Carlos Alcaraz

Wimbledon Alcaraz zittert sich ins Achtelfinale

Stand: 05.07.2024 22:39 Uhr

Carlos Alcaraz wehrte sich nach Kräften gegen das drohende Aus - und bog sein Drittrundenduell tatsächlich noch um: Der Titelverteidiger aus Spanien hat am Freitag (05.07.2024) mit größter Mühe den Einzug ins Achtelfinale von Wimbledon geschafft. Die Partie von Jan-Lennard Struff gegen den Russen Daniil Medwedew wurde wegen Regens unterbrochen und soll am Samstag fortgesetzt werden.

Der 21-jährige Alcaraz lieferte sich beim 5:7, 6:2, 4:6, 7:6 (7:2), 6:2-Erfolg über fast vier Stunden einen packenden Kampf mit dem US-Amerikaner Frances Tiafoe. Und jubelte anschließend befreit. Damit wahrt der dreimalige Grand-Slam-Sieger seine Titelchancen an der Church Road.

Sinner möglicher Halbfinalgegner von Alcaraz

Er zählt neben dem Weltranglistenersten Jannik Sinner aus Italien als aussichtsreicher Anwärter, aber auch Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic und Alexander Zverev haben die Experten im Blick. 

Jener Jannik Sinner wäre ein möglicher Halbfinal-Gegner. Der italienische Australian-Open-Champion hatte zwei Tage nach seinem hart erkämpften Erfolg gegen Landsmann Matteo Berrettini keine Probleme. Mit 6:1, 6:4, 6:2 setzte sich Sinner gegen Miomir Kecmanovic aus Serbien durch.

Tiafoe "liest" Aufschläge bestens

Alcaraz, der zuletzt in Paris triumphierte, hatte lange sichtliche Probleme mit Tiafoe, den er 2022 auf dem Weg zum Titelgewinn bei den US Open im Halbfinale besiegt hatte. Tiafoe konnte Alcaraz' harte Aufschläge bestens lesen und schnappte sich den ersten Durchgang.

Der Spanier schien die Kräfteverhältnisse dann geradezurücken, doch Tiafoe machte unberührt weiter. Alcaraz kämpfte nun beherzt gegen das drohende Unheil an und setzte sich durch.

Raducanu glänzt

Emma Raducanu weckt immer größere Hoffnungen bei den Briten: Die 21 Jahre alte Engländerin steht nach einem überzeugenden 6:2, 6:3-Erfolg gegen Maria Sakkari aus Griechenland im Achtelfinale von Wimbledon. "Heute habe ich es so sehr genossen, hier zu spielen", sagte Raducanu, "ich bin stolz darauf, wie fokussiert ich war."

Nach ihrem Triumph 2021 bei den US Open hatte Raducanu die großen Hoffnungen in sie nicht erfüllen können. Nun scheint sie die andauernden Verletzungsprobleme überwunden zu haben und angreifen zu können.

Gauff war "nervös"

US-Open-Siegerin Coco Gauff macht auch auf dem Rasen von Wimbledon von sich reden: Die 20 Jahre alte US-Amerikanerin ist leicht und locker ins Achtelfinale eingezogen. Gauff ließ der Lokalmatadorin Sonay Kartal beim 6:4, 6:0-Erfolg am Freitag keine Chance. "Es ist das erste Mal, dass ich hier gegen eine britische Spielerin angetreten bin, deshalb war ich etwas nervös. Ich wusste, dass ihr für sie seid, was verständlich ist", sagte Gauff in Richtung des Publikums.

Letztlich legte sie ihre anfängliche Aufregung aber ab und setzte sich klar durch. Gauff zählt in London neben der Weltranglistenersten Iga Swiatek (Polen) und 2022-Siegerin Jelena Rybakina (Kasachstan) zum engeren Kreis der Titelfavoritinnen.

Struffs Match unterbrochen

Die Partie von Jan-Lennard Struff gegen Daniil Medwedew wurde wegen Regens unterbrochen und soll am Samstag fortgesetzt werden. Um die Überraschung und den erhofften Achtelfinaleinzug noch zu schaffen, muss Struff den Satzrückstand drehen und noch zwei Sätze für sich entscheiden. Auch Olympiasieger Alexander Zverev spielt am Samstag um das Erreichen der Runde der besten 16. Der Hamburger darf gegen den Briten Cameron Norrie erstmals bei dieser Wimbledon-Auflage auf dem Centre Court antreten (14.30 Uhr MESZ).

Struff begann seine Partie gegen Medwedew auch am Freitag auf Court 2, auch Fußball-Profi Mats Hummels saß bei der Partie des Dortmund-Fans auf der Tribüne. Zu Beginn war Struff chancenlos und spielte deutlich fehlerhafter als der US-Open-Sieger von 2021. Gerade zu Beginn fand die deutsche Nummer zwei nicht ihren Rhythmus. Seinen ersten Spielgewinn holte sich Struff erst, als es schon 0:5 stand. Nach nur 21 Minuten war der erste Satz weg. 

Regenpause und langes Warten

Nach dem Satzrückstand kam der Außenseiter etwas besser in die Partie. Oft fand er gegen den geschickt und abgezockt auftretenden russischen Weltranglisten-Fünften aber keine Mittel. Zudem konnte er sich anfangs nicht wie in den vorangehenden Partien auf seinen starken Aufschlag verlassen. Kurz nachdem Struff den dritten Satz dann für sich entschieden hatte, wurde die Partie wegen des einsetzenden Regens unterbrochen und am Abend dann verlegt.

In Wimbledon wird am Samstag ab 12 Uhr (MESZ) gespielt: Zverevs Match gegen den Briten Cameron Norrie soll um 14.30 Uhr auf dem Centre Court beginnen, die Fortsetzung des Spiels von Struff ist auf Court Nr. 2 als zweites Match geplant.