Florian Müller und Lukas Kübler (SC Freiburg) klatschen sich nach der 0:4-Niederlage gegen den VfB-Stuttgart ab.

Fußball | Bundesliga "Gegner zu Toren eingeladen": Der SC Freiburg hadert mit der 0:4-Pleite beim VfB Stuttgart

Stand: 19.01.2025 09:39 Uhr

Der SC Freiburg ist beim VfB Stuttgart defensiv zu anfällig und offensiv zu harmlos. Der Auswärtsfrust bei den Topteams geht für den Sport-Club weiter. Und jetzt kommen die Bayern.

"Wir haben bestimmte Zweikämpfe zu einfach verloren und dadurch den Gegner zu Toren eingeladen. Das war ausschlaggebend!" So kurz und knapp fällt das Fazit des Freiburger Trainers Julian Schuster nach der 0:4-Pleite in Stuttgart aus. Noch nie hatte der SC Freiburg unter Schuster höher verloren.

Freiburg hadert mit Defensivleistung

Zwar war der SC wie auch schon im Hinspiel im August 2024, bei Schusters Premiere als Cheftrainer des Sport-Clubs, früh in Rückstand geraten, konnte im Gegensatz zum Hinspiel danach aber nie echte Torgefahr entwickeln und zeigte sich bei den Gegentoren unsortiert. Diese fielen durch Stuttgarts Anthony Rouault (3. Minute), Ermedin Demirović (17.), Nick Woltemade (45.+5/Foulelfmeter) und Deniz Undav (80.). Die ersten drei Treffer hatten ihren Ursprung in Eckbällen, die der SC nicht klären konnte.

Sein Team habe einfach "nicht gut genug verteidigt", räumte Schuster ein. "Das müssen wir verbessern, damit wir auch nicht so ins Hintertreffen kommen." Das sei der Unterschied zum Hinspiel gewesen, sagte Schuster. Damals hätte sein Team auch mehr enge Zweikämpfe für sich entscheiden können.

Kapitän Günter kündigt knallharte Analyse an

In der ersten Halbzeit gelang den Breisgauern kaum eine Offensivaktion, in der zweiten gelangen Torschüsse, die aber zu harmlos waren: "Wir haben selber nicht so viel kreiert, das ist in einem Auswärtsspiel gegen einen Top-Fünf-Gegner zu wenig, um etwas mitzunehmen", bilanzierte Freiburgs Kapitän Christian Günter das Spiel. Da stoße der SC gerade an seine Grenzen. "Wenn man bei einem Top-Fünf-Club was holen will, darf man nicht so einfache Gegentore schlucken." Der frühe 0:2-Rückstand hatte es dem SC Freiburg in der Folge schwer gemacht. "Das müssen wir knallhart analysieren und untereinander hart ins Gericht gehen."

Freiburgs Statistik gegen die Topteams

Der SC Freiburg hat erstmals in dieser Bundesliga-Saison zwei Niederlagen in Folge kassiert und auswärts seit acht Pflichtspielen nicht mehr gewonnen. Bemerkenswert dabei die Niederlagen-Serie gegen die Topteams der Bundesliga: 0:4 in Stuttgart, 1:4 in Frankfurt, 1:5 in Leverkusen, 0:4 in Dortmund, 1:3 in Leipzig. Schuster bezeichnet das als "Luxusproblem", dass sein Team gegen diese Mannschaften auswärts noch nicht bestehen kann. "In ganz vielen anderen Bereichen sind wir gut und das müssen wir differenziert bewerten und betrachten." Sein Team dürfe sie davon nicht entmutigen lassen.

Jetzt kommen die Bayern

Der SC Freiburg konnte durch die Niederlage nicht die europäischen Plätz angreifen, steht mit 27 Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Es sei "alles in Ordnung", sagt Christian Günter, aber "wir wollen das natürlich besser machen, das steht außer Frage."

Die nächste Gelegenheit hat der SC Freiburg gegen den Tabellenführer. Am kommenden Samstag gastiert der FC Bayern München in Freiburg (15:30 Uhr / Audio-Livestream auf sportschau.de). "Wir versuchen, den Bayern irgendwie Paroli zu bieten. Es muss einfach zu sehen sein, dass wir alles auf dem Platz lassen", verspricht Günter.

Sendung am So., 19.1.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR