
Fußball | Bundesliga Ein "Tiefschlag" als Mutmacher: FCH-Keeper Müller schöpft Hoffnung für Abstiegskampf
Der 1. FC Heidenheim bot gegen Bayer Leverkusen über 90 Minuten eine starke Leistung - und stand am Ende doch mit leeren Händen da. Für Torhüter Kevin Müller war das Spiel dennoch ein Schritt in die richtige Richtung.
Auch mit einer Nacht Abstand fiel das Fazit von Kevin Müller zur 0:1-Heimniederlage seines 1. FC Heidenheim gegen Bayer 04 Leverkusen ambivalent aus. "Die Leistung und der Spielverlauf waren so, wie wir uns das erhofft und vorgestellt hatten", sagte der Keeper am Tag nach dem Spiel im Gespräch mit SWR Sport. Deswegen habe er die Last-Minute-Niederlage auch noch nicht verdaut: "Das war schon sehr, sehr hart heute Morgen. Das Aufstehen, die Bilder dann in der Analyse noch einmal zu sehen: Das tat weh, weil wir halt eben so ein gutes Spiel gemacht haben."
Emiliano Buendia schockt Heidenheim in der Nachspielzeit
Leverkusens Joker Emiliano Buendia hatte mit seinem Treffer in der ersten Minute der Nachspielzeit eine Partie entschieden, in welcher der FCH für Müller mindestens ein Unentschieden verdient gehabt hätte. Für den Torwart war die späte Niederlage ein Déjà-vu zum Spiel beim FC Augsburg Ende Januar. Dort hatte das Team von der Ostalb nach einem Gegentor von Keven Schlotterbeck in der 90. Minute +2 mit 1:2 verloren.
"Das war ein Tiefschlag gegen Leverkusen, keine Frage. Es war auch nicht das erste Mal in dieser Saison", sagte Müller mit gequältem Lächeln über den späten und spielentscheidenden Gegentreffer gegen Bayer. "Wir haben aber bewiesen, dass wir mit so etwas umgehen können. Deshalb werden wir das abschütteln."
Kevin Müller: "95 Prozent unseres Spiels waren in Ordnung"
Es gelte nun, die positiven Aspekte aus der Partie gegen Bayer zu ziehen, so Müller weiter. "Wir haben gegen den amtierenden Meister eine sehr gute Leistung gezeigt - das macht das Ergebnis umso bitterer. Uns hat ein einziges Mal der Zugriff gefehlt, das hat Leverkusen eiskalt ausgenutzt. Dafür haben sie dann auch die entsprechende Qualität", analysierte der Torhüter. "Die anderen 95 Prozent des Spiels waren aus unserer Sicht völlig in Ordnung. Wir hatten die besseren Chancen und waren einem Tor auch näher als Leverkusen."
Ein kleiner Rückschlag also für den FCH nach zuletzt drei ungeschlagenen Bundesligaspielen und sieben Punkten aus diesen Partien. Für Müller ist im Abstiegskampf "nicht viel passiert. Bochum hat auch verloren, Kiel hat gegen Mainz einen Punkt geholt. Die Situation für uns ist also ähnlich geblieben".
"Wir müssen dran bleiben und dürfen keinen Schritt weniger gehen"
Deshalb ist der Keeper auch optimistisch für den Saisonendspurt, in den Heidenheim als Tabellen-16. geht. "Die Leistung war gegen Leverkusen so, wie wir uns das vorstellen. Sie war in den letzten vier Spielen völlig in Ordnung. Und genau das müssen wir in die nächsten Wochen mitnehmen", so Müller. "Das gibt uns die nötige Hoffnung und den Glauben an uns selbst."
Mut und Selbstvertrauen braucht es für den FCH auch, denn die nächsten Aufgaben haben es in sich. Kommende Woche muss die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt bei Eintracht Frankfurt ran, ehe der FC Bayern München auf den Schlossberg kommt. In der Woche darauf steht das baden-württembergische Duell beim VfB Stuttgart an. Es gelte in diesen richtungsweisenden Spielen an die Leistung gegen Leverkusen anzuknüpfen, so Müller: "Wir müssen dran bleiben und dürfen keinen Schritt weniger gehen. Und dann können wir in der Bundesliga um Punkte mitspielen."
Sendung am So., 6.4.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR