin Aryna Sabalenka aus Belarus ihr Ticket für die zweite Runde gelöst hatte, siegten am Tag danach auch die Polin Iga Swiatek und Coco Gauff (USA) in ihren jeweiligen Auftakt-Matches.

Swiatek schlug Katerina Siniakova mit 6:3, 6:4. Die Weltranglistenzweite brauchte gegen ihre tschechische Kontrahentin nur 1:21 Stunden. In Melbourne wartet Swiatek noch auf einen Turniersieg.

Zuvor hatte sich auch Gauff in der Rod Laver Arena durchgesetzt. Die Weltranglistendritte schlug ihre Landsfrau Sofia Kenin mit 6:3, 6:3. "Ich wusste, dass es schwierig werden würde, aber ich bin zufrieden damit, wie ich gespielt habe", sagte die US-Open-Siegerin von 2023 im Anschluss.

Sinner weiter, Kyrgios und Tsitsipas scheitern früh

Im Männerfeld hat Titelverteidiger Jannik Sinner hat den anhaltenden Diskussionen um seinen Dopingfall getrotzt und einen letztlich souveränen Auftaktsieg gefeiert. Gegen den teils stark aufspielenden Chilenen Nicolas Jarry gewann der italienische Weltranglistenerste mit 7:6 (7:2), 7:6 (7:5), 6:1. Sinner präsentierte sich beim Beginn seiner Jagd auf den dritten Grand-Slam-Titel in den entscheidenden Phasen der Partie hochkonzentriert. Nach 2:40 Stunden verwandelte der 23-Jährige seinen Matchball.

Das mit Spannung erwartete Grand-Slam-Comeback von Tennisspieler Nick Kyrgios ist mit einer großen Enttäuschung für den australischen Gastgeber geendet. Der 29 Jahre alte Lokalmatador scheiterte bei den Australian Open gleich in der ersten Runde durch ein 6:7 (3:7), 3:6, 6:7 (2:7) am Briten Jacob Fearnley. 

Der Wimbledon-Finalist von 2022 wirkte körperlich nicht sonderlich fit und musste sich während des Matches in der John Cain Arena vom Physiotherapeuten behandeln lassen. Kyrgios hatte zuletzt bei den US Open 2022 bei einem Grand-Slam-Turnier teilgenommen. 

Auch der Grieche Stefanos Tsitsipas ist bereits an seiner Auftakthürde gescheitert. Gegen den US-Amerikaner Alex Michelsen, die Nummer 42 der Welt, verlor der Weltranglistenelfte, der 2023 das Endspiel in Australien erreicht hatte, mit 5:7, 3:6, 6:2, 4:6.

Tsitsipas ist damit der erste Spieler in der erweiterten Weltspitze, der aus dem Turnier fliegt. Zuletzt war der zweimalige Grand-Slam-Finalist, der 2024 ein wenig den Anschluss nach ganz oben verloren hatte, 2018 in der ersten Runde von Melbourne ausgeschieden - als damals 19-Jähriger.