Bauer da - Mause weg Der FCK-Kader nimmt Konturen an - Geht da noch was?
Wie bereits im vergangenen Winter ist der 1. FC Kaiserslautern sehr aktiv auf dem Transfermarkt. Anders als vor einem Jahr scheinen die Kaderänderungen jedoch zielgerichteter.
Am Dienstagabend verkündete der FCK, was sich bereits angedeutet hatte: Angreifer Jannik Mause wird für den Rest der Saison nicht mehr zum Kader gehören und an Ligakonkurrent SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen. Mause, im Sommer als Drittliga-Torschützenkönig vom FC Ingolstadt gekommen, hat seine Zweitligatauglichkeit im ersten halben Jahr höchstens angedeutet.
Spätestens seit der Verpflichtung von Faride Alidou (von Eintracht Frankfurt) und der Leihe von Grant Ranos (Borussia Mönchengladbach) war klar, dass zumindest noch ein Offensivspieler abgegeben wird. Alidou und Ranos sind beides Spieler, die ihre Qualitäten in jungen Jahren angedeutet haben, zuletzt aber nicht mehr wie erhofft zum Zug kamen. Der 23-jährige Alidou hat mit der Eintracht sogar schon in Champions League gespielt und dort gegen Tottenham Hotspur auch getroffen. Ranos (21) hatte in der Saison 2022/2023 Tore am Fließband für die U19 des FC Bayern geschossen und war anschließend zu Borussia Mönchengladbach gewechselt. Bei den Fohlen war er nur Ergänzungsspieler. Alidou war zuletzt an Hellas Verona verliehen, dort aber auch oft außen vor. Nun starten beide am Betzenberg einen neuen Anlauf.
Möglich, dass Mause noch ein weiterer Abgang eines Angreifers folgen wird. Richmond Tachie wäre ein Kandidat. Mit gerade einmal 332 Einsatzminuten in dieser Zweitliga-Saison spielt er bislang eine nur eine Nebenrolle unter Trainer Markus Anfang. Oder Aaron Opoku, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Ein geplanter Wechsel in die Major League Soccer war zuletzt geplatzt. Sollte der FCK noch eine Ablöse erzielen wollen, müsste er Opoku noch im Winter abgeben. Oder Dickson Abiama, der bislang sogar nur 204 Minuten auf dem Feld und zumeist nicht mal mehr im Kader stand.
Bauer der neue Kaloc-Transfer?
Abiama war einer jeder Offensiv-Transfers, die im letzten Jahr getätigt worden waren. Daneben waren auch Filip Stojilkovic und Bu-Muaka Simakala ausgeliehen worden. Gezündet haben alle nicht. Ein Volltreffer war letzten Winter lediglich Mittelfeldakteur Filip Kaloc, der zunächst von Barnik Ostrau ausgeliehen und im Sommer dann fest verpflichtet wurde. Der Tscheche ist längst zu einer wichtigen Stütze im Spiel der Roten Teufel geworden.
Ein Volltreffer könnte in diesem Winter die Ausleihe von Innenverteidiger Maximilian Bauer vom FC Augsburg werden. Der 24-Jährige soll die Lücke schließend, die der Abgang von Boris Tomiak in der Kader gerissen hat. Die Chancen stehen gut, dass das klappen könnte. Bauer kann mit seinen 24 Jahren bereits auf die Erfahrung von 78 Bundesligaspielen zurückblicken.
In Augsburg war Bauer lange Stammkraft, unter Trainer Jess Thorup war er aber zumeist nur noch zweite Wahl. Offen ist, ob Bauer auch über den Sommer hinaus im Kader der Pfälzer stehen könnte: Ob es eine Kaufoption gibt, darüber hat sich der FCK nicht geäußert. Klar ist, dass der 1,89 Meter große Innenverteidiger auch kurzfristig eine Verstärkung sein kann.
"Maximilian hat sich dank harter Arbeit und seines Talents in den letzten Jahren enorm entwickelt und ist trotz seines jungen Alters schon jetzt ein erfahrener Bundesligaspieler", sagte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen, "durch die kurzfristige Entwicklung auf dem Transfermarkt und den guten Austausch war schnell klar, dass für beide Seiten eine Win-Win-Situation entstehen kann".
Vierter Winter-Neuzugang des FCK ist Torhüter Simon Simoni. Der 20-Jährige kommt auf Leihbasis von Eintracht Frankfurt und stellt ein Back-Up für die klare Nummer eins Julian Krahl dar. Er saß bereits beim 4:2-Sieg in Fürth auf der Bank.
Der FCK auf dem Transfermarkt - Geht da noch was?
Trainer Markus Anfang hatte Anfang des Jahres im Trainingslager im SWR-Interview gesagt, dass es im Kader bereits einen "guten Konkurrenzkampf" gebe, solange alle gesund sind. Einen expliziten Wunsch hatte er damals aber auch geäußert. "Ich finde, wenn du Spieler bekommen kannst, die eine Qualität mitbringen, die du noch nicht hast, dann müssen wir versuchen, das umzusetzen. Ich denke da etwa an mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld", so der 50-Jährige.
Torgefahr aus dem Mittelfeld war bislang noch nicht dabei bei den Wintertransfers des FCK. Ein Wunsch des Trainers wäre also noch offen. Ob sich im Kader noch Veränderungen ergeben, steht spätestens am 3. Februar fest. Dann schließt das Transferfenster für diese Wechselperiode.
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