Führung verspielt: Neuling Ulm verliert Auftakt gegen Kaiserslautern
Zum Zweitliga-Auftakt traf der Aufsteiger SSV Ulm 1848 am Sonntag im Donaustadion auf den 1. FC Kaiserslautern. Die Schwaben unterlagen in der ausverkauften Arena knapp.
Auftakt missglückt. Der SSV Ulm 1846 verlor sein erstes Spiel nach der Rückkehr in die 2. Liga gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 1:2 (0:0). Felix Higl hatte die Ulmer zwar kurz nach der Pause in Führung geschossen (48. Minute), Boris Tomiak (77.) per Foulelfmeter und Aaron Opoku (83.) drehten die Partie aber noch zu Gunsten der Lauterer.
Ausverkauftes Donaustadion bei der Zweitliga-Rückkehr der Ulmer
Dieser Sonntag war ein ganz besonderer Tag für den Ulmer Fußball. 23 Jahre nach dem Abstieg ging es im mit 17.400 Zuschauern restlos ausverkauften Donaustadion erstmals wieder um Zweitliga-Punkte. Die "Spatzen" hatten zuletzt binnen eines Jahres sensationell den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Liga geschafft.
Beim Neuling setzte Aufstiegstrainer Thomas Wörle mit einer Ausnahme auf seine etablierte Formation. Lediglich der frühere Unterhachinger Aaron Keller begann im Angriff für den zum 1. FC Heidenheim gewechselten Top-Scorer Leo Scienza.
Premiere für den neuen FCK-Trainer Markus Anfang
Auf der Kaiserslauterer Bank feierte Markus Anfang seine Pflichtspiel-Premiere als FCK-Coach, von den neuen Spielern standen Innenverteidiger Jannis Heuer (kam aus Paderborn) und Rückkehrer Erik Wekesser (vom 1. FC Nürnberg) als Linksverteidiger in der Startelf. Torjäger Ragnar Ache fehlte wegen Achillessehnenbeschwerden, für ihn stürmte Daniel Hanslik. Der jüngste Neuzugang Jan Gyamerah saß zunächst auf der Bank.
Kaiserslautern dominierte die ersten 30 Minuten
Die erste Chance der Partie hatten die Gäste nach drei Minuten. Der aufgerückte Innenverteidiger Jan Elvedi brachte eine Halbfeld-Freistoßflanke des neuen FCK-Kapitäns Marlon Ritter nicht unter Kontrolle, der Ball ging hoch übers Ulmer Tor. Danach besaß der schnelle Aaron Opoku zweimal die Chance zur Lauterer Führung (9. und 12. Minute). Ulm wurde in dieser Phase gewaltig in die Defensive gedrängt, hatte große Mühe, sich selbst Torchancen zu erspielen. Der erste halbwegs gefährliche Schuss nach 24 Minuten, als Max Brandt übers Tor von Julian Krahl zielte. Große Mühe hatte sein Gegenüber Christian Ortag mit einem Freistoß von Marlon Ritter (29.).
Stärkste Ulmer Phase vor der Pause
Erst in der Schlussviertelstunde vor der Pause kamen die Ulmer besser ins Spiel, waren vor allem über ihre Standards gefährlich. So auch fünf Minuten vor dem Seitenwechsel, als Verteidiger Philipp Strompf eine Freistoßflanke von Dennis Chessa knapp übers FCK-Tor köpfte. Danach gab's noch zwei prima Chancen für die Gastgeber durch Aaron Keller und Romario Rösch. Dessen Schuss fingerte Krahl gerade noch übers Gehäuse. Zur Pause hieß es torlos 0:0. Ein gerechter Zwischenstand nach starkem Beginn der Lauterer und flottem Finish der Ulmer.
Schnelle Führung durch Higl nach dem Seitenwechsel
Nach der Pause folgte der perfekte Start der Ulmer. Eine Flanke von Bastian Allgeier nahm Stürmer Felix Higl aus der Luft und setzte den Ball am herausstürzenden Julian Krahl vorbei zur Führung ins Lauterer Netz. 1:0 nach 48 Minuten, das erste Zweitligator der Schwaben seit mehr als 23 Jahren, der Treffer wurde entsprechend euphorisch gefeiert. Pech für die Roten Teufel, die kurz zuvor durch Opoku die Chance zur Führung vergeben hatten.
Felix Higl bejubelt den ersten Zweitligatreffer des SSV Ulm 1846 nach 23 Jahren
Ulm zeigte sich jetzt weiter torgefährlich, der Schuss des eingewechselten Maurice Krattenmacher ging knapp am Lauterer Pfosten vorbei (66.).
Tomiak per Foulelfmeter zum 1:1-Ausgleich
Eine Unkonzentriertheit von Ulms Kapitän Jo Reichert im Spielaufbau führte den FCK zum Ausgleich. Reichert hakelte nach Ballverlust an der Strafraumgrenze bei Daniel Hanslik ein und brachte den Lauterer zu Fall. Nach Rücksprache mit dem VAR zeigte Schiedsrichter Robert Schröder auf den Elfmeterpunkt. Boris Tomiak verwandelte sicher gegen Ortag zum 1:1 (77. Minute). Ein ärgerlicher Fehler, den Ulms Trainer Thomas Wörle jedoch als Teil des Lernprozesses in Kauf nimmt: "Uns war klar, dass wir hier Lehrgeld bezahlen müssen", sagte er im Interview mit SWR Sport.
Opoku schnürte für den FCK den Doppelpack
Was folgte, war der Lauterer Doppelschlag. Der eingewechselte Jannik Mause legte für Aaron Opoku auf, der zum 2:1 für die Pfälzer einschob und damit das Spiel nach 83 Minuten drehte. In der Nachspielzeit hatte Maurice Krattenmacher per Freistoß noch die Chance zum Ausgleich, Keeper Krahl aber rettete mit starkem Reflex Kaiserslautern den Sieg. Am Ende jubelten die effektiven Pfälzer mit ihren Fans über den nicht unverdienten ersten Sieg der neuen Saison, dem enttäuschten Neuling Ulm blieben nur Komplimente für eine engagierte Leistung.
Der FCK dreht die Partie in Ulm und gewinnt mit 2:1
Die Ulmer müssen am kommenden Freitag (08.09.2024, 18:30 Uhr) bei Jahn Regensburg antreten. Der 1.FC Kaiserslautern trifft zeitgleich auf dem Betzenberg auf Greuther Fürth.