3. Liga Cigerci entscheidet: Cottbus gewinnt Ost-Duell in Aue
Der FC Energie Cottbus bleibt auch im achten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen. Am Dienstagabend siegten die Lausitzer mit 3:1 beim FC Erzgebirge Aue. Timmy Thiele trumpfte erneut auf - und der FCE klettert weiter.
- Energie Cottbus klettert auf den 2. Platz der 3. Liga
- Die Lausitzer sind nun seit acht Pflichtspielen ungeschlagen
- Timmy Thiele trifft doppelt und ist mit acht Treffern alleiniger Top-Torjäger der 3. Liga
- Aue verliert zum vierten Mal in Serie
Drittliga-Aufsteiger FC Energie Cottbus setzt seinen beeindruckenden Lauf fort. Am Dienstabend schlug das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz den FC Erzgebirge Aue mit 3:1 (1:1). Die Lausitzer sind damit seit acht Pflichtspielen ungeschlagen und klettern mit 20 Punkten aus den ersten elf Spielen auf den 2. Platz der 3. Liga.
Der Spielverlauf
Die Anfangsphase im Erzgebirgsstadion gehörte den Hausherren, die sofort mutig nach vorne spielten. In der 6. Minute war Elias Bethke zur Stelle, als Aues Stürmer Kilian Jakob frei vor dem Cottbuser Tor auftauchte. Kurz darauf meldete sich auch Energie in der Offensive an – und wie. Erst parierte Martin Männel einen Schuss von Maximilian Krauß (9.), ehe Timmy Thiele nur knapp am Tor vorbeischoss (10.). Die Lausitzer wurden zunehmend dominant und kamen zu einigen aussichtsreichen Abschlüssen. Nach einer halben Stunde belohnte sich das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz: Krauß bediente Thiele im Rückraum, dessen Schuss noch abgefälscht wurde und – für Männel unhaltbar – zum 1:0 in die Maschen rollte (30.).
Auch in der 35. Minute lautete die Erfolgsformel Krauß auf Thiele, doch diesmal verhinderte Aues Schlussmann Schlimmeres. Es blieb eine turbulente Drittliga-Partie – mit Chancen auf beiden Seiten. Eine Standardsituation brachte in der 44. Minute den Ausgleich, der gleichbedeutend mit dem Pausenstand war: Marvin Stepaniak schlug einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Fünfmeterraum, wo Erik Majetschak zum 1:1 einköpfte.
Licht im Schacht: Der Cottbuser Anhang hatte Pyrotechnik im Gepäck.
In der zweiten Hälfte schaffte es Cottbus zunächst nicht, ähnlich geradlinig wie im ersten Durchgang nach vorne zu spielen – stattdessen waren die Veilchen nun das griffigere und aktivere Team. Die besseren Chancen gingen auf das Konto der Hausherren. Doch zunehmend zeigten beide Mannschaften nach dem Spektakel der ersten 45 Minuten Ermüdungserscheinungen. Als es schon danach aussah, dass dieses Ost-Duell ohne Sieger enden würde, schlug Cottbus doch nochmal zu: Thiele bediente Tolcay Cigerci, der den 2:1-K.o.-Treffer erzielte (81.). Den Schlusspunkt zum 3:1 setzte Thiele selbst, der in der Nachspielzeit einen Doppelpack schnürte (90. +4).
Spieler des Tages
Er ist und bleibt der Überflieger der bisherigen Drittliga-Saison: Timmy Thiele stach auch in Aue heraus. An allen drei Toren war der Stoßstürmer direkt beteiligt, mit acht Treffern führt er nun die Torjäger-Liste der 3. Liga an. "Ich habe vor dem Spiel vier Tore versprochen und jetzt nur zwei gemacht", scherzte Thiele nach dem Schlusspfiff in Aue am "Magenta Sport"-Mikrofon. Letztlich zähle aber nur der Sieg in diesem "Ost-Schlager". Recht hat er.
Was war da denn los?
In der 6. Minute steckte Pascal Fallmann auf Kilian Jakob durch, der frei vor dem Cottbuser Tor auftauchte und eigentlich nur noch einzuschieben brauchte. Aufgrund eines technischen Fehlers des Aue-Angreifers kam FCE-Keeper Elias Bethke jedoch noch rechtzeitig an den Ball, um die Großchance zu entschärfen und einen frühen Rückstand zu vereiteln.
Zählbares
(Fast) keine Karten: In der regulären Spielzeit musste Schiedsrichter Daniel Schlager nicht ein einziges Mal die Gelbe Karte zücken. Erst in der Nachspielzeit, als die Gemüter in diesem Duell endgültig hochkochten, wurden die Cottbuser Halbauer und Rorig verwarnt.
Cottbuser Offensiv-Energie: 26 geschossene Tore nach den ersten elf Spieltagen sind – mit Abstand – Bestwert in der 3. Liga.
Lang ist es her: Seit dem 1. September, der 1:2-Niederlage in Wiesbaden, hat der FC Energie Cottbus kein Pflichtspiel mehr verloren.
Die Stimmen zum Spiel
Claus-Dieter Wollitz (Trainer des FC Energie Cottbus): "Wir sollten bei aller Freude und Euphorie realistisch dieses Spiel analysieren. Das hätte auch 4:4 ausgehen können. Wir haben es aber auf jeden Fall verdient, hier etwas mitzunehmen. […] Es war ein offener Schlagabtausch, auch Aue hatte gute Situationen. Man sieht, dass wir seit einigen Jahren zusammenspielen. Wir vertrauen uns, ansonsten kann man so ein Spiel hintenraus nicht gewinnen."
Pavel Dotchev (Trainer des FC Erzgebirge Aue): "Es ist keine schöne Situation. Ich bin verantwortlich für Erfolg und Misserfolg. Wir haben jetzt vier Spiele in Folge verloren. Die Kritik von außen ist berechtigt."
Der Liveticker zum Nachlesen
Sendung: rbb24, 22.10.2024, 21:45 Uhr