
Volleyball-Bundesliga BR Volleys müssen sich Halbfinal-Ticket gegen Netzhoppers hart erkämpfen
Die BR Volleys lösen das Ticket fürs Halbfinale der Volleyball-Playoffs mit einem Kraftakt in Königs Wusterhausen. Erst im Tie-Break können die Berliner ein drittes Spiel gegen mutig aufspielende Netzhoppers abwenden.
Die BR Volleys stehen im Playoff-Halbfinale der Volleyball-Bundesliga. Am Sonntag setzte sich der Rekordmeister im zweiten Spiel der Best-of-three-Serie gegen die Energiequelle Netzhoppers KW 3:2 (25:12, 19:25, 20:25, 25:13, 15:10) durch. Das Hinspiel vor einer Woche hatten die Volleys bereits 3:0 (25:23, 25:15, 25:21) gewonnen. Doch die Brandenburger verabschiedeten sich vor heimischen Publikum nicht ohne Kampf.
Netzhoppers mit vollem Haus und voller Gegenwehr
Fürs Lokalderby war die Paul-Dinter-Halle mit 1.050 Volleyball-Fans erstmals ausverkauft. Damit verbesserten die Netzhoppers ihren Schnitt auf 654 Zuschauer pro Heimspiel in dieser Saison. Netzhoppers-Kapitän Yann Böhme stand wieder auf dem Feld, nachdem er im Hinspiel gefehlt hatte. Sein Team geriet allerdings früh in Rückstand. Die Spielkontrolle lag klar bei den favorisierten BR Volleys. Die Netzhoppers nahmen beim Stand von 9:14 erste Auszeit. Ohne Erfolg: Die Gäste aus Berlin sammelten Punkt um Punkt und erspielten sich 13 Satzbälle. Den ersten konnte Königs Wusterhausen noch abwehren. Danach machte Berlin den ersten Satz zu (25:12).
Netzhoppers-Trainer Liam Sketcher reagierte mit einem Wechsel der kompletten Sechs für den zweiten Satz. Erst sah es nach einer Wiederholung des ersten Durchgangs aus, dann ging der Plan auf. Die Netzhoppers legten eine Fünf-Punkte-Serie hin (9:6). Zudem musste BRV-Außenangreifer Moritz Reichert mit Knieproblemen ausgewechselt werden. Berlin nahm die Auszeit, doch die Brandenburger schafften es sogar ihre Führung auszubauen. So blockte Lovis Homberger den 2,12 Meter großen Diagonalangreifer Jake Hanes. Nach zwei Aufschlagfehlern von Hanes und Ruben Schott, hatten die Netzhoppers sechs Satzbälle. Den zweiten verwandelten sie und glichen das Spiel aus. Der Etappenerfolg machte die Netzhoppers zu einem von fünf Teams, die den BR Volleys in dieser Bundesliga-Saison national einen Satz abnahmen. Die Berliner hatten die Hauptrunde mit 71:7 Sätzen abgeschlossen.
Timmermann mit gutem Tag
Die BR Volleys mussten weiter ohne Moritz Reichert auskommen und traten unkonzentriert auf. Die meisten Aktionen liefen über Hanes und machten das Berliner Spiel so ausrechenbarer. Auf der anderen Seite sammelten die Brandenburger um Theo Timmermann weiter Selbstvertrauen und machten es den Gästen ungewohnt schwer. Berlin ging nach drei Punkten in Serie zwar kurz in Führung (16:15), doch KW-Zuspieler Hannes Gerken setzte Timmermann immer wieder erfolgreich in Szene. Schließlich machte Carl Möller den zweiten von fünf Satzbällen (25:20). Die unerwartete 2:1-Führung der Netzhoppers verleitete das Publikum zu "Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin"-Rufen.
BRV-Zuspieler Johannes Tille sorgte mit einer 5:0-Aufschlagserie für einen gelungenen Start der Berliner in den vierten Satz. Königs Wusterhausen nahm die Auszeit und versuchte den Rückstand abzubauen. Das gelang nicht, aber Berlin zog auch nicht noch weiter davon. Erst nach einem überlangen Ballwechsel, den schließlich Jake Hanes für Berlin entschied, kippte der Satz endgültig (18:10). Die BR Volleys erzwangen den Tie-Break.

Entscheidung im Tie-Break
Die Netzhoppers begannen den 5. Satz stark mit drei Punkten. Berlin nahm sofort die Auszeit und wehrte sich ebenfalls mit einer Drei-Punkte-Serie. Beide Teams gingen auf volles Risiko. Das Spiel blieb eng. Timmermann sicherte die knappe Führung zum Seitenwechsel (8:7). Jake Hanes ging für Berlin an den Aufschlag und legte eine Ass-Reihe hin. Erst ein Aufschlagfehler stoppte ihn. Doch der Satz war Berlin nicht mehr zu nehmen. Mittelblocker Tobias Krick traf über die Mitte für vier Matchbälle. Hanes machte seinen 31. Punkt zum Sieg der BR Volleys.
Der Halbfinalgegner der Berliner steht bereits fest. Die Helios Grizzlys Giesen setzten sich 3:1 und 3:2 gegen Herrsching durch. Das erste Spiel der Best-of-five-Serie findet am Samstag, 05.04., in der Max-Schmeling-Halle statt. In der anderen Hälfte des Turnierbaums trifft Lüneburg im Halbfinale auf Friedrichshafen.
Sendung: rbb24 Abendschau, 30.03.2025, 19:30 Uhr