Brasiliens Tennis-Hoffnung Joao Fonseca - alles auf die Nummer eins ausgerichtet
Joao Fonseca hat zuletzt geschafft, was bisher nur Jannik Sinner und Carlos Alcaraz geglückt war. Vieles deutet darauf hin, dass der Brasilianer bald mit ihnen in der Tennis-Weltspitze spielt.
Das neue Tennisjahr wird einige neue Gesichter zum Vorschein bringen, bei denen große Karrieren vorhergesagt werden. Aus deutscher Sicht ist das Justin Engel, der als 17-Jähriger bereits seine ersten Erfolge auf der ATP-Tour gefeiert hat und ab dem neuen Jahr nur noch auf der Männer-Tour unterwegs sein will. Höchstens noch bei den Grand Slams könnte er bei den Junioren antreten.
Engel hat sich zum Ziel gesetzt, die zukünftige Nummer eins der Tenniswelt zu werden, auf den Weg dahin soll ihn Philipp Kohlschreiber als Trainer bringen. Der hat seinem neuen Schützling bereits attestiert, schon bald der deutsche Co-Star neben Alexander Zverev zu sein. "Er hat auf jeden Fall das Potenzial. Ob das in ein, zwei oder drei Jahren ist, kann ich nicht sagen", meinte Kohlschreiber. Zweifel, dass es überhaupt passiert, hat er offenbar keine.
Fonseca siegt schon wie Sinner und Alcaraz
Ähnlich zweifelsfrei scheint der Weg bei Joao Fonseca auf internationaler Ebene zu sein. Bei den NextGen Finals in Saudi-Arabien hat der Brasilianer, der ohnehin schon als Toptalent gegolten hatte, für mächtig Furore gesorgt und dort unter anderem mit Jakub Mensik (Tschechien) und Arthur Fils (Frankreich) den 48. und 20. der Weltrangliste bezwungen.
Fonseca ist neben Jannik Sinner und Carlos Alcaraz der einzige, der das Junior-Masters - dort treten die besten Spieler im Alter von 20 Jahren oder jünger an - bereits mit 18 Jahren gewinnen konnte. Doch nicht nur deshalb wird der Teenager schon bald auf einer Stufe mit den beiden Topspielern gewähnt - und genau dort sieht er sich auch in absehbarer Zukunft.
"Mein Traum ist es, Nummer eins zu werden"
"Es ist unglaublich, wie ich mich sowohl körperlich als auch mental verbessert habe. Ich bin stolz auf mich, aber natürlich will ich mehr. Mein Traum ist es, Nummer eins zu werden", sagte Fonseca nach seinem Triumph in Jeddah. Die aktuelle Nummer 145 der Welt hat darauf sein gesamtes Umfeld ausgerichtet, er wird bereits höchst professionell betreut - einhergehend damit ist dann auch, dass er seine Wortwahl offenbar etwas zurückhaltender gestaltet.
Dafür spricht auch, dass Fonseca seine Social-Media-Accounts während seiner Turniere einschränkt. Seine Zielsetzung klingt daher nun auch gedämpfter. "Ich weiß, dass noch viel vor mir liegt. Ich habe Weltranglisten- und Titelziele, aber das sind eher persönliche Dinge, die ich mit meinem Trainer bespreche. Ich spreche lieber nicht darüber, um keine Erwartungen zu wecken", sagte Fonseca in einem Interview mit dem brasilianischen Portal "Estadão".
Joao Fonseca ist Brasiliens neue Tennishoffnung.
Eltern ermöglichen Fonseca die Tenniskarriere
Der Tennisspieler hat das Glück, dass seine Eltern ihm bei allem fernab des Courts die nötige Sicherheit geben. Sein Vater ist Finanzspezialist, hat unter anderem ein Unternehmen gegründet, das sich auch auf Immobilieninvestments spezialisiert. Fonsecas Mutter organisiert Sportveranstaltungen, beide managen - mittlerweile gemeinsam mit einem Agenten - seine Karriere und geben ihm die Mittel, die es braucht, um erfolgreich zu sein.
"Glücklicherweise habe ich meine Eltern, die mir mit dem Geld helfen, was ganz schön viel ist", sagte Fonseca. Eine Tenniskarriere muss man sich alleine bei den ganzen Reisen eben auch leisten können. Doch diese Karriere steht immer mehr auch auf eigenen Beinen, weil Fonseca mittlerweile auch ein - gerade für sein Alter - großes Sponsoren-Portfolio hat. Dazu kommen dann jetzt auch so langsam die Preisgelder, für seinen Sieg in Saudi-Arabien gab es rund 500.000 Euro.
Vergleiche mit "Guga" Kuerten
Rund um die Jahrtausendwende hatte Brasilien mit Gustavo Kuerten seinen letzten Tennisspieler auf höchstem Niveau - 2025 soll Fonseca die nächsten Schritte in diese Regionen machen. Er wird in seiner Heimat jetzt schon gepusht und ganz offen mit "Guga" verglichen. Doch Fonseca selbst versucht, sich davon freizumachen.
Gustavo Kürten gewann unter anderem zwischen 1997 und 2001 dreimal die French Open.
"Wann immer ein junger Mensch große Dinge erreicht, wird er hier in Brasilien schnell als Versprechen bezeichnet. Ich möchte mein Tennis spielen, den Sport leben und meine Routine beibehalten. Jeder Athlet hat seine eigene Zeit", sagte Fonseca. Und seine könnte nun kommen.