
Fußball | Bundesliga Der 1. FC Heidenheim kann Stuttgart - auch auswärts beim VfB
Am Freitag steht zum Auftakt des 31. Spieltags das schwäbische Duell zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Heidenheim an. Wird es wieder ein Spektakel wie vergangene Saison?
Zwischen dem 1. FC Heidenheim und dem VfB Stuttgart sind die Rollen klar verteilt. Aber dieses Klischee war und ist den Heidenheimern ziemlich schnuppe. Wie zum Beispiel am 31. März 2024. Da leuchtete auf der Anzeigetafel in der Stuttgarter Arena ein 3:3 auf. Heidenheim nahm doch tatsächlich beim späteren Vizemeister einen Punkt mit auf die Ostalb.
Darüber hinaus dürfte sich die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt rechtschaffen über das Unentschieden geärgert haben, weil sie bis kurz vor dem Schlusspfiff mit 3:2 in Führung lag.
Nübels Eigentor wendete das Spiel
Fast eine Stunde lang sah der Aufsteiger von der Ostalb auf dem Stuttgarter Rasen kein Land. Serhou Guriassy und Angelo Stiller sorgten mit ihren Toren für eine standesgemäße Führung der Heimmannschaft. Dann brachte VfB-Keeper Alexander Nübel mit seinem Eigentor wieder etwas Würze in die bis dahin einseitige Partie. Nach einem Eckball ließ er den Ball fallen, bekam ihn nicht mehr zu fassen und dieser kullerte über die Linie ins Tor. Von einer Entscheidung war man plötzlich wieder weit entfernt.
Tim meldete sich zum Dienst
In der Schlussphase, als sich die meisten der 60.000 gedanklich schon mit ihrem ganz persönlichen Rückzug aus dem Stadion beschäftigten, schlug Heidenheims Top-Stürmer Tim Kleindienst doppelt zu: In der 84. Minute verwertete er eine Flanke von Jan-Niklas Beste sehenswert per Direktabnahme zum 2:2-Ausgleich. Und nur eine Zeigerumdrehung später veredelte Kleindienst eine Hereingabe von Eren Dinkci per Kopf zur 3:2-Führung.
Spiel gedreht, Fußball-Welt verkehrt. Die Augenzeugen im Stadion waren fassungslos. Voilà, da war er, der erste Doppelpack in der Bundesliga von Tim Kleindienst. Zum Sieg hat es allerdings nicht gereicht, weil Deniz Undav mit der allerletzten Aktion in der achten Minute der Nachspielzeit noch auf 3:3 stellen konnte. Trotzdem war diese Partie wieder ein eindrucksvoller Beleg für die Moral der Heidenheimer. Aufgeben? Niemals!
Unter den 60.000 Zuschauern befand sich auch der Autor dieses Textes. Und obwohl Kleindienst, Beste und Dinkci nicht mehr beim FCH spielen, fragt er sich, ob sich so ein Spektakel am Freitagabend (20:30 Uhr) unter Flutlicht wiederholen lässt?
Sendung am Do., 24.4.2025 18:40 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg