Wimbledon Zverev und Siegemund souverän weiter
Alexander Zverev ist der Einstieg in den Rasen-Klassiker von Wimbledon mühelos geglückt. Rund drei Wochen nach der Finalniederlage bei den French Open setzte sich der Olympiasieger beim Highlight in London am Dienstag (02.07.2024) mit 6:1, 6:4, 6:2 gegen den Spanier Roberto Carballes Baena durch.
Auch Novak Djokovic ist eine Runde weiter, was zuvor auch Laura Siegemund geschafft hatte. Für Tatjana Maria und Angelique Kerber ist jedoch nach der ersten Runde Schluss. Das Match von Jule Niemeier wurde auf Mittwoch verschoben.
Nach Jan-Lennard Struff und Daniel Altmaier ist Zverev der dritte deutsche Profi, der in diesem Jahr die zweite Runde erreichte. Dort wartet auf den Weltranglistenvierten ein Aufeinandertreffen mit dem US-Amerikaner Marcos Giron.
"Ich habe über die Jahre so meine Probleme hier gehabt. Aber ich fühle mich jetzt anders", sagte Zverev : "Früher habe ich aus irgendeinem Grund immer gesagt, dass ich Rasenplätze nicht mag. Jetzt habe ich entschieden, dass ich sie liebe."
Djokovics Knie hält
Auch Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic hat zum Auftakt in Wimbledon nichts anbrennen lassen. Der 37 Jahre alte Serbe setzte sich 6:1, 6:2, 6:2 gegen den tschechischen Qualifikanten Vit Kopriva durch. "Ich bin sehr glücklich, wie ich mich heute auf dem Platz gefühlt habe", sagte Djokovic, "ich habe versucht, nicht zu viel an das Knie zu denken. Wahrscheinlich hätte ich es für kein anderes Turnier als Wimbledon riskiert."
Hinter dem Start des siebenmaligen Turnierchampions hatte lange ein großes Fragezeichen gestanden. Nach seinem Ausstieg Anfang Juni in Paris vor dem Viertelfinale der French Open und der folgenden Knie-OP schien eine Teilnahme zunächst keine Option mehr. Doch Djokovic überraschte einmal mehr. Mit einer grauen Bandage am rechten Knie setzte er sich klar gegen Kopriva durch.
Siegemund übersteht Schreckmoment
Laura Siegemund hatte zuvor ebenfalls die zweite Runde erreicht. Die 36 Jahre alte Schwäbin setzte sich mit 6:4, 6:1 gegen die Ukrainerin Kateryna Baindl durch.
Laura Siegemund
Mit ihrer Leistung war die routinierte Tennisspielerin insgesamt zufrieden. "Gerade Ende des ersten Satzes hatte ich so ein bisschen eine Welle gefunden", sagte Siegemund. Nach der Unterbrechung hatte sie kurz zu kämpfen: "Von den ersten zwei Spielen abgesehen, habe ich dann aber sehr gut gespielt im zweiten Durchgang."
Unterbrechung wegen Regens
Siegemund, die bei der Kälte mit einem langärmeligen Shirt begann, löste ihre Auftaktaufgabe souverän. Schon im ersten Satz unterbrach die Schiedsrichterin die Partie. Es tröpfelte auf den Rasen. Der Platz war feucht geworden, Siegemund bei einem Volley gerade weggerutscht.
Die Metzingerin schützte sich mit einem Handtuch über den Schultern und besprach sich mit ihrem Coach und Lebenspartner Antonio Zucca. Später hatte sie dann beim Satzball ein wenig das Glück auf ihrer Seite, als ihr Netzroller unerreichbar war.
Siegemund jetzt gegen Rybakina
Dann nahm der Nieselregen zu. Helfer bauten die Netze ab und zogen Planen über die Courts: Es kam auf den Außenplätzen zur ersten für Wimbledon typischen Regenunterbrechung der diesjährigen Turnier-Auflage. Mehr als eine Stunde musste sich Siegemund gedulden - und hatte es dann eilig. Mit einem Lächeln verabschiedete sich die Schwäbin, nachdem sie den zweiten Matchball genutzt hatte.
Auf Siegemund wartet nun aber eine schwierige Aufgabe: Sie trifft auf Jelena Rybakina, die Turniersiegerin von 2022, die sich glatt gegen die Rumänin Elena Ruse durchsetzte.
Niemeier-Match auf Mittwoch verschoben
Unterdessen muss die Dortmunderin Jule Niemeier, Wimbledon-Viertelfinalistin von 2022, auf ihren ersten Einsatz noch warten. Nach den Regenunterbrechungen wurde ihr Match gegen die Schweizerin Viktorija Golubic verschoben und wird am Mittwoch (12.00 Uhr im Liveticker) ausgetragen.
Titelverteidigerin Vondrousova, Maria und Kerber schon raus
Titelverteidigerin Marketa Vondrousova muss nach ihrer überraschenden Erstrundenniederlage gegen die Spanierin Jessica Bouzas Maneiro ihre Taschen packen. Die 25 Jahre alte Tschechin, die zuletzt wegen einer Hüftverletzung nicht beim Vorbereitungsturnier in Bad Homburg antreten konnte, unterlag 4:6, 2:6 und konnte dabei nicht an die Glanzleistungen aus dem Vorjahr anknüpfen.
Iga Swiatek löste ihre Erstrundenaufgabe am Ende souverän, die Weltranglistenerste setzte sich 6:3, 6:4 gegen Sofia Kenin durch.
Schlecht lief es auch für Tatjana Maria. Die Halbfinalistin von 2022 musste sich nach einem engen Match der Britin Katie Boulter 6:7 (6:8), 5:7 geschlagen geben. Auch Angelique Kerber scheiterte an der kasachischen Weltranglisten-35. Julija Putinzewa mit 5:7, 3:6 und muss die nächste schwere Enttäuschung verdauen.
Kerber und Siegemund im Doppel bei Olympia
Kerber wird aber im olympischen Tennis-Wettbewerb in Paris in diesem Sommer mit Laura Siegemund im Doppel auf Medaillenjagd gehen. Das kündigte Siegemund in Wimbledon an. "Ich habe mit Angie telefoniert, und sie hat gesagt, sie würde gern mit mir spielen", sagte die Metzingerin. "Sie möchte dann Doppel spielen, wenn sie wirklich Medaillenaussichten hat und da wirklich was reißen kann. Und dann ist das für mich die beste Option gewesen."