Der VfB Stuttgart bejubelt den Sieg gegen den SC Freiburg

Sieg gegen Freiburg VfB Stuttgart - die Gründe für den Topstart 2025

Stand: 19.01.2025 12:28 Uhr

Drei Spiele, drei Siege - der VfB Stuttgart kam sehr erfolgreich aus der kurzen Winterpause. Und steht doch sofort wieder unter Druck.

Im schicken dunkelblauen Sakko erklärte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth in den Katakomben der Arena den perfekten Stuttgarter Neustart. Er hätte am Ende der starken ersten Fußball-Woche des VfB nach der Winterpause pausenlos entspannt strahlen können. Doch er tat es nicht. Es bleibt keine Zeit, dass die Anspannung weichen kann.

Mit Druck nach Bratislava

Das klare, früh dominante und prestigereiche 4:0 (3:0) gegen den SC Freiburg hatte zwar Superlative zur Folge. Der VfB Stuttgart ist mit so viel Schwung ins Jahr gestartet, dass - zumindest momentan - die wechselhafte Zeit bis Weihnachten wie weggeblasen scheint. Doch die Ambitionen sind größer.  Am Dienstag tritt der VfB in der Champions League bei Slovan Bratislava zur vorletzten Aufgabe der Vorrunde an. Die Chance, den Sprung in die K.o.-Phase zu schaffen, steht auf dem Spiel. "Da müssen wir liefern", sagte Wohlgemuth.

So wie es die Schwaben in den ersten drei Pflichtspielen 2025 schafften. Ein 1:0 in Augsburg, ein 2:1 gegen Leipzig. Und nun laut Wohlgemuth "ein Stück weit eine Demonstration" im Baden-Württemberg-Duell mit dem chancenlosen Sport-Club. Besser hätten sich die Stuttgarter auf den Auftritt in der Hauptstadt der Slowakei kaum einstimmen können.

VfB Stuttgart so weit oben wie noch nie in dieser Saison

Erstmals steht der VfB in dieser Bundesliga-Saison in den Top Vier. Erstmals in dieser Spielzeit feierte die Elf drei Liga-Siege nacheinander und weckt so Erinnerungen an das herausragende Vorjahr. Und erstmals seit neun Jahren gewann der VfB die ersten drei Bundesliga-Spiele eines neuen Jahres. Zum Neustart wurde der VfB wieder ein Champions-League-Anwärter. "Wir haben schon richtig gut gespielt", lobte Trainer Sebastian Hoeneß. "Wir sind auf einem guten Weg und den versuchen wir weiterzugehen."

Die Erfolgsfaktoren sind vielfältig, Gründe für den Topstart gibt es mehrere. Dazu zählte gegen Freiburg die Unberechenbarkeit. Vier unterschiedliche Torschützen trugen sich gegen den defensiv anfälligen Sport-Club in die Statistik ein. Die Standards stachen dabei hervor. Verteidiger Anthony Rouault traf gleich zu Beginn erstmals für den VfB (2. Minute). Er war ebenso nach einer Ecke per Kopf erfolgreich wie Stürmer Ermedin Demirovic, der seine Torflaute vom Dezember überwand (17.). Nick Woltemade (45.+5), in der Champions League nicht spielberechtigt, war wieder ein abgeklärter Elfmeterschütze und ist nach eigenen Worten in der besten Form seiner Karriere. Auch der Strafstoß entstand nach einer Ecke. 

Konkurrenzkampf ruft Ruck hervor

Mit der Genesung der Nationalspieler Deniz Undav, der als Joker den Endstand erzielte (80.), und Jamie Leweling sind zudem die Alternativen nach der Winterpause gewachsen. Das bietet Varianten und sorgt für Leistungsdruck. Der gestiegene Konkurrenzkampf habe automatisch einen "Ruck" in der Mannschaft ausgelöst, hatte Hoeneß vor dem Spiel gesagt. "Jeder Spieler nimmt wahr, dass er gut trainieren muss. Da musst du als Trainer keinen Einfluss nehmen. Das passiert automatisch."

Wohlgemuth nannte es eine "schöne Rückmeldung" des Kaders, dass weder die Rotation noch die Wechsel in der zweiten Hälfte zu einem Leistungsabfall geführt hätten. Die Ersatzbank war am Samstag mit Spielern wie Maximilian Mittelstädt, Chris Führich, Undav und Jeff Chabot prominent besetzt. Der zuvor ständig ausfallende Verteidiger Ameen Al-Dakhil überzeugte in der Startelf. Für Konkurrenten wie Anrie Chase oder Leonidas Stergiou war kein Platz im Kader.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß ist zufrieden

Die Mannschaft sei nach der Winterpause in "einer ganz guten körperlichen Verfassung", zählte Hoeneß einen weiteren Pluspunkt auf. Auch die Haltung stimme. Daraus resultiert eine stabilere Defensive, die in den ersten drei Spielen nur ein Gegentor zuließ.

Defensiv habe sein Team "in der ersten Woche des neuen Jahres wirklich einen Schritt nach vorn gemacht", resümierte der 42-Jährige. "Daran müssen wir anknüpfen. Wir haben einen guten Spirit. Wir sollten das als Mannschaft einfach konservieren." Und die Form mitnehmen nach Bratislava.

Sendung am So., 19.1.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR