Harry besucht Pistorius und Stephan Keller in Düsseldorf

WDR-Sport Prinz Harry bei Invictus Games: "Ich bin ein Düsseldorfer"

Stand: 09.09.2023 19:02 Uhr

Prinz Harry hat am Samstag in Düsseldorf die Sportler und Gäste der Invictus Games begrüßt. Am Mittag war er bei Oberbürgermeister Keller und trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein.

Von Benjamin Sartory

"Guten Abend zusammen und herzlich willkommen zu den Invictus Games 2023 hier in Düsseldorf", sagte der 38-Jährige auf deutsch und fügte hinzu: "Ich bin ein Düsseldorfer".

Eröffnung Invictus Games und Harry im Rathaus

Die Invictus Games sind ein Sportwettbewerb für Kriegsversehrte, der in der Regel alle zwei Jahre stattfindet. Der Wettbewerb wird erstmals in Deutschland ausgetragen. Mehr als 500 verwundete, verletzte und kranke Soldatinnen und Soldaten sowie Veteranen aus 21 Nationen treten in Düsseldorf in zehn Sportarten gegeneinander an. Etwa die Hälfte der Wettkämpfer leidet vor allem unter psychischen Schäden. Prinz Harry hat die Spiele 2014 ins Leben gerufen - er hat einen besonderen Bezug zum Militär: Er war selbst als Soldat in Afghanistan.

Der britische Prinz saß bei der Eröffnungsfeier neben Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Besonders begeistert wurde bei dem Wettbewerb zugunsten Kriegsversehrter das Team aus der Ukraine empfangen. Pistorius rief bei der Eröffnungszeremonie zu fortgesetzter Unterstützung der Ukraine auf. "Wir dürfen niemals aufhören, die Ukraine zu unterstützen, solange es auch dauert", sagte er unter Beifall von 20.000 Zuschauern in der Arena. Bei der großen Eröffnungsfeier in der Düsseldorfer Arena ist außerdem unter anderem der Rapper Macklemore dabei.

Harry seit Freitag in Düsseldorf

Harry war am späten Freitagnachmittag in der Landeshauptstadt gelandet. Samstagmittag gab es einen offiziellen Empfang. Vor dem Düsseldorfer Rathaus auf dem Invictus Games-Teppich wurde er von Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) begrüßt.

Mehr als 100 wartende Fans, die auf Selfies und Autogramme gehofft hatten, wurden enttäuscht: Sofort nach der Begrüßung ging es ab ins Rathaus. Dort sollten sich Harry und Pistorius ins Goldene Buch eintragen. Eingetragen haben sich außerdem Delegationen der 21 teilnehmenden Nationen.

Harry feiert Geburtstag in Düsseldorf

Harry wird die ganze Turnier-Woche in der Stadt bleiben. Es ist also noch Zei für Fans und Schaulustige, einen Blick auf ihn zu erhaschen. Mehrere Medien berichten, dass Harry in einem Luxushotel im Medienhafen nächtigen soll.

Meghan spricht mit ihren Fans in Düsseldorf

Meghan 2022 in Düsseldorf: Damals stellte das Paar die Pläne für die Spiele vor

Prinz Harry wird sich an den folgenden Tagen wohl viele Spiele anschauen. Was er noch in Düsseldorf machen wird, bleibt eine Überraschung. Vielleicht hat er ja Lust auf einen Abstecher in die Altstadt? Harry und seine Frau Meghan waren bereits vor einem Jahr in der Landeshauptstadt, um die Pläne für die aktuellen Invictus Games vorzustellen. Damals hatte Harry gut gelaunt gesagt, dass er gehört habe, das Bier sei dort besser als in Köln.

Herzogin Meghan wird erst im Laufe der Woche in Düsseldorf erwartet. Bis Freitag sollte sie es schaffen. Dann feiert ihr Gatte Harry nämlich seinen 39. Geburtstag.

Kriegsgegner wollen gegen Invictus Games protestieren

In erster Linie soll es bei den Invictus Games aber um Respekt und die Schicksale der versehrten Teilnehmenden gehen. Aus Gelsenkirchen tritt zum Beispiel Dennis Siesing an. Er hat als Soldat in Afghanistan erlebt, wie sein bester Freund von einer Sprengfalle getötet wurde. Seitdem kämpft er mit einer posttraumatischen Belastungsstörung. "Wenn eine Tür knallt, viele Menschen, verbranntes Grillfleisch, diese Sachen triggern mich auch zwölf Jahre danach noch", sagt Siesing.

Demonstration gegen Invictus Games

Invictus Games -Kritik an dem Wettkampf

Während des Harry-Besuchs am Samstag gab es in Düsseldorf eine kleinere Protestkundgebung von Kriegsgegnern. Sie kritisieren, dass die Invictus Games auch von Unternehmen aus der Rüstungsindustrie gesponsert werden. Außerdem halten sie die Veranstaltung für eine "Normalisierung von Krieg". Ausdrücklich richte sich ihr Protest aber nicht gegen die Sportlerinnen und Sportler, sondern gegen die Organisatoren.