Ransford Königsdörffer trifft zum 1:0 für den Hamburger SV

Doppelpack von Königsdörffer Urbigs Fehler leitet Köln-Pleite ein - Traumstart für den HSV

Stand: 05.08.2024 00:00 Uhr

Im siebten Anlauf will der HSV endlich den Aufstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga schaffen - und der Anfang dafür ist gemacht. Ransford Königsdörffer schoss die Hamburger am Freitag (02.08.2024) beim 1. FC Köln zum 2:1 (2:0)-Auftaktsieg. Neben dem Hamburger Torjäger stand FC-Torhüter Jonas Urbig, der bei seinem Debüt patzte, im Blickpunkt. Linton Mainas Tor kam zu spät für die Gastgeber.

"Es war ein toller Auftakt", sagte HSV-Kapitän Schonlau nach der Partie am Sportschau-Mikro. "Ich glaube, so will man die 2. Liga sehen, mit viel Kampf und viel Herz."

Vor ziemlich genau einem Jahr hatte der HSV bereits die Zweitliga-Saison eröffnen dürfen - da hatte es ein 4:3-Spektakel im eigenen Stadion gegen FC Schalke 04 gegeben. Auch jetzt hat sich die DFL dazu entschieden, den Hamburgern, die mittlerweile das "dienstälteste" Team der Liga und ein Zuschauermagnet sind, den Start zu gönnen.

Hamburg in Köln - es ging gleich hoch her

Das Duell beim 1. FC Köln stand dem Start der Spielzeit 2023/24 also namentlich in nichts nach. Aber konnte es auch sportlich ähnlich viel Aufsehen erregen? Schon nach ganz kurzer Zeit deutete sich an, dass die Antwort darauf ein klares "Ja" sein würde. Bei der Rückkehr von HSV-Coach Steffen Baumgart zu seinem Ex-Klub ging es gleich hoch her.

Der HSV stand von Beginn unter Druck - doch dann bekam das Baumgart-Team große Hilfe von einem Kölner Debütanten. Torhüter Jonas Urbig ließ einen harmlosen Schuss von Jean-Luc Dompé durch die Hände gleiten, worauf Königsdörffer den Ball nur noch aus zwei Metern ins leere Tor drücken musste (5.).

Ransford Königsdörffer (h.) vom Hamburger SV im Duell mit Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ransford Königsdörffer (h.) vom Hamburger SV im Duell mit Julian Pauli vom 1. FC Köln

Zwei Jahre war das Eigengewächs verliehen, verdrängte dann Topkeeper Marvin Schwäbe und erlebte dann diesen katastrophalen Start.

Köln spielt gut, aber der HSV gefährlich und effizient

Köln machte ein starkes Spiel, doch der HSV war deutlich gefährlicher - vor allem Dompé. Auch in der 27. Minute kam der Hamburger Flügelstürmer an Jan Thielmann vorbei, konnte Urbig im kurzen Eck aber nicht überraschen.

Nach einer Flanke von Miro Muheim kam Königsdörffer zum Kopfball und zwang Urbig zu einer Glanzparade, der Ball prallte jedoch an die Latte und von dort vor die Füße des HSV-Stürmers, der wieder einschieben durfte (35.). Doppelpack des Aushilfsangreifers - denn mit Robert Glatzel und Davie Selke fehlten die beiden als Torjäger eingeplanten Spieler verletzungsbedingt.

Köln kommt nicht an Schonlau vorbei

Köln rannte an, das Spiel fand fast ausschließlich in der Hamburger Hälfte statt und die Gäste konterten auch nur noch halbherzig - doch mit fortschreitender Uhr war das der perfekte Spielverlauf für den HSV. Weil der Bundesliga-Absteiger nur bis zum Strafraum seine Klasse zeigte, in den entscheidenden Momenten aber Präzision und Zielstrebigkeit vermissen ließ.

21:7 Torschüsse - nach 70 Minuten war den Kölnern nicht allzu viel vorzuwerfen. Sie machten Druck, ließen die Hamburger nicht zur Entfaltung kommen und spielten sich Gelegenheiten heraus. Aber der HSV war nicht nur kaltschnäuzig und spielte hochkonzentriert, sondern auch robust, gewann 60 Prozent der Zweikämpfe.

Strubers Köln-Debüt sollte nicht gelingen

Entsprechend deutete sich immer mehr an, dass nicht nur das Debüt von Urbig nicht gelingen würde, sondern auch das von Gerhard Struber. Seit Sommer ist der Österreicher Trainer der Kölner und soll sie nach dem Abstieg zurück in die Bundesliga führen.

"Es war Emotion und Gänsehaut pur", erklärte Struber nach seinem Debüt, gab aber auch die andere Seite seiner Gefühlswelt preis: "Es ist sehr ärgerlich, weil wenn man in Schönheit stirbt, dann ist das am Ende natürlich was, was sich bitter anfühlt."

HSV-Trainer Baumgart - "Richtig gut verteidigt"

Sportschau, 03.08.2024 11:57 Uhr

Kölns Maina trifft - aber zu spät

Doch dann wurde es plötzlich wieder spannend. Ljubicic flankte punktgenau und Linton Maina war in der Mitte per Kopf zur Stelle (79.), erzielte den Anschlusstreffer. Die Hoffnung auf einen Punktgewinn lebte bei den Gastgebern wieder, aber sie wurde nicht sonderlich genährt. Der HSV konnte sich stabilisieren und die Kölner Angriffe meist schon frühzeitig abwehren.

Heuer Fernandes musste nur noch einen Flachschuss von Maina entschärfen (89.), ansonsten stand die Defensive. Und so gelang den Hamburgern der Traumstart in die neue Saison, die die letzte in der 2. Liga werden soll. Dagegen erlebte Köln eine Bruchlandung im Unterhaus.

Köln in Elversberg, Hamburg gegen Hertha

Der 1. FC Köln muss am 2. Spieltag in Elversberg ran (10.08.2024, 13.00 Uhr). Der HSV empfängt später am Abend die "Alte Dame" aus Berlin (20.30 Uhr).