Torsten Lieberknecht vom FCK

Fußball | 2. Bundesliga Neuer FCK-Trainer Lieberknecht: "Große Chance, etwas zu veredeln"

Stand: 23.04.2025 20:03 Uhr

Torsten Lieberknecht hat sich nach seinem ersten Training am Betzenberg zu den Zielen in seiner neuen Funktion geäußert. Der Klub erhofft sich einen Energieschub im Team.

Keine 24 Stunden, nachdem Markus Anfang als FCK-Trainer freigestellt und Torsten Lieberknecht als sein Nachfolger präsentiert wurde, hat der gebürtige Bad Dürkheimer seine erste Einheit geleitet und sich im Anschluss den Fragen der Presse gestellt.

Vielleicht war es ein gutes Omen: Rund um Lieberknechts ersten Tag als FCK-Coach herrschte am Betzenberg Fritz-Walter-Wetter. Es regnete, mal mehr, mal weniger. Lieberknecht präsentierte sich dennoch gut gelaunt. "Sehr gut" sei sein erster Tag gewesen, sagte er den Medienvertretern.

Lieberknecht will "guten Job" beim FCK machen

Für den 51-Jährigen ist es eine Rückkehr in die Heimat. Von 1990 bis 1994 spielte er für den FCK, den er nun als Trainer übernimmt. "Dass ich in Bad Dürkheim geboren und Pfälzer bin, weiß mittlerweile jeder, glaube ich", wollte er seine Herkunft nicht zu hoch hängen. Dennoch sei es schon etwas besonderes gewesen, "in Kaiserslautern reinzufahren, hier den Betze hochzufahren".

Im Zentrum steht für Lieberknecht jedoch das sportliche, nicht der Lokalkolorit. "Ich bin hier, um einen guten Job zu machen. Mit der Professionalität möchte ich das angehen. Aber es ist natürlich immer schön, wenn man seinen Dialekt öfter hört als in anderen Städten. Wobei es dort auch schön war", sagte er über seine früheren Trainerstationen bei Eintracht Braunschweig, dem MSV Duisburg und dem SV Darmstadt 98.

Lieberknecht bereits zwei Mal in die Bundesliga aufgestiegen

Beim FCK bietet sich nun die Chance, das zu wiederholen, was ihm mit Braunschweig und Darmstadt bereits gelungen ist: In die Bundesliga aufzusteigen. Die Roten Teufel stehen vier Spieltage zwar nur auf Platz sieben. Zum Relegationsrang beträgt der Abstand aber nur drei Punkte. "Es ist eine große Chance, noch einmal etwas zu veredeln, was noch in aussichtsreicher Nähe ist", sagte Lieberknecht. Dabei helfe es zu wissen, wie es geht "aufzusteigen". Beim FCK sehe er eine "Mannschaft, die die Qualität hat für die obere Tabellenhälfte, zumindest mal bis zum dritten Platz".

Bedarf für allzu große Veränderungen sieht Lieberknecht nicht. Stattdessen wolle er der Mannschaft Hilfestellungen mit an die Hand geben, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten könne und nannte als Beispiel hohe Ballgewinne oder das Verhalten im Pressing. Ansonsten setzt der 51-Jährige darauf, dass seine Mannschaft im Saisonfinale unbeschwert auftritt: "Sie sollen echt die Fesseln wegwerfen und einfach mal kicken."

Einfach kicken kann der FCK das nächste mal am Sonntag (27.04.2025). Dann ist ab 13:30 Uhr der FC Schalke 04 am Betzenberg zu Gast. Der Klub, der am Mittwoch bekanntgab, das Trainer Kees van Wonderen nicht über das Saisonende hinaus im Amt bleibt und um den es zuletzt Gerüchte über eine Interesse an Markus Anfang gegeben hatte.

FCK-Sportdirektor Klos will mehr Energie sehen

Die sportliche Leitung beim FCK ist sich indes sicher, in Lieberknecht den passenden Coach gefunden zu haben. "Wir haben uns für Torsten entscheiden, weil es ein extrem energiereicher und erfahrener Trainer ist. Jemand, der führen und leiten kann", sagte Sportdirektor Marcel Klos. "Er kommt hier aus der Ecke. Es waren einfach viele Faktoren, die auch kurzfristig passen."

Das Erreichen der Aufstiegsrelegation wird von Klubseite derweil nicht als offizielles Ziel ausgegeben, Ergebnisse sollen sich durch ein verändertes Auftreten aber automatisch einstellen. "Ich brauche wieder richtig Energie in der Mannschaft. Und das wird sich auch auf die Tabelle niederschlagen", sagte Klos. "Es geht weiterhin darum, Spiele zu ziehen. Aber in einer anderen Art und Weise, wie wir es in den letzten Wochen getan haben."

Sendung am Mi., 23.4.2025 16:00 Uhr, Der Tag in RLP, SWR1 Rheinland-Pfalz