Der Waliser Gerwyn Price beim Wurf gegen Englands Joe Cullen

Darts-WM, 3. Runde Price schlägt Cullen - Schwergewichtskampf im Ally Pally

Stand: 28.12.2024 11:13 Uhr

Gerwyn Price und Joe Cullen haben für das bislang größte Spektakel bei der Darts-WM gesorgt. Price entschied am Freitag das dramatische Drittrunden-Spiel mit Sudden Death und steht im Achtelfinale.

Price, Nummer zehn der Welt, verspielte zunächst eine 3:0-Führung, ehe sich die Partie in einen nervenaufreibenden Schlagabtausch mit vergebenen Matchdarts auf beiden Seiten verwandelte. Mit dem besseren Ende für Price, der nach dem 4:3-Erfolg noch auf der Bühne mit den Tränen kämpfte.

"Ally Pally" kocht

Der 39-Jährige legte zunächst bärenstark los und ließ das Triple-20-Feld glühen. Das Resultat war eine schnelle 3:0-Führung, dann traf der ehemalige Rugbyspieler aus Wales aber die Doppelfelder nicht mehr, Cullen kam Spiel für Spiel näher heran.

Im Entscheidungssatz kochte dann der "Ally Pally": Erst vergab Cullen einen Matchdart, ehe auch Price die vorzeitige Entscheidung gleich dreimal liegen ließ. Nach sechs verlorenen Anwürfen in Folge und einer 170 zum 5:5 Satzausgleich, dem höchsten Finish im Darts, kam es zum Sudden-Death-Leg - und in diesem nutzte Price seinen vierten Matchdart zum Sieg. Im Achtelfinale wartet am Montagabend Landsmann Jonny Clayton auf Price.

Während des Matches fiel die 500. "180", für die ein Sponsor jeweils 1.000 Pfund an eine karitative Einrichtung spendet.

Kranker Wright schlägt Wattimena, Humphries locker weiter

Später am Freitagabend zog Peter Wright mit deutlich weniger Spektakel in die Runde der letzten 16 ein. Der zweimalige Weltmeister besiegte den Niederländer Jermaine Wattimena trotz offensichtlicher Gesundheitsprobleme und starkem Husten souverän 4:2. Damit steht der Schotte erstmals seit drei Jahren wieder im Achtelfinale. Dort trifft Wright auf Titelverteidiger Luke Humphries.

Denn auch die Nr. 1 im aktuellen Dartssport steht in der Runde der letzten 16. Der amtierende Weltmeister schlug den jungen Waliser Nick Kenny völlig locker mit 4:0.

"The Heat" mit zweitem Neun-Darter

Der Australier Damon Heta hatte zuvor am Tag für den zweiten Neun-Darter in diesem Turnier gesorgt. "The Heat", wie Heta genannt wird, schaffte im dritten Leg des zweiten Satzes gegen den Engländer Luke Woodhouse das perfekte Spiel, bei dem ein Profi die 501 Punkte mit der Minimalanzahl von neun Würfen auf Null spielt.

Heta verspielt Führung gegen Woodhouse

Vor Heta hatte dies bei der WM auch schon der Niederländer Christian Kist geschafft. Für den Sieg reichte es, genau wie bei Kist, trotzdem nicht. Mitfavorit Heta verspielte eine 3:1-Führung und verlor die erste Partie nach Weihnachten mit 3:4.

Damon Heta bei der Darts-WM

Nach dem entscheidenden Doppel-Treffer im dritten Leg des zweiten Satzes hüpfte die Nummer neun der Setzliste wie ein Rumpelstilzchen über die Bühne im Ally Pally, auch Woodhouse fiel seinem Freund und Trainingspartner in die Arme. "Jeder will einen Neun-Darter auf der größten Bühne spielen. Natürlich freue ich mich mit ihm, ich konnte meine Emotionen nicht zurückhalten", sagte der spätere Sieger nach dem Match bei "Sport1".

180.000 Pfund für jeden Neun-Darter

Der deutsche Profi Martin Schindler schaffte im Zweitrunden-Spiel gegen Callan Rydz acht perfekte Darts und verfehlte die Doppel-Zwölf dann um Millimeter. Schindler schied chancenlos mit 0:3 aus.

Für jeden Neun-Darter werden vom Hauptsponsor der Darts-WM 180.000 Pfund (etwa 215.000 Euro) ausgezahlt. Das Preisgeld wird gedrittelt und an den erfolgreichen Spieler, einen Fan und den guten Zweck verteilt.