Fußball | Bundesliga Der Mainzer Traum vom direkten Klassenerhalt lebt
Mainz 05 ist der Gewinner des Spieltags: Die Rheinhessen haben zum VfL Bochum aufgeschlossen und den Vorsprung auf Köln ausgebaut - sogar der direkte Klassenerhalt scheint wieder möglich.
Mainz-05-Trainer Bo Henriksen ist ein glücklicher Mann, "weil ich weiß, dass Performances wie diese und Erlebnisse wie diese eine positive Euphorie machen", erklärte der 49-Jährige im Interview mit SWR Sport. Denn die Mainzer stehen nach dem furiosen 4:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim zwar immer noch auf dem Relegationsplatz, haben aber nur noch einen Punkt Rückstand auf den VfL Bochum, der gegen den 1. FC Heideneheim nicht über ein 1:1 hinaus kam. Den Vorsprung auf den 1. FC Köln, der 0:2 beim FC Bayern verloren hat, haben die Rheinhessen auf nun vier Punkte ausgebaut. Der direkte Klassenerhalt ist wieder greifbar. Auch der VfL Wolfsburg (28 Punkte) und Union Berlin (29 Punkte) sind auf einmal in Reichweite.
Mainz 05 war in der zweiten Halbzeit plötzlich effizient
Mainz 05 hat gegen Hoffenheim furios aufgespielt und hatte in der zweiten Halbzeit dann auch die nötige Effizienz gezeigt. Denn der 0:1-Halbzeitstand spiegelte die Leistungen der beiden Mannschaft mal so gar nicht wider - 14:3 Torschüsse und 6:1 Ecken zeigen die Überlegenheit der Rheinhessen, die Hoffenheim mit aggressivem Pressing und blitzschnellen Kontern nicht ins Spiel kommen ließen. Und selbst der im Sommer aus Mainz in den Kraichgau gewechselte Anton Stach musste sich eingestehen, dass die Hoffenheimer Führung eigentlich nur einen einzigen Grund hatte: "Wir hatten einfach Glück."
In der zweiten Hälfte ging es Schlag auf Schlag: Jonathan Burkardt (47.), Phillipp Mwene (51.) und Brajan Gruda (63.) drehten das Spiel. Karim Onisiwo (88.) setzte in der Schlussphase dann noch die Kirsche auf die Mainzer Sahnetorte. "Es war eine wahnsinnige zweite Halbzeit. Wir waren eiskalt vor dem Tor und haben uns den Sieg verdient erkämpft heute", sagte Torschütze Phillipp Mwene.
Mainz 05 hofft auf nervöse Konkurrenz
Die Mainzer Leistung könnte auch für Nervenflattern bei der Konkurrenz sorgen, meint Sportdirektor Martin Schmidt: "Dass Bochum, Wolfsburg und Union jetzt natürlich nervös werden, das haben wir mit den Siegen, die wir eingefahren haben, geschafft." Bei zwei Konkurrenten kann Mainz 05 im direkten Duell nochmal den Druck erhöhen: Gegen den Tabellenvorletzten 1. FC Köln spielen die Mainzer am 28. März. Wolfsburg ist am letzten Spieltag Gastgeber der Rheinhessen.
Mainz 05 hat das Momentum jedenfalls auf seiner Seite. Während das Team von Trainer Bo Henriksen in den vergangenen vier Spielen drei Siege und ein Untentschieden geholt haben, haben Wolfsburg, Köln, Union Berlin und vor allem Bochuum zuletzt kaum gepunktet. "Die Mannschaft sei mit dem 16. Platz noch nicht zufrieden", sagte Schmidt. Das kuriose: So richtig scheint der Sportdirektor dann doch nicht an der Konkurrenz vorbeiziehen zu wollen, jedenfalls nicht zu früh: "Ich bleibe gerne noch zwei, drei Wochen Jäger. Die Spannung bleibt hoch."
Sendung am So., 14.4.2024 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR