Spiele in Kiel und gegen Frankfurt Der BVB und seine Leistungsträger
Borussia Dortmund steht in der Englischen Woche unter hohem Druck. Wichtig ist angesichts der vielen Krankheitsfälle eine Steigerung der vermeintlichen Leistungsträger.
Die Hälfte des Januars ist fast schon vorüber, aber für Borussia Dortmund stehen noch fünf Fußballspiele an. Das eine, das es schon gab, ging mit 2:3 gegen Bayer Leverkusen verloren. Die anderen Mannschaften, die vor dem BVB in der Tabelle platziert waren, gewannen auch. Da auch der SC Freiburg und der VfB Stuttgart jeweils drei Punkte holten, finden sich die Dortmunder auf dem achten Platz wieder. Der Rückstand auf den vierten Platz ist auf fünf Punkte gewachsen. Das ist nicht dramatisch, aber alarmierend, zumal nun zwei Auswärtsspiele anstehen.
Die erneute Qualifikation für die Champions League ist das Minimalziel des BVB vor jeder Bundesligasaison, vor dem letzten Spieltag der Hinrunde ist es das Ziel mit Priorität.
Es wäre zwar nicht dramatisch, die Eliteliga zu verpassen, denn im Sommer gäbe es als Kompensation die Millionen von der FIFA, die der Weltverband für die Klub-WM ausschüttet.
Aber besser wäre es für das börsennotierte Fußballunternehmen, dieses Geld zusätzlich einzustreichen, denn der Kader ist in der Unterhaltung sehr teuer, ein bisschen dünn, und vielleicht auch von der Qualität her gar nicht so gut, wie viele mein(t)en.
Fehlende Leistungsträger, improvisierte Abwehr beim BVB
Es fällt jedenfalls schwer, einen Profi des BVB zu finden, der in guter Form ist, der länger in guter Form war, der die Konkurrenz vor Neid erblassen lässt. Leistungsträger in Schwarz-Gelb sind vermeintliche Leistungsträger. Das war bei der Niederlage gegen Leverkusen zu sehen, als viele der vermeintlichen Leistungsträger ausgefallen waren. Der BVB stellte daher eine Viererkette auf, die in die Kategorie Improvisationskunst fiel. Dahinter und davor aber waren ausschließlich etablierte Spieler auf dem Platz. Von denen fiel niemand positiv auf, schon gar nicht als jemand, der andere inspirieren oder führen könnte.
„Einigen Spielern kann ich Vorwürfe machen“, sagte Nuri Şahin. Der Trainer nannte keine Namen, aber im Gegensatz zu Yannik Lührs und Almugera Kabar, die beide ihr Debüt in der Startelf feierten, sind die Namen von Julian Brandt, Felix Nmecha, Karim Adeyemi, Serhou Guirassy und Jamie Gittens ja auch den meisten Fußballfans geläufig, zumindest denen vom BVB.
BVB: Tabellenachter, der wie ein Tabellenachter daherkommt
Brandt hatte in dieser Saison gute Spiele, Gittens trifft inzwischen viel häufiger die richtige Entscheidung, Guirassy trifft ganz ordentlich, Adeyemi muss eine längere Verletzungspause zugutegehalten werden, Nmecha ist inzwischen im Mittelfeld gesetzt. Aber mehr ist es auch nicht. Der BVB ist ein Tabellenachter, der wie ein Tabellenachter daherkommt, und wenn er zumindest bis auf den vierten Platz klettern will, müssen aus den vermeintlichen Leistungsträgern wieder Leistungsträger werden.
Am Dienstag (am 14.01.2025 ab 18.30 Uhr in der Radio-Reportage und im Live-Ticker der Sportschau) steht zum Abschluss der Hinrunde die Partie beim Aufsteiger Holstein Kiel an, die gewonnen werden muss, um den Abstand zumindest zu wahren - und um die Bosse zu beruhigen, die naturgemäß nervöser werden, wenn die Gefahr steigt, dass das Ziel verpasst wird.
Drei Tage später kommt es in Frankfurt zum Duell mit einem Konkurrenten um die Champions League. Die Eintracht hat Leistungsträger, die bei Topmannschaften Interesse wecken, etwa Omar Marmoush. Bei Borussia Dortmund gibt es keinerlei Anzeichen, dass vermeintliche Leistungsträger im Winter von der Konkurrenz verpflichtet werden könnten.